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Wohnmobiltour Schweden für Aktive
Wohnmobiltour Schweden für Aktive
Outdoor und Sport

Wohnmobiltour Schweden für Aktive

Wohnmobiltour bis Mittelschweden abseits der üblichen Touristenpfade mit Tipps zum Wandern und Mountainbiken
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour / Claudia Rothkamp, Titelbild: Claudia Rothkamp

Natur pur und Möglichkeiten für Outdooraktivitäten mit viel Abstand zu anderen Menschen gibt es in Schweden in Hülle und Fülle. Freeontour stellt eine Auswahl verschiedener Ziele für die Wohnmobiltour im Sommer vor, die meist abseits der üblichen Touristenpfade liegen und schöne Möglichkeiten zum Wandern, Mountainbiken, Paddeln und Baden in abwechslungsreicher Natur bieten. Die Reise startet in der südschwedischen Region Skåne und führt über die Provinzen Småland, Västergötland und Bergslagen bis ins mittelschwedische Dalarna und wieder südlich über die Regionen Dalsland und Bohuslän.   

Station 1: Wandern und Mountainbiken auf der Kullahalbinsel 

Für viele Camper, die mit der Fähre oder über die Öresundbrücke nach Schweden reisen, startet der Urlaub in der südschwedischen Region Skåne, die auf den ersten Blick eher flach und landwirtschaftlich geprägt erscheint. Es gibt aber auch Ecken in der Region, die landschaftlich von diesem Bild abweichen. Nur wenige Kilometer nördlich von Helsingborg liegt beispielsweise die Kullahalbinsel. Sie ist landschaftlich geprägt von einer teils beeindruckenden Felsküste gemischt mit lauschigen Buchenwäldern, Moor- und Heidegebieten sowie malerischen kleinen Küstenorten. Größter Anziehungspunkt für die meisten Touristen ist das Naturreservat Kullaberg am westlichen Ende der Halbinsel. Das Informationszentrum Naturum Kullaberg am Leuchtturm bietet Informationen, Wanderkarten und auch Führungen an. Die meisten Besucher zieht es jedoch oft nur über die Felsen am Leuchtturm, in dessen Nähe sich einige natürliche und auch künstlich angelegte Felsgrotten befinden. Der Abstieg ist aber teilweise sehr steil. 

Ebenfalls beliebt ist ein Abstecher nach Nimis, einem riesigen, begehbaren Labyrinth-Kunstwerk aus Treibholz. Hierfür bietet sich eine Fahrradtour bis zum Himmelstorpsgården an. Danach geht es zu Fuß den gelben Markierungen folgend über unwegsames Gelände etwa 30 Minuten bergab an die Felsküste. Festes Schuhwerk ist ein absolutes Muss! Himmelstorp liegt in der Nähe des kleinen Orts Arild - einem ehemaligen Fischerdorf, das noch heute den Charme eines Sommeridylls aus der Zeit um 1900 widerspiegelt. Ein kleine Zwischenstopp lohnt sich auch hier. 

Die Kullahalbinsel ist insbesondere entlang der Küsten durchzogen von Wanderwegen, die teils auch als Mountainbike Trails genutzt werden können. Das gilt auch insbesondere im Naturreservat Kullaberg, das eine Mischung aus größeren Wegen, Single Trails verschiedener Schwierigkeitsgrade und auch technisch anspruchsvolle Strecken bietet. Das Informationszentrum am Leuchtturm Kullaberg ist ein guter erster Anlaufpunkt zur Orientierung. 

Station 2: Wanderung durch den Nationalpark Store Mosse 

Eine völlig andere Landschaft erwartet Besucher des Nationalparks Store Mosse nördlich von Värnamo in der Provinz Småland. Nicht umsonst heißt der Nationalpark grob übersetzt großes Moor. In Schweden ist es das größte Moorgebiet südlich von Lappland. Insgesamt gibt es hier ca. 40 km ausgeschilderte Wanderwege mit mal kürzeren oder längeren Schleifen, so dass sich jeder die für den individuellen Geschmack am besten geeignete Tour aussuchen kann. Dabei geht es auf Holzstegen durch Torfmoos- und Niedermoorgebiete und durch Waldabschnitte. Zu sehen gibt es verkrüppelte Kiefern und Birkenwäldchen gepaart mit unzähligen Blaubeersträuchern, Wollgräser und fleischfressenden Sonnentau, ein vielfältiges Vogelleben und auch eine ganze Menge Libellen. Bei schönem Wetter sind allerdings auch Insekten wie Mücken und Bremsen nicht weit, so dass schützende Kleidung oder anderweitiger Insektenschutz auf jeden Fall in den Rucksack gehören. Bei Nässe sollte auf rutschfeste Schuhe geachtet werden. 

