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Andalusien Reiseziele abseits der Hotspots
Andalusien Reiseziele abseits der Hotspots
Genuss und Kultur

Andalusien Reiseziele abseits der Hotspots

Camping Urlaub in Andalusien – Tipps zu sehenswerten, aber weniger bekannten Orten in Spaniens Süden
carinaneumann
Freeontour

Autor: Freeontour / Carina Neumann, Titelbild: Pixabay

Abseits der ausgetretenen Pfade gibt es in Andalusien noch so manchen Geheimtipp, denn die Region bietet weitaus mehr als ihre bekanntesten Tourismus-Hotspots. Freeontour begibt sich auf die Spuren bunter Flüsse, majestätischer (Höhlen-)Städte, zu Thermalquellen und dorthin, wo die Reise von Christopher Kolumbus einst ihren Anfang nahm.

Immer mit im Gepäck: Andalusiens Lebensfreude, orientalischer Flair, leidenschaftliche Flamenco-Tänze, reiche Kulinarik und die pure Schönheit der Region, die sich in den verschiedensten Facetten zeigt. Diese Tipps sind für all jene, die auf ihrem Trip durch Andalusien auch einmal das einsamere, besonders authentische Gesicht der Region kennenlernen möchten. Oder jene, die einfach genug Zeit haben, Andalusien ausgiebig kennenzulernen und vielleicht sogar in der Region überwintern. Denn vor allem während der Nebensaison zwischen Oktober und Mai hat man gute Chancen, den Tourismusströmen zu entfliehen.

Tipp 1: Ronda – die magische Stadt auf dem Felsplateau

Das Titelbild dieses Artikels zeigt die Stadt Ronda. Laut Ernest Hemingway ist sie die romantischste Stadt Spaniens und Michelle Obama träumt heute noch von ihrer spanischen Lieblingsstadt, in die sie unbedingt eines Tages zurückkehren möchte. Ronda verzaubert seine Gäste und wer nicht aufpasst, verliebt sich Hals über Kopf in den Bilderbuchort, der 723 Meter hoch auf einem Gipfel der Berglandschaft Serranía de Ronda in der spanischen Provinz Málaga thront. Kein Wunder, dass sich Schriftsteller wie Hemingway und Rainer Maria Rilke oder der Filmregisseur Orson Wells von den strahlend weißen Häusern, verträumten Gassen und weiten Panoramablicken rund um die Stadt inspirieren ließen. Rund 50 Kilometer nördlich der Costa del Sol verbirgt sich hier eine maurisch geprägte Stadt, deren Bild von über 100 Meter tiefen Schluchten, bewucherten Felsen und kunstvollen Steinbrücken geprägt ist. Sitzt man bei einem Café con Leche (Milchkaffee) in der Sonne, geht es wenige Schritte weiter schon mal weit in die Tiefe. Das kann wirklich nicht jede Stadt von sich behaupten.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in und um Ronda

- Die wunderschönen und äußerst fotogenen Steinbrücken Puente Nuevo und Puente Romano aus verschiedenen Perspektiven bewundern. Erstere sieht besonders magisch aus und ist das Wahrzeichen der Stadt.

- Durch die Altstadt schlendern, in den vielen engen Gassen Handwerkskunst entdecken, die Architektur genießen, sich durch die Tapas-Bars schlemmen und am Rande der Stadt immer wieder die spektakuläre Aussicht genießen.

- Die Umgebung von Ronda ist ein Wander-Paradies. Viele abwechslungsreiche Wege führen durch die Serranía de Ronda. Besonders empfehlenswert ist eine Tour durch die Schlucht Garganta Verde, die mit dem kristallklaren Fluss Arroyo Bocaleones, eindrucksvollen Felsformationen und teils dschungelartiger Vegetation gesegnet ist. Auch eine Wanderung durch den Wald Pinsapar ist eine Offenbarung für Naturliebhaber. Er ist der größte zusammenhängende Igeltannenwald der Welt. Die buschigen, skandinavisch anmutenden Tannen stammen noch aus der Eiszeit und sind wahre Überlebenskünstler, denn sie passten sich an das mediterrane Klima an. Durch den Wald Pinsapar führt ein geschützter Wanderweg von Grazalema nach El Bosque.

