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Wasserfilter für Wohnmobil und Wohnwagen
Wasserfilter für Wohnmobil und Wohnwagen
Rund ums Fahrzeug

Wasserfilter für Wohnmobil und Wohnwagen

Wann lohnt sich ein Wasserfilter im Wohnmobil oder Wohnwagen und welche Möglichkeiten gibt es?
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour / Claudia Rothkamp, Titelbild: Hymer

Das Frischwasser im Wassertank des Campingfahrzeugs soll möglichst lange und ohne den Einsatz von Chemie keimfrei bleiben? Dann lohnt es sich, über den Einsatz eines Wasserfilters nachzudenken. Freeontour stellt drei Möglichkeiten vor.  

Wann benötigt man einen Wasserfilter im Wohnmobil oder Wohnwagen?

Ob der Einsatz eines Wasserfilters im Campingurlaub oder während einer Wohnmobiltour sinnvoll oder notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Und die können bisweilen sehr individuell sein. Dazu gehören die Art der Wassernutzung, die Häufigkeit des Wasserwechsels und auch die jeweilige Wasserquelle. Ein Beispiel: Wer das Frischwasser im Wohnmobil überwiegend zum Zähneputzen, Duschen, Spülen oder Kaffeekochen nutzt und das Wasser im Tank alle zwei bis drei Tage wechselt, wird in Nord- und Mitteleuropa in der Regel keinen Wasserfilter benötigen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Wassertank im Camper ein bis zweimal pro Jahr gereinigt, ausschließlich mit Wasser in Trinkwasserqualität befüllt und bei Nichtgebrauch geleert wird.  

Wer gerne in südliche Gefilde reist, wo das Leitungswasser bisweilen gechlort ist, wird bei oben genanntem Anwendungsbeispiel vielleicht schon über einen Wasserfilter nachdenken. Gleiches gilt, wenn man sich nicht sicher sein kann, welche Qualität das getankte Frischwasser hat. Definitiv zu empfehlen ist ein Wasserfilter immer dann, wenn das Frischwasser auch als Trinkwasser oder zum Waschen von Salat oder Gemüse dienen soll, ohne vorher abgekocht oder mit einem chemischen Zusatz versehen zu werden. Auch für all jene, die gerne möglichst lange autark unterwegs sind und einen großen Wassertank haben, kann sich ein Wasserfilter lohnen. Gleiches gilt für Camper, die gerne auf das Kaufen und Schleppen von Wasser in Plastikflaschen verzichten möchten und eine nachhaltige Lösung bevorzugen. Freeontour stellt im Folgenden drei Filterarten mit ihren Vor- und Nachteilen vor. 

1. Inlinefilter-Systeme zum Einbau im Campingfahrzeug

So genannte Inlinefilter-Systeme werden direkt im Frischwassersystem von Wohnmobil, Campervan oder Caravan verbaut. Um eine möglichst hohe Wasserqualität zu gewährleisten, werden sie zwischen dem Frischwassertank und den Wasserentnahmestellen des Campingfahrzeugs installiert. Auf diese Weise erfolgt das Filtern unmittelbar vor der Wasserentnahme aus dem Wasserhahn. Ein kleiner Nachteil: Inlinefilter-Systeme verursachen beim Betrieb einen gewissen Druckverlust bei der Wasserentnahme. Wer eine leistungsstarke Tauchpume oder Druckwasserpumpe im Wohnmobil oder Wohnwagen hat, wird den Unterschied kaum merken. Bei einer schwächeren Single-Tauchpumpe kann sich der Druckverlust aber deutlich auswirken. In einem solchen Fall wird der Wechsel auf eine stärkere Pumpe empfohlen. 

