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Wohnwagen oder Wohnmobil?
Wohnwagen oder Wohnmobil?
Das passende Fahrzeug finden

Wohnwagen oder Wohnmobil?

Welches Campingfahrzeug ist das individuell passende für die bevorzugte Urlaubsform? Freeontour gibt Tipps zur Entscheidungsfindung.
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Autor: Freeontour, Titelbild: Freeontour / LMC

Am Anfang jedes eingefleischten Caravanisten oder Wohnmobilfans stand irgendwann die Frage: Wofür soll ich mich entscheiden – Wohnmobil oder Wohnwagen? Doch nicht nur Camping-Einsteiger stehen vor dieser Frage. Denn im Lauf der Jahre verändert sich manchmal auch das Urlaubsverhalten eingefleischter Camping-Fans. Freeontour fasst hier die wichtigsten Kriterien zusammen, um die individuelle Entscheidung beim Kauf eines Campingfahrzeugs zu erleichtern.  

1. Wie wird gereist - unterwegs sein oder ankommen?

Ausschlaggebend dafür, ob man sich für den Urlaub mit Wohnwagen oder Wohnmobil entscheidet, ist häufig die individuell bevorzugte Art der Urlaubsgestaltung. Wer während seines Campingtrips möglichst viele unterschiedliche Orte besuchen möchte und das Unterwegssein an sich als Erlebnis und wichtigen Bestandteil des Urlaubs betrachtet, wählt dafür meist ein Wohnmobil, einen Campervan oder einen Urban Camper. Frei nach dem allseits bekannten Motto der Weg ist das Ziel. Denn eine der Stärken von Wohnmobil & Co. liegt ganz klar darin, dass man sich einfach schnell hinters Steuer setzen und losfahren kann, ohne aufwändige zusätzliche Ausstattung abbauen und verstauen zu müssen. Camper, welche die Fahrt ans Urlaubsziel eher als notwendiges Übel empfinden und während ihres Campingurlaubs keine oder nur wenige Ortswechsel wünschen, entscheiden sich oft für einen Caravan. Auch wer mehrmals im Jahr an dasselbe Ziel reisen möchte, ist mit einem Wohnwagen, den man vor Ort stehen lassen kann, gut beraten. Dies wiederum zählt zu den Stärken des Caravans.

2. Wer reist mit und wie gestaltet man den Tagesablauf im Campingurlaub?

Traditionell wurde dem Wohnwagen der Familienurlaub mit kleineren Kindern zugeschrieben, für das Wohnmobil standen reisefreudige Paare ohne oder mit bereits älteren oder erwachsenen Kindern. Durch den verstärkten Trend zu Campervan und Urban Camper wird diese klassische und vereinfachte Einteilung heutzutage zwar zunehmend aufgebrochen, sie bietet aber noch immer gute Anhaltspunkte für die Wahl zwischen Caravan und Wohnmobil: So ist es beispielsweise für viele Familien wichtig, ihr mobiles Zuhause als feste Basisstation auf einem Campingplatz mit guter Infrastruktur wie Sanitäranlagen, Kiosk, Spielplatz und Schwimmbad abzustellen. Denn auf diese Weise können sich die Eltern zwischendurch auch einmal entspannen, während der Nachwuchs auf dem Campinggelände weitere Abenteuer erleben kann. Einmal abgestellt und gesichert kann der Wohnwagen außerdem mit einem Vorzelt erweitert werden und bietet so noch einmal deutlich mehr Platz. Auch bei Wintercampern in kühleren Regionen ist der Wohnwagen wegen seiner guten Isolierung sehr beliebt, wobei diesbezüglich mittlerweile auch viele Wohnmobilmodelle gut mithalten können. 