- Ronda ist eine Wiege des Stierkampfes und ihre Arena zählt zu den ältesten und schönsten ihrer Art. Gehörten die Kämpfe früher zweifellos zum Kulturgut, sind die Meinungen der Einheimischen wie Touristen heute sehr gespalten über die blutige und stark umstrittene Tradition. Wer mehr über ihre Geschichte erfahren möchte, kann das Stierkampf-Museum und die Arena besichtigen, in der während der Sommermonate noch immer Kämpfe stattfinden.

- Die Serranía de Ronda ist voller Weinberge. Schon die Phönizier und später die Römer pflegten die Tradition des Weinanbaus. Die meisten der Weine, die in der Provinz Malaga hergestellt werden, stammen von hier. Kein Wunder also, dass man in und um Ronda eine Vielzahl von Weinen in den Bodegas (Weinkellereien) oder in ländlich gelegenen Weingütern verkosten kann. Unter den Weißweinen finden sich unter anderem die Rebsorten Chardonnay, Colombar, Sauvignon Blanc und Riesling, beim Rotwein etwa Merlot, Tempranillo, Syrah, Pinot Noir oder Romé.

Camping-Möglichkeiten in der Nähe von Ronda: Stellplatz Área Autocaravanas Ronda, Campingplatz El Sur

Tipp 2: Lanjarón - Thermalbäder, Heilquellen und Berge

Rund 50 Kilometer südöstlich von Granada, eingebettet in die Landschaft des Nationalparks Sierra Nevada, liegt mit dem Ort Lanjarón eine Ruheoase in den Bergen. Berühmt wurde der Ort durch seine Heilquellen, sein Mineralwasser und seine Wanderwege in die satte Natur. Lanjarón wird auch die Stadt des Wassers genannt und zählt zu den malerischen weißen Dörfern der Alpujarras – ein rund 70 Kilometer langes Tal, das sich am Fuße der Sierra Nevada befindet. Das Erbe der Berber, die hier einst lebten, ist in dieser Region noch deutlich spürbar – etwa durch die weißgewaschenen Wände der Häuser, ihre flachen Dächer und die bunten Stoffe, die vielerorts verkauft werden. Wer einmal richtig ausspannen und die Natur genießen möchte, ist in Alpujarras und besonders in Lanjarón genau richtig.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in und um Lanjarón

- Das traditionsreiche Thermalbad Balneario de Lanjarón besuchen: Im Wellnessbereich der Kureinrichtung kann man Körper und Geist verwöhnen lassen. Man muss nicht im noblen Wellnesshotel einchecken, um sich verwöhnen zu lassen. Es gibt auch einen Day Spa-Bereich und man kann einzelne Anwendungen buchen. Im Thermalbad warten heiße (Massage-)Becken, Saunen, ein Hammam, verschiedene Treatments im Bereich Beauty und Gesundheit, Massagen und vieles mehr. Das Bad ist von März bis Dezember geöffnet.

- Das moderne und sehenswerte Wassermuseum (Museo del Agua) besuchen, in dem man mehr über das besondere Heilwasser der Stadt erfährt.

- Das reichhaltige Mineralwasser aus den kunstvollen Trinkwasserbrunnen der Stadt genießen. Es kommt direkt aus den Bergen und ist reich an Eisen, Magnesium, Kalium und Co.

- Die schöne Altstadt erkunden – ein charmantes, maurisch-spanisches Labyrinth aus engen Gassen, weiß getünchten Häusern und überdachten Gehwegen (tinaos), das mit bunten Blumenkübeln geschmückt ist.

- Die Burg von Lanjarón besuchen: Auf einer beschilderten, rund 40-minütigen Wanderung erreicht man vom Stadtzentrum aus die Ruinen der altertümlichen Burg. Von hier oben hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und die Umgebung.

- Wandern und Radfahren: Durch die Sierra Nevada führen zahlreiche Wander- und Fahrradwege. Im Winter kann es in den höheren Lagen schneien, weshalb man hier am besten die Touren je nach Jahreszeit auswählt.

- Auf einem Ausflug durch das Tal weitere Alpujarras-Dörfer erkunden. Besonders schön sind auch Pampaneira mit seiner Berber-Architektur, Órgiva mit Europas größter Hippiekommune oder Bubión mit seinen romantischen Wasserfällen.

