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Mautboxen für Wohnmobile über 3,5 t
Mautboxen für Wohnmobile über 3,5 t
Rund ums Reisen

Mautboxen für Wohnmobile über 3,5 t

Wo benötigen Reisemobile schwerer als 3,5 t zwingend einen Maut-Transponder und welche Mautboxen gibt es für schwere Campingfahrzeuge?
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Autor: Freeontour / Claudia Rothkamp, Foto: C. Rothkamp

Beim Thema Maut in Europa sind die Regeln vielfältig und mitunter sehr verwirrend – ganz besonders, wenn es um Wohnmobile und Campingfahrzeuge über 3,5 t zGG geht. Maut bezahlen muss man zwar in den meisten EU-Ländern, die Art und Weise ist aber teilweise sehr unterschiedlich. Freeontour gibt einen Überblick, in welchen EU-Ländern schwere Wohnmobile der Fahrzeugklasse M1 für die Mautzahlung unbedingt eine Mautbox oder eine Vignette benötigen - und in welchen europäischen Ländern sich eine Mautbox auch ohne Pflicht lohnen kann.  

Wo benötigen Campingfahrzeuge über 3,5 t zwingend eine Mautbox?

Die gute Nachricht zuerst: Verpflichtend ist eine Mautbox für Wohnmobile oder Caravan-Gespanne über 3,5 t zGG zurzeit nur in drei Ländern der EU: in Österreich, Slowenien und Tschechien. Die schlechte Nachricht: Noch immer gibt es keine Mautbox oder Mauttransponder für schwere Wohnmobile oder Caravan-Gespanne, die für all diese drei Länder in Europa einheitlich einsetzbar sind. Für jedes dieser Länder ist eine separate Mautbox erforderlich. 

So funktioniert in Slowenien ausschließlich der Mauttransponder DarsGo der Betreiberfirma des Mautsystems Dars. Er ist an den Servicestationen der Dars und online erhältlich. Die Berechnung der Maut in Slowenien erfolgt dabei nach gefahrenen Kilometern, der Anzahl der Achsen sowie der Euro-Emissionsklasse. Bei Caravan-Gespannen, deren Zugfahrzeug unter 3,5 t liegt, ist an Stelle eines Mauttransponders eine E-Vignette nötig.

Auch in Tschechien wird für Wohnmobile schwerer als 3,5 t aktuell lediglich die eigene Mautbox des Betreibers akzeptiert. Der Myto CZ- Transponder ist gegen Hinterlegung einer Kaution an den Servicestellen hinter der Grenze erhältlich. Wer nicht regelmäßig in Tschechien unterwegs ist, sollte die Mautbox an den Servicestellen hinter der tschechischen Grenze wieder abgeben. Auch in Tschechien wird die Maut für Fahrzeuge oberhalb 3,5 t nach einer Kombination aus gefahrener Streckenlänge und Fahrzeugkategorie berechnet. 

Lediglich in Österreich gibt es neben der GO-Box des Betreibers Asfinag für Camper die Möglichkeit, den Mauttransponder eines anderen Anbieters zu nutzen: Kompatibel sind die Mautbox für Wohnmobile und Fahrzeuge über 3 Meter Höhe bzw. über 3,5 t von maut1.de sowie die DKV Camper Mautbox. Beide Mauttransponder sind zusätzlich für weitere Länder in Europa einsetzbar, die im Detail weiter unten erläutert werden. Die GO-Box ist an zahlreichen Vertriebsstellen der Asfinag in Österreich und teilweise auch in Süddeutschland erhältlich. 

Wo brauchen Wohnmobile über 3,5 t eine Vignette für die Maut?

Während Reisemobile und andere Campingfahrzeuge schwerer als 3,5 t in Österreich, Slowenien und Tschechien zwingend eine Mautbox benötigen, gibt es auch EU-Länder, in denen eine Vignette verpflichtend ist. Das ist in Rumänien, Bulgarien und der Slowakei der Fall. In allen drei Ländern kann man sich schon vor der Abfahrt zu Hause online eine E-Vignette kaufen und ist dann auf der sicheren Seite.

In welchen Ländern kann man optional eine Mautbox nutzen?

Freeontour hat sich für diesen Artikel 32 Länder in der EU und Europa in Sachen Maut genauer angesehen. Eine klassische Autobahn- und/oder Straßenabgabe fällt für Wohnmobile über 3,5 t in 17 dieser Länder an, wobei nur elf davon die Option bieten, die Gebühren per Mauttransponder automatisch zu zahlen. Länder wie Dänemark, Schweden oder Belgien, wo nur einzelne Brücken beziehungsweise Tunnel mautpflichtig sind, werden hier nicht mitgezählt. 

Wie oben beschrieben muss eine Mautbox nur in Österreich, Slowenien und Tschechien verpflichtend an Bord eines Wohnmobils oberhalb 3,5 t zGG sein. Wer den Komfort einer Mautbox schätzt und an Mautstationen nicht anhalten möchte, kann in den folgenden acht Ländern optional einen Mauttransponder nutzen, um die Gebühren für schwere Reisemobile zu begleichen: Frankreich, Italien, Spanien, Norwegen, Portugal, Irland, Ungarn und Griechenland. Ob sich der Aufwand und teilweise auch die zusätzlichen Kosten für die Anschaffung einer Mautbox lohnen, muss jede und jeder für sich selbst entscheiden.