Ein weiteres Plus des Caravans: Während das mobile Zuhause auf dem Campingplatz aufgebaut ist, steht der Familien-Pkw flexibel für Tagesausflüge in die Umgebung oder für Fahrten zum Supermarkt zur Verfügung. Insbesondere, wenn es sich dabei um Ziele mit engen Straßen oder den städtischen Bereich handelt, spielt der Caravan durch die Kombination mit dem Pkw eine seiner Stärken aus. Eine weitere ist die Flexibilität, die man durch den zusätzlichen Pkw erhält: Kleinere Kinder können im Wohnwagen beispielsweise ihren Mittagsschlaf halten, während sich ein Elternteil mit dem Pkw um den Familieneinkauf kümmert. Oder aber der eine Teil der Familie unternimmt etwas mit dem Pkw, während der andere Teil lieber auf dem Campingplatz bleibt. Aus all diesen Gründen sind Wohnwagen insbesondere für Familien eine gute Wahl, weshalb viele Caravan-Modelle ab der mittleren Größe auch speziell auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtet sind. Möchte man als Paar im Urlaub zwischendurch unterschiedlichen Interessen nachgehen, kann ein Wohnwagen als Basisstation aber ebenfalls sehr praktisch und komfortabel sein. 

3. Die Gretchenfrage - Campingplatz oder lieber Stellplatz?

Die klassische Form des Campingurlaubs spielt sich auf vielen tausenden Campingplätzen in Europa ab. Denn hier finden Wohnwagen, Wohnmobile, Campervans, Urban Camper und Zelturlauber gleichermaßen nicht nur ein sicheres Plätzchen für die Übernachtung, sondern auch mindestens sanitäre Einrichtungen sowie - je nach Standard des Platzes - viele weitere Einrichtungen wie Gemeinschaftsküche, Spielplatz sowie Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Viele Campingplätze bieten außerdem diverse Aktivitäten oder Kinderanimation, Schwimmbecken und auch kleine Läden für die nötigsten Lebensmittel und den Campingbedarf. Campingplätze liegen meist außerhalb von Städten oder Ortschaften in der Natur, so dass sie viel Platz zum Erholen bieten. Dennoch treffen klassische Campingplätze nicht immer jedermanns Geschmack, da sie in der Regel - zumindest für Hauptreisezeiten - frühzeitig gebucht werden müssen und außerdem oft spezielle An- und Abreisezeiten gelten. Darüber hinaus hat ein Großteil der Campingplätze in Europa nur von Frühjahr bis Herbst geöffnet.

Deshalb schwören viele Wohnmobilisten als Alternative auf klassische Wohnmobilstellplätze, die oft ganzjährig geöffnet sind und überwiegend der Übernachtung sowie der Ver- und Entsorgung dienen. Eine umfassende Infrastruktur mit Sanitäranlagen, Spielplätzen und anderen Einrichtungen sind häufig nicht vorhanden und auch der Gemütlichkeitsfaktor fällt bei klassischen Wohnmobilstellplätzen meist geringer aus als bei Campingplätzen. Dafür hat man aber mehr Flexibilität bei An- und Abreise und kann viele Stellplätze auf gut Glück spontan anfahren. Teilweise befinden sich diese Womo-Stellplätze auch in Stadtnähe, sodass man sie auch für Stadtbesichtigungen nutzen kann. Klassische Wohnmobilstellplätze dürfen oft nur von autarken Wohnmobilen und Campervans mit eigenem WC genutzt werden, deutlich seltener sind auch Caravan-Gespanne erlaubt. Als Alternative bieten sich hier kleine Micro-Campingplätze und private Stellplätze auf dem Land oder Bauernhof oder beim Winzer an, die in den letzten Jahren verstärkt entstanden sind. 

Kurz: Mit einem autarken Wohnmobil oder Campervan kann man flexibel zwischen all diesen Campingmöglichkeiten wählen, wer sich für einen Caravan oder einen Urban Camper entscheidet, hat in der Regel weniger Alternativen zum klassischen Campingplatz. 

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4. Führerschein und Fahrverhalten bei Wohnwagen und Wohnmobil

Während es sich bei den Kriterien 1 bis 3 um individuelle Vorlieben bei der Gestaltung eines Urlaubs mit dem Camper handelt, geht es nun um ganz praktische Aspekte. Den Anfang macht der notwendige Führerschein. Dabei können sich Camper, die ihre Fahrerlaubnis der Klasse 3 bis einschließlich 1998 erworben haben, entspannt zurücklehnen: Sie dürfen sowohl Wohnmobile bis 7,5 t Gesamtgewicht als auch die meisten Pkw-Caravan-Gespanne lenken. Anders sieht es aus, wenn man den Pkw-Führerschein erst ab 1999 gemacht hat und somit nur eine Fahrerlaubnis der Klasse B besitzt. In diesem Fall darf man nur Wohnmobile und Wohnwagen-Gespanne mit einer zulässigen Gesamtmasse von maximal 3,5 t fahren. Bei vielen modernen Wohnmobilen und Campervans ist das zwar kein Problem, beim Caravan-Gespann kann aber eine zusätzliche Qualifikation für den Führerscheineintrag B96 erforderlich sein, was zusätzliche Kosten verursacht. Detaillierte Infos zum Thema Führerschein für Camper gibt es hier. 