Tipp für Camper: Im Nationalpark Store Mosse gibt es mehrere Wanderparkplätze, die sich auch gut für größere Wohnmobile eignen. Übernachtet werden darf aber nur auf dem Hauptparkplatz beim Naturum.  

Station 3: Wandern im Nationalpark Tiveden 

Ein ganz besonderes Natur-Kleinod, das sich nahezu zwischen den beiden großen Seen Vänern und Vättern versteckt, ist der Nationalpark Tiveden südwestlich von Askersund. Er zählt sicherlich nicht zu den größten Nationalparks in Schweden, dafür aber definitiv zu den schönsten. Wer gerne auf engen Pfaden über Wurzeln und Felsen auf und ab wandert, einfache Kletterpartien nicht scheut und zwischendurch die Abkühlung im See sucht, ist hier genau richtig. Aktuell gibt es im Nationalpark neun verschiedene und gut markierte Rundwanderrouten unterschiedlicher Länge, die sich teils auch gut miteinander kombinieren lassen. 

Zu den schönsten und abwechslungsreichsten Runden zählen sicherlich die kurze Tärnekullerundan (1,3 km ab Parkplatz Vitsand) und die Stenkällerundan (2,2 km ab dem Hauptparkplatz Huvudentrén), die sich zum Beispiel durch Teile der Trehörningsrundan zu einer größeren Tour kombinieren lassen - mit Pause und Bad am Sandstrand des Sees Stora Trehörningen, versteht sich. Auch die knapp 5 km lange Rundtour zur großen Trollkirche ist eine Empfehlung für alle, die wilde Natur, Felsen und Seen mögen. Festes Schuhwerk ist allerdings auf all diesen Wegen - die übrigens definitiv nicht für Kinderwagen geeignet sind - mehr als nur eine Empfehlung. Ebenfalls nicht geeignet sind die Wanderpfade für Mountainbiker - die Bikes müssten mehr getragen werden, als dass man sie fahren könnte. Der Nationalpark hat aber einzelne Fahrradwege in den äußeren Bereichen eingerichtet, die zu großen Teilen mit den Reitwegen im Nationalpark identisch sind. Dabei handelt es sich aber weniger um Trails als um etwas breitere Schotter- und Waldwege. Wer technisch anspruchsvolle Trails fahren möchte, kann Teile des Fernwanderwegs Bergslagsleden befahren, der mitten durch den Nationalpark führt.  

Im Nationalpark gibt es drei ausgewiesene Wanderparkplätze, auf denen auch große Reisemobile oder Wohnwagen-Gespanne Platz finden. Eine Übernachtung wird in der Regel nicht erlaubt, teilweise auf dem Wohnmobilparkplatz am Haupteingang aber geduldet. Nur 5 km südlich vom Haupteingang liegt der Campingplatz Stenkällegården, der sich bestens als Basisstation eignet. 

Station 4: Mountainbiken rund um die ehemalige Bergbausiedlung Pershyttan 

Das mittelschwedische Bergbaugebiet Bergslagen war vom Mittelalter bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts eine der wirtschaftlich bedeutendsten Regionen in Schweden. Besonders bekannt für den Bergbau ist die Stadt Falun, aber es gibt auch heute noch viele kleinere Orte, an denen die Geschichte des Bergbaus in Schweden nachvollzogen werden kann. Wer ein bisschen Kulturgeschichte mit schönen Mountainbike-Trails verbinden möchte, sollte einen Stopp im Kulturreservat Pershyttan bei Nora einplanen. Die ehemalige Bergbausiedlung ist in Teilen sehr gut erhalten, wobei manche Gebäude sozusagen als offenes Museumsdorf dienen, während andere Gebäude nach wie vor bewohnt sind. Zu sehen sind beispielsweise der alte Hochofen, Überreste des ehemaligen Stangengangs, der zu bestimmten Zeiten nach wie vor über eine Wassermühle betrieben wird, Schlackehalden, der ehemalige Bahnhof und viele kleinere Gebäude. 