Der Fachhandel bietet unterschiedliche Inlinefilter an, die einzeln oder in Kombination über mehrere Monate gegen verschiedene Verunreinigungen im Wasser eingesetzt werden können. Dazu zählen:

- Aktivkohlefilter: Sie entfernen beispielsweise den Geruch und Geschmack von Chlor sowie Sedimente und Schwermetalle. 
- Sedimentfilter/Feinfilter: Sie entfernen feste Partikel wie Sand, Rost und Schmutz. 
- Keramikfilter: Sie filtern Bakterien und Mikroorganismen heraus. 
- Physikalische Membranfilter (Umkehrosmose- und Nanofilter): Sie beseitigen beispielsweise Viren, Bakterien, Schwermetalle und Chemikalien im Wasser. 

Um sicheres Trinkwasser zu erhalten, ist also meist eine Kombination verschiedener Filterarten notwendig. Einige Hersteller von Wasserfiltern bieten diese auch als Systemlösung oder als Kombilösung an.   

3 in 1-Filter clearliQ travel für Campingfahrzeuge

Eine solche Kombilösung ist beispielsweise das Filtersystem clearliQ travel, das vom Hersteller Grünbeck Wasseraufbereitung in Kooperation mit der Hymer GmbH & Co. KG speziell für Wohnmobile, Campervans und Wohnwagen auf den Markt gebracht wurde. Der Wasserfilter ist so konzipiert, dass er ohne den Einsatz von Chemie sowohl Bakterien als auch groben Schmutz wie Sand oder Schwebstoffe sowie Gerüche und unangenehmen Geschmack entfernt – und zwar nach Herstellerangaben zu 99,99 Prozent. Das System besteht aus einer einzigen Filterkartusche, die neben einem Aktivkohlefilter zusätzlich ein so genanntes Hygieneelement beinhaltet. Dieses bindet Bakterien über elektrostatische Adsorption im Filtersystem. Mit einer Größe von nur 170 x 300 x 125 mm (B x H x T) und einem Betriebsgewicht unter 2 kg kann der clearliQ travel Wasserfilter in fast jedem Wohnmobil, Campervan oder Caravan platz- und gewichtssparend verbaut und auch nachgerüstet werden. In den Wohnmobil-Modellen der Hymer B-Klasse ModernComfort I und T sowie der Hymer B-Klasse MasterLine I und T kann der Wasserfilter auf Wunsch auch direkt ab Werk eingebaut werden. 

Wie die meisten Inlinefilter wird der clearliQ travel in die Kaltwasserleitung hinter dem Frischwassertank und der Tauch- oder Druckpumpe eingebaut. Selbst bei einem verunreinigten oder verkeimten Wassertank sprudelt also sauberes Trinkwasser aus den Wasserhähnen im Campingfahrzeug. Dabei müssen die Filter zwischendurch nicht gereinigt oder gewartet werden. Erst nach 5.000 Litern oder sechs Monaten – je nachdem, was zuerst eintritt – ist ein Austausch der Filterkartusche nötig. Dank eines Bajonett-Verschlusses ist das schnell und ohne Werkzeug erledigt. 

Der Druckverlust beim Betrieb des clearliQ travel fällt nach Herstellerangaben mit ca. 0,2 bis 0,3 bar vergleichsweise gering aus. Dennoch wird bei vorhandenen Single-Tauchpumpen der Wechsel auf eine Tandemtauchpumpe empfohlen. Daher bieten die Handelspartner der Marken der Erwin Hymer Group den clearliQ travel Wasserfilter in Montagesets wahlweise mit oder ohne Tandemtauchpumpe an.

Erhältlich ist der clearliQ travel Wasserfilter zurzeit exklusiv über die Handelspartner der Marken Hymer, Dethleffs, Etrusco, Carado und Sunlight.