Camping-Möglichkeiten in der Nähe von Lanjarón: Camping Al Firdaus, Camping OrgivaCamping TrevélezCamping Balcón De Pitres 

Tipp 3: Guadix – die Stadt der Höhlen

Im Nordosten der Stadt Granada, umgeben von kargen Hügeln aus Sandstein und Tuff und dem Bergpanorama der Sierra Nevada, liegt der Ort Guadix. Sein Stadtbild ist geprägt durch eine mächtige Kathedrale, eine maurische Burg und märchenhafte Höhlenwohnungen. Sie zählen zu den ältesten erhaltenen Niederlassungen Spaniens. Oft verraten nur weiße, pilzförmige Schornsteine oder gekalkte Eingänge, dass sich in den rauen Felsen tatsächlich Höhlenwohnungen befinden. Im Barrio de Cuevas, dem Höhlenviertel, leben rund 4.000 moderne Höhlenmenschen in 2.000 steinernen, unterirdischen Wohnungen. Einst im 13. Jahrhundert von den Mauren erbaut, vereinen die Wohnhöhlen heute das beste aus zwei Welten: moderne Technik und traditionelle Naturmaterialien. Mittlerweile sind fast alle Höhlen mit Internet, warmem Wasser und Strom ausgestattet. Und einen Teil der geschichtsträchtigen Bauten kann man sogar besuchen. Auch die überirdische Welt in Guadix hat einiges zu bieten, zum Beispiel Wanderungen durch die unwirkliche, karge Landschaft.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in und um Guadix

- Das Höhlenmuseum besuchen: Auf ins Höhlenviertel, das rund 20 Fußminuten südlich des Stadtzentrums liegt. Im Höhlenmuseum Centro de Interpretación Cuevas de Guadix taucht man ein in die faszinierende Geschichte dieser unterirdischen Stadt. Von hier aus lassen sich einige Höhlen besichtigen und das Museum bietet auch Führungen durch das Viertel an.

- Auf dem Weg zum Höhlenviertel läuft man durch das traditionelle Töpferviertel. Guadix ist bekannt für seine Töpferkunst, die bis heute hier hergestellt und verkauft wird. Interessierte können das Töpfermuseum Cueva Museo de Alfarería besuchen oder an einem der Handwerks-Workshops teilnehmen.

- Die stolze Kathedrale besuchen: Ihr Bau begann zwar bereits im Jahr 1492, zog sich jedoch über Jahrhunderte lang hin. Deshalb vereint ihre Architektur Elemente aus der Gotik, der Renaissance und des Barocks. Gleich nebenan befindet sich ein kleines Museum über die Geschichte der Kathedrale.

- Wer in einer Höhle lokale Spezialitäten genießen möchte, sollte dem Höhlen-Restaurant La Tinaja einen Besuch abstatten. Viele weitere Bars und Restaurants finden sich um die Plaza de la Constitución, die Plaza los Naranjos und in der Calle Jardín.

- Die unwirkliche, schroffe Landschaft entdecken – etwa auf Wanderungen rund um Guadix oder im Geopark Granadas, der zum UNESCO Weltnaturerbe zählt.

Camping-Möglichkeiten in der Nähe von Guadix: Stellplatz Área Autocaravanas Guadix.

Tipp 4: Antequera und das Elbsandsteingebirge

Dieser Tipp vereint ein kulturelles Juwel mit einem Paradies für Naturliebhaber und Wanderlustige: Die Stadt Antequera liegt rund 50 Kilometer nördlich von Málaga und ist der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen in Andalusiens beeindruckendes Elbsandsteingebirge. Der Parque Natural de Torcal, in dem sich die bizarren Felsformationen befinden, ist nur rund 15 Kilometer von Antequera entfernt. Außerdem warten unweit der Stadt auch wilde Canyons, Jahrtausende alte Dolmenstätten und eine große, gut erhaltene maurische Festung. Dank seiner günstigen Lage wird Antequera von den Einheimischen auch das Herz Andalusiens genannt. Die Stadt ist sehr gut an einige der größten andalusischen Städte wie Málaga, Cordoba, Granada und Sevilla angebunden.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in und um Antequera

- Durch die pittoreske Altstadt schlendern, sich in einer der vielen Tapas-Bars niederlassen und die kleinen Boutiquen erkunden.