Direkt am Parkplatz des kleinen Informationszentrums Pershyttan starten auch einige gut ausgeschilderte Mountainbiketrails, wobei die Schwierigkeitsgrade von leicht bis technisch sehr anspruchsvoll variieren. Eine Gebietskarte am Parkplatz gibt eine Übersicht der verschiedenen Touren, die hier auch digital eingesehen werden können. Manche Touren lassen sich auch mit einem Bad im See verbinden. Wohnmobile und Caravan dürfen auf dem Parkplatz des Besucherzentrums außerdem kostenfrei über Nacht stehen, so dass man sich direkt morgens aus Bike schwingen und zwischendurch eine Pause am Reisemobil einlegen kann.

Station 5: Bergbaugeschichte & Mountainbike-Abenteuer in Falun 

Wenn es um das Thema Bergbau gibt, wird man in Schweden zunächst einmal auf die Stadt Falun stoßen. Noch bis 1992 wurde hier in dem riesigen Kupferbergwerk, das heute zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt, Kupfer gewonnen. Auch Gold und Silber wurden hier abgebaut. Im 17. Jahrhundert stand Falun sogar für zwei Drittel der weltweiten Kupferproduktion. Bekanntestes Abfallprodukt der Grube ist die Farbe Falun-Rot, mit der die typisch schwedischen roten Holzhäuser gestrichen werden. Heute kann man das Gebiet der Grube sowohl über- als auch untertage erkunden. Teile der Industriegeschichte der Stadt spiegeln sich auch weiterhin in einzelnen Vierteln in Falun wider, insbesondere in Elsborg, Gamla herrgården und rund um den zentralen Marktplatz. 

Falun ist aber nicht nur für Leute interessant, die an Kulturgeschichte interessiert sind. In Schweden gilt die Gegend als einer der besten Spots für Mountainbiker. Beliebt ist beispielsweise das kleine Skigebiet Källviken, das im Sommer mit Källvikens Svarta einen durchaus anspruchsvollen Cross Country Singletrail bietet, der verblocktes Gelände mit Flow unter einen Hut bringt. Zusätzlich gibt es hier eine Downhill-Strecke sowie verschiedene künstlich angelegte Jumps im Bereich des Parkplatzes. Darüber hinaus gibt es in Falun weitere Trailparks, beispielsweise rund um die Skiarena Lugnet, Gruvriset und Grycksbo.

Video: Mountainbike Singletrail Källvikens Svarta

Station 6: Sightseeing und Entspannung am Siljan See 

Etwas weiter nördlich in Dalarna liegt der Siljan See, eine sehr beliebte Urlaubsregion der Schweden. Der sechstgrößte See des Landes bietet unzählige Bademöglichkeiten, eine gute Infrastruktur an Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen und einige hübsche kleine Orte zum Erkunden. Und natürlich gibt es viel unberührte Natur drumherum zum Wandern, Biken und Entspannen. 

Beliebte Orte rund um den See sind beispielsweise Mora, Leksand, Rättvik und Nusnäs. Aus Letzterem stammen die bunt bemalten Dalapferde, bei deren Entstehung man in Nusnäs zuschauen kann. Der kleine Ort Leksand zählt in Schweden zu den großen Knäckebrotproduzenten und ist wird das landesweit größte Mittsommerfest bekannt. Rättvik lockt mit seinem über 600 m langen Badesteg im Sommer unzählige Badefreudige an und ist nicht zuletzt aufgrund des sehr seichten und langen Sandstrands bei Familien sehr gefragt. Die kleine Stadt Mora ist das traditionelle Ziel des Vasalaufs im Winter, der mittlerweile aber auch im Sommer per Mountainbike absolviert wird. Ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel sind das einstige Wohnhaus des Malers Anders Zorn und das daneben liegende Zornmuseum.

Aber auch all jene, die am Siljan einfach nur ein paar Tage abseits der üblichen Touristenströme entspannen möchte, wird fündig - beispielsweise auf der kleinen Insel Sollerön südlich von Mora, die über zwei Brücken mit dem Festland verbunden ist. Auch hier gibt es mehrere Campingplätze und einzelne kleine Wohnmobilstellplätze. Perfekt zum Entspannen und Baden ist beispielsweise der Stellplatz Kulåra, der zwar kaum Infrastruktur bietet, dafür aber umso idyllischer und ruhiger gelegen ist.  