Vorteile und Nachteile von Inlinefilter-Systemen im Überblick

Der große Vorteil eines Inlinefilter-Systems im Wohnmobil, Campervan oder Caravan ist, dass das Wasser direkt bei der Wasserentnahme frisch gefiltert wird. Je nach Art des Inlinefilters erreicht man so größtmögliche Autarkie in Sachen Trinkwasser völlig ohne chemische Zusätze. Darüber hinaus sind auch längere Standzeiten ohne Wasserwechsel möglich.  Auf einen sauberen Wassertank und saubere Wasserleitungen sollte man natürlich dennoch achten. Zu den Nachteilen zählen der einmalige Aufwand der Installation eines Inlinefilter-Systems sowie der Druckverlust bei der Wasserentnahme im Campingfahrzeug. Den Anschaffungskosten stehen Komfort und Nachhaltigkeit gegenüber: Eine 4-köpfige Familie verbraucht in einem 2-wöchigen Urlaub gut 140 Liter Trinkwasser. Das würde einem Plastikmüll von 140 Plastikflaschen zu je 1 Liter entsprechen - und die müsste man außerdem noch schleppen und transportieren. 

2. Mobile Befüllfilter für den externen Einsatz

Der Einbau eines Inlinefilters im Wohnmobil oder Wohnwagen eignet sich naturgemäß nur für InhaberInnen eines eigenen Campingfahrzeugs. Für all jene, die sich gelegentlich ein Wohnmobil mieten oder im eigenen Campervan nicht ausreichend Platz für den Einbau eines Wasserfilters haben, bietet sich der Einsatz eines so genannten Befüllfilters an. Er wird beim Tanken des Frischwassers zwischen den Wasserschlauch der Frischwasserquelle und den Befüllschlauch am Wohnmobil oder Caravan angeschlossen und ist in der Regel kompatibel mit gängigen Gardena-Anschlüssen. Auf diese Weise wird das Wasser zunächst gefiltert, bevor es in den Frischwassertank gelangt. 

Befüllfilter mit Aktivkohle

Befüllfilter gibt es ebenso wie Inlinefilter in verschiedenen Ausführungen und Preiskategorien. Die günstigsten Filter entfernen oft lediglich gröbere Verunreinigungen wie Rostpartikel, Sand, Sedimente und Algen, wirken aber weder gegen Mikroorganismen und Bakterien, noch können sie den Geschmack von gechlortem Wasser neutralisieren. Reine Aktivkohlefilter sorgen als Befüllfilter dafür, dass das Frischwasser weitgehend ohne Schadstoffe wie Chlor, Mikroplastik oder Medikamentenrückstände in den Wassertank von Wohnmobil oder Caravan gelangt. Auch feine Partikel wie Sand, Kalkflocken oder Rost werden durch einen Aktivkohlefilter reduziert. Aktivkohlefilter gibt es als Befüllfilter beispielsweise von wm aquatec oder Alb Filter Active

Physikalische Befüllfilter mit Membran

Ebenfalls gängig unter den Befüllfiltern sind rein physikalische Filter mit Hohlfasermembran. Sie arbeiten komplett ohne Chemie und filtern nach Angaben verschiedener Hersteller bis zu 99,99 % aller Mikroorganismen, Bakterien und Keime aus dem Frischwasser.

Dazu gehören beispielsweise Legionellen, E. coli und Pseudomonaden sowie Protozoen und Pilze.

Physikalische Befüllfilter mit Hohlfasermembran sind zum Beispiel der myclean water Befüllfilter von Reich und der Alb Mobil Nano Befüllfilter. 

Kombi-Befüllfilter mit Aktivkohle und Membran 

Wer mit seinem Befüllfilter alle eventuellen Verunreinigungen abdecken möchte, sollte auf eine Kombination von Aktivkohlefilter und Hohlfasermembranfilter setzen. Solche Kombi-Befüllfilter sind aktuell auf dem Markt aber eher selten anzutreffen. Eine Ausnahme ist der Alb Filter Mobil Fusion, der so konzipiert ist, dass die Einzelmodule des Alb Filter Active und des Alb Filter Nano durch ein Gewinde miteinander verbunden werden. Auf diese Weise fließt das Frischwasser zunächst durch den Aktivkohlefilter und anschließend durch die Hohlfasermembran. Ein Vorteil dieses modularen Systems ist, dass die einzelnen Filter je nach Bedarf auch separat eingesetzt werden können. Prinzipiell können sie mit entsprechenden Montagesets auch im Fahrzeug als Inlinefilter verbaut werden, benötigen eventuell aber eine stärkere Tauch- oder Druckpumpe. 