Eine Ausnahme stellt hier Norwegen dar, wo man insbesondere mit Campingfahrzeugen oberhalb 3,5 t einen deutlichen Rabatt auf die Mautgebühren erhält, wenn man freiwillig mit Mauttransponder und dazugehörigem Nutzungsvertrag unterwegs ist. Beispielsweise werden schwere Wohnmobile über 3,5 t in die deutlich günstigere Tarifgruppe 1 der leichten Wohnmobile eingeordnet, wenn sie mit Mautbox angemeldet sind. Zusätzlich erhalten in der Tarifgruppe 1 alle Fahrzeuge mit Mauttransponder 20 % Rabatt auf die Mautgebühren in Norwegen. Auch manche Fähren und Brücken in Skandinavien können mit Mautbox günstiger sein. Wer mit einem Mietwohnmobil oder einem geleasten Fahrzeug in Norwegen unterwegs ist, muss übrigens auf jeden Fall und unabhängig vom Gewicht eine Mautbox an Bord haben. Ob dies automatisch der Fall ist, sollte man vorab mit seiner jeweiligen Wohnmobilvermietung klären.

Welche Mautboxen sich für Norwegen empfehlen, wird Freeontour demnächst in einem gesonderten Artikel beleuchten. Wann es so weit ist, erfahren Sie im Freeontour-Newsletter

Gibt es eine Mautbox für Wohnmobile über 3,5 t für mehrere Länder in Europa?

Während es für Wohnmobile unter 3,5 t und 3 m Höhe mittlerweile eine ganze Reihe Mautbox-Anbieter für mehrere Länder in Europa gibt, ist die Auswahl für schwere Wohnmobile im deutschsprachigen Raum deutlich geringer. Eine Option für Camper, die gerne nach Südeuropa reisen, ist das Angebot von Maut1.de, das verwirrenderweise als Mautbox für Wohnmobile und Fahrzeuge über 3 Meter Höhe bezeichnet wird. Dass die Box auch für Fahrzeuge über 3,5 t zGG geeignet sein soll, erschließt sich leider nur aus den Detailinformationen zum Einsatzland Österreich. Neben Österreich soll diese Mautbox für schwere und hohe Wohnmobile auch in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal funktionieren.

Der Transponder von Maut1.de schlägt allerdings mit einer einmaligen Aktivierungsgebühr von 19,90 Euro sowie einer Jahresgebühr in Höhe von 79,90 Euro zu Buche. Darüber hinaus berechnet das Unternehmen zusätzlich 5 % auf die jeweils anfallenden Mautgebühren

Noch etwas teurer ist die DKV Camper Mautbox, die in Deutschland über den ADAC bezogen werden kann. Auch sie ist auf Wohnmobile über 3,5 t ausgerichtet und kann in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal genutzt werden. Zusätzlich ist die Mautbox in Ungarn einsetzbar. Darüber hinaus werben die Anbieter der Mautbox damit, dass diese auch auf der dänischen Storebælt-Brücke  sowie der Øresund-Brücke nach Schweden genutzt werden kann, ebenso wie im belgischen Liefkenshoektunnel und in Deutschland im Herrentunnel und für die Warnowquerung. Beispielsweise für die City-Maut in den schwedischen Metropolen Göteborg und Stockholm ist die Mautbox aber nicht geeignet.

Auch für die DKV Camper Mautbox wird eine einmalige Aktivierungsgebühr in Höhe von 19,90 Euro berechnet. Hinzu kommt eine Jahresgebühr in Höhe von 99,00 Euro sowie so genannte Service-Entgelte in Höhe von 5,95 % auf die jeweils anfallenden Mautgebühren

Wer nicht so viele Länder auf einmal abdecken möchte, wird vielleicht beim Anbieter Tolltickets fündig. Dieser hat für Wohnmobile über 3,5 t beispielsweise mit der Mautbox Iberia eine Mautbox für Spanien und Portugal mit zwei unterschiedlichen Tarifen im Programm, bei denen sich auch die Serviceentgelte auf die Mautgebühren nach dem jeweiligen Tarif richten. Auch für Frankreich-Reisende gibt es hier eine Mautbox für Fahrzeuge oberhalb 3,5 t. Mit der Mautbox Skandinavien kann man neben den Mautgebühren in Norwegen außerdem die dänische Storebælt-Brücke sowie die Øresund-Brücke nach Schweden zahlen. 

Weitere Informationen in Sachen Maut bei Freeontour

Wer sich schon einmal mit dem Thema Maut für Wohnmobile auseinandergesetzt hat, weiß aus eigener Erfahrung, wie vielschichtig und undurchsichtig das sein kann. Wer weitere Informationen zum Mautsystem in seinem jeweiligen Reiseland sucht, wird bei Freeontour im Länderprofil Auf einen Blick des jeweiligen Reiselands fündig. Wer auf der Suche nach einer Mautbox für Wohnmobile unter 3,5 t zGG ist, sollte sich das Angebot des Freeontour-Partners Bip&Go genauer ansehen

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Kommentare (1)

Kommentare von Freeontour-Usern

hardy53
hardy53 vor 2 Wochen

Wer so etwas übernimmt,sollte vorher die Aktualität überprüfen!
Die Bedingungen der PSVA haben sich 2025 verändert!

freeontour
freeontour vor 2 Wochen

Hallo Hardy53,
völlig richtig, die Bedingungen der PSVA in der Schweiz wurden Anfang 2025 verändert. Allerdings hat das nichts mit dem Thema Mautbox zu tun, um das es in diesem Artikel geht. Und auch um eine Vignette handelt es sich dabei nicht. Daher wurde dieses Thema hier auch nicht explizit aufgegriffen. Generell ist das Thema Maut in den europäischen Ländern leider zu komplex und heterogen, um alle Eventualitäten in einem Artikel abzudecken. Detailliertere Infos zu den einzelnen Ländern sind daher meist in unseren Länderportraits "Auf einen Blick: Mit Wohnwagen und Wohnmobil in ..." zu finden.