Station 7: Paddeln in Dalsland 

Wer auf dem Rückweg gen Süden noch eine Kanu- oder Kajaktour machen möchte, ist in der Region Dalsland genau richtig. Denn rund um den Dalslands Kanal eröffnen sich dafür gleich mehrere Möglichkeiten. Schließlich setzt sich das Gebiet des Dalslands Kanals, der streng genommen eigentlich kein Kanal ist, aus unzähligen kleinen und großen Seen und Wasserläufen zusammen. Lediglich zehn der insgesamt 240 schiffbaren Kilometer führen durch von Menschenhand errichtete Kanalabschnitte. Der Rest des Seensystems ist Natur pur. Entsprechend gibt es hier auch eine ganze Reihe Kanuverleiher, zu denen beispielsweise das Unternehmen Silverlake zählt, das sowohl in Bengtsfors als auch im nördlichen Teil des Dalslands Kanals in Kråkviken am See Västra Silen zu Hause ist. Die Ufer sind abwechselnd gesäumt von hohen Felswänden, grünen Wiesen, kleinen Wäldern aus Tannen, Birken, Fichten und Buchen – und natürlich den typisch rot-weißen Sommerhäuschen. 

Wer möchte kann auch dem Lauf des Dalslands Kanals folgen und beispielsweise zwischen Bengtsfors und Håverud nur eine einfache Strecke paddeln und dabei zahlreiche Schleusen passieren. Zurück geht es dann wahlweise mit einem historischen Dampfschiff oder einem historischen Schienenbus. Dabei kann man sich dann auch direkt das außergewöhnliche Aquädukt von Håverud aus nächster Nähe ansehen: Hier war es in den 1860er Jahren, als der Kanal angelegt wurde, aufgrund des losen Gesteins, der starken Strömung und der steilen Hänge nicht möglich, eine herkömmliche Schleusenanlage zu bauen. Stattdessen wurde eine sozusagen über den Stromschnellen schwebende Stahlblechwanne zum Transport der Schiffe errichtet, die dann wiederum in einer Schleuse mündet. Diese eigenwillige, 32,5 m lange Konstruktion, die von insgesamt 33.000 Nieten zusammengehalten wird, ist eines der ungewöhnlichsten Bauwerke in ganz Schweden. 

Station 8: Baden, wandern und mountainbiken in der Schärenlandschaft von Bohuslän

Die Region Bohuslän an der schwedischen Westküste nördlich von Göteborg zählt bei den Schweden selbst zu den liebsten Urlaubsregionen im Land. Entsprechend sollte man hier für die Hauptsaison im Sommer frühzeitig einen Campingplatz buchen. Wer lieber auf Stellplätze setzt, sollte den Platz frühzeitig am Tag aufsuchen, um noch einen Platz ergattern zu können, da es bei schönem Wetter schnell voll werden kann.

Dennoch kann man sich auch in Bohuslän nahezu einsam in der Natur bewegen. Vielerorts können beispielsweise Kajaks für Solotouren gemietet oder geführte Touren gebucht werden. Wer auf eigene Faust unterwegs ist, kann sich auch eine eigene kleine Felsinsel zum Baden suchen. Darüber hinaus gibt es in fast jedem Ort einen oder mehrere schön angelegte Badebuchten für den Sprung ins kühle Nass. Auch Wander- und Fahrradwege finden sich je nach gewählter Gegend in ausreichender Menge.

Wer sich beispielsweise für einen Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz in der Nähe von Kungshamn entscheidet, hat gleich mehrere schöne Ausflugsziele in der Nähe, die sich gut mit dem Fahrrad erkunden lassen. Dazu zählt Kungshamn selbst ebenso wie die Insel Smögen und die benachbarte Halbinsel Ramsvik mit ihrem Naturreservat Klippornas Rike, das sich hervorragend zum Wandern und Mountainbiken eignet. Gerade für Mountainbiker, welche die besondere Herausforderung suchen, gibt es hier so manche Pfade über die Felsen, die technisches Können erfordern. Aber auch für weniger Geübte bietet die Halbinsel schöne Trails. Und wer lieber seinen eigenen Füßen vertraut, kann zwischen verschieden langen Wanderrouten wählen. Alternativ kann man auf dem Campingplatz Ramsvik natürlich auch ein Kajak mieten und die Gegend vom Wasser aus erforschen.

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