Vorteile und Nachteile von Befüllfiltern im Überblick 

Der Einsatz eines Befüllfilters ist nur dann sinnvoll, wenn der Frischwassertank und die Wasserleitungen regelmäßig gereinigt werden. Um eine Nachverkeimung des Wassers im Frischwassertank zu verhindern, sollte es außerdem innerhalb von drei bis vier Tagen verbraucht beziehungsweise ausgetauscht werden.

Beim Wassertanken muss man zudem etwas mehr Zeit einplanen, da die Befüllfilter den Durchfluss des Wassers verringern. Im Gegenzug hat man im Campingfahrzeug selber bei der Wasserentnahme aber keinerlei Druckverlust. 

3. UVC-LED-Systeme zur Wasserdesinfektion

Eine weitere Möglichkeit, um das Wasser im Frischwassertank ohne jegliche Chemie zu entkeimen, ist die Wasserdesinfektion mit UV-C-Licht. In der Erstanschaffung ist es aber auch definitiv die kostspieligste Option. Die Technik basiert auf einem Prinzip, das schon seit einigen Jahren in der Industrie, der Medizintechnik und auch bei Wasserversorgern eingesetzt wird: Das Wasser wird mit kurzwelligem UV-Licht (ca. 200-280 nm) bestrahlt, wodurch die DNA der im Wasser enthaltenen Bakterien, Viren und anderer Mikroorganismen geschädigt wird und diese absterben. 

Auf diese Weise soll nach Angaben der Hersteller eine Entkeimung des Wassers zu 99,9 % erreicht werden. UVC-Systeme mit Quecksilberdampflampen gab es auch schon in der Vergangenheit. Sie waren aufgrund ihres hohen Stromverbrauchs aber nicht immer gut für Campingfahrzeuge geeignet. Die neueren UVC-LED-Systeme kommen hingegen mit deutlich weniger Strom aus und können in Sachen Entkeimung durchaus eine Alternative zum Festeinbau eines Inlinefiltersystems sein. Chlorgeschmack oder Sedimente können UVC-Systeme allerdings nicht entfernen, dafür wäre ein zusätzlicher Aktivkohlefilter notwendig. Diesen könnte man beispielsweise als Befüllfilter vorab einsetzen. 

Da UVC-Systeme Strom benötigen, kommt man hier zumindest um einen gewissen Grad der Installation nicht herum. So genannte UV-C-Tauchstrahler wie der UV Clean von Reich lassen sich zwar mit geringem Aufwand im Wassertank platzieren, müssen aber über ein Vorschaltgerät an das Stromnetz von Wohnmobil oder Wohnwagen angeschlossen werden.   

Neben den Tauchstrahlern gibt es auch UVC-Systeme, die hinter dem Frischwassertank fest verbaut werden und sich automatisch bei Wasserentnahme einschalten. Dazu gehört beispielsweise die UVBox-M von Biolite. Sie ist speziell an die Versorgungsspannung von Wohnmobilen und Wohnwagen angepasst und soll nach Herstellerangaben viele Jahre wartungsfrei betriebstüchtig sein. Einen Schritt weiter geht die Firma Alde mit ihrem Wasseraufbereitungssystem AquaClear, das optional ab Werk im Luxusliner Flair und auch im neuen Arto von Niesmann+Bischoff verbaut wird: Dieses System besteht aus einem UV-C-Filter und einem zusätzlichen Aktivkohlefilter. Beide werden hinter dem Frischwassertank installiert, so dass bei Wasserentnahme im Flair und im Arto nur frisch gefiltertes Trinkwasser aus dem Wasserhahn sprudelt.

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