Ein weiterer praktischer Aspekt bei der Entscheidung zwischen Wohnwagen oder Wohnmobil ist das Fahrverhalten des jeweiligen Campingfahrzeugs, wobei beide ihre Vor- und Nachteile aufweisen: Insbesondere das Lenken eines Wohnwagen-Gespanns ist aufgrund der großen Gesamtlänge und durch die Fahreigenschaften eines Gespanns anfangs ungewohnt. Das betrifft vor allem das Abbiegen und Wenden, das Kurvenverhalten und auch das Rückwärtsfahren und Rangieren. Wer in seinem Zugfahrzeug ein Trailer-Assistenzsystem verbaut hat, kann sich beim Rückwärtsfahren und Rangieren schon einmal glücklich schätzen. Aber auch für alle anderen erfordert das Fahren mit einem Gespann lediglich etwas Übung und Gewöhnung. 

Letzteres gilt übrigens ebenfalls für das Fahren mit Wohnmobil oder Campervan, da man sich auch hier erst einmal an die größeren Abmessungen im Vergleich zum Pkw gewöhnen muss. Das gilt insbesondere auf schmaleren Landstraßen oder engen Einbahnstraßen im städtischen Bereich. Insgesamt kommt man mit einem Wohnmobil über weite Strecken aber etwas flotter voran als mit dem Wohnwagen-Gespann, für das in den meisten europäischen Ländern maximal 100 km/h auf Autobahnen erlaubt ist, teilweise auch weniger. Detaillierte Infos zu Geschwindigkeitsbegrenzungen für Wohnmobile und Caravan-Gespann in den einzelnen Ländern gibt es übrigens hier in den jeweiligen Länderportraits für Camper. Ein weiterer Vorteil eines Wohnmobils ist, dass man auch Sportanhänger, etwa für Boote oder Motorräder, problemlos anhängen kann - sofern das Fahrzeug über eine Anhängerkupplung verfügt. Ist das nicht der Fall, kann man eine Anhängerkupplung nachrüsten

5. Kosten für Wohnwagen und Wohnmobil - von Kaufpreis bis Unterhalt

Im Bereich der Anschaffungs- und Unterhaltskosten hat der Wohnwagen ganz eindeutig die Nase vorn und liegt bei vergleichbarer Ausstattung etwa bei der Hälfte des Preises eines Wohnmobils. Schließlich kauft man beim Wohnmobil oder Campervan ein komplett eigenständiges Fahrzeug. Und auch bei der Steuer und bei der Versicherung ist der Caravan daher etwas günstiger als das Reisemobil. Beim Wohnmobil kommen noch Wartungskosten in Form von Kfz-Servicediensten hinzu, doch auch den Wohnwagen sollte man regelmäßig auf Fahrtauglichkeit und Dichtigkeit überprüfen lassen.

Die Möglichkeit, mit einem Saisonkennzeichen ein wenig an Unterhaltskosten zu sparen, gibt es nur beim Wohnmobil. Sofern es angemeldet ist, kann man dieses auch für einen längeren Zeitraum auf einem dafür geeigneten Parkplatz im Straßenraum abstellen. Beim Wohnwagen ist dies offiziell für maximal 14 Tage möglich. Hat man keinen eigenen Unterstellplatz, muss man also beispielsweise für die Überwinterung Kosten bei einem Einsteller einkalkulieren. Was den Wertverlust betrifft, so liegt der beim Wohnwagen am niedrigsten. Beim Wohnmobil gibt es in den ersten fünf Jahren einen ähnlichen Wertverlust wie bei Pkw, danach bleibt der Wert aber relativ stabil. Insofern kann man das Caravaning auch erst einmal mit einem gebrauchten Wohnmobil oder Wohnwagen ausprobieren und sich später für eine Neuanschaffung entscheiden. 

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