- Wer die Stadt gern von oben und auf geschichtlichen Pfaden erwandern möchte, findet auf der maurischen Burg eine tolle Aussicht auf die Stadt, sowie einen Einblick in die bewegte Vergangenheit dieses Ortes. Wer möchte, kann auf einem Spaziergang durch das historische Gemäuer einem Audio Guide mit Kopfhörern lauschen.

- Die Dolmenstätten besuchen: Dolmen sind uralte Grabstätten, die aus großen Felsen errichtet wurden. In Antequera gibt es gleich drei solcher Dolmengräber: der Dolmen de Viera und der Dolmen de Menga liegen direkt nebeneinander, während der Dolmen Tholes de El Romeral etwa zwei Kilometer entfernt ist. Die beeindruckenden Grabstätten werden auf die Bronzezeit zurückdatiert und sind rund 6.000 Jahre alt.

- Durch den Parque Natural de Torcal wandern und die surreal anmutenden Karstformationen bestaunen. Sie erinnern in ihrem Aussehen an die Sächsische Schweiz und zeigen Andalusien von seiner rauen, ungezähmten Seite.

- Auf Sternengucker wartet hier ein Observatorium, das zu Astronomie-Workshops und nächtlichen Events einlädt.

- Der Caminito del Rey ist ein wunderschöner Wanderweg rund 40 Kilometer westlich der Stadt. Einst galt er als gefährlich und verfallen, doch 2015 wurde er nach einer aufwendigen Renovierung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In etwa 100 Meter Höhe führt der Weg entlang steiler Wände durch zwei bis zu 200 Meter tiefe, beeindruckende Schluchten.

Camping-Möglichkeiten in der Nähe von Antequera: Stellplatz Area Autocaravanas Antequera, Stellplatz El Torcal de Antequera, Campingplatz Camping La Sierrecilla, Stellplatz Archidona

Tipp 5: Huelva – Kolumbus' Hafen und der farbenfrohe Fluss Río Tinto

Nur knapp 50 Kilometer östlich der portugiesischen Grenze befindet sich die Stadt Huelva. Die beiden Flüsse Río Tinto und Odiel umfließen die Hafenstadt und münden wenig später ins Meer. Ähnlich wie das nahe gelegene Cádiz ist Huelva eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Städte Europas. Schon die Phönizier, Griechen, Römer und Mauren schätzten sie als Handelsstandort. Später stand die Stadt unter dem Einfluss britischer Kolonien. Im Gegensatz zu Cádiz ist Huelva jedoch weitaus unbekannter und weniger touristisch. Dabei halten die Stadt und ihre Umgebung viele Überraschungen bereit. Ihr Protagonist ist Christopher Kolumbus, der 1492 aus dem Hafen Huelvas in See stach, als er den Weg übers Meer nach Indien suchte. Die Region rund um Huelva ist für ihre wunderschönen Strände, Naturparks und den bunten Fluss Río Tinto bekannt. Rund 120 Kilometer goldene Sandstrände erstrecken sich hier, an denen Touristen noch relativ rar gesät sind – vor allem in der Nebensaison.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in und um Huelva

- Auf den Spuren von Kolumbus an der Mole der drei Karavellen: Als Erinnerung an Kolumbus liegen hier drei Museumsschiffe im Wasser: die Karavellen Pinta, Niña und Santa María. Karavellen waren Segelschifftypen, mit denen die Europäer im 15. Jahrhundert den Atlantik überquerten. Kolumbus segelte 1492 auf der Santa María von Huelva los, begleitet von den beiden Flaggschiffen Pinta und Niña.

- In den Tapas-Bars den berühmten Schinken Jamón Ibérico probieren – die Region Huelva ist eines der Gebiete, wo diese spanische Spezialität hergestellt wird. Die schwarzen Ibérico-Schweine ernähren sich von Eicheln und ihr Schinken gilt als einer der aromatischsten von ganz Spanien.

- Die schönen Strände der Umgebung besuchen. El Rompido und Isla Canela etwa sind zwei der beliebtesten Sandstrände für ausgiebige Spaziergänge, Picknicks, Wassersport und zum Relaxen.

- Die Grotte der Wunder ist eine uralte und beeindruckende Tropfsteinhöhle, die rund 100 Kilometer nördlich von Huelva im weißen Bergdorf Aracena liegt. Hier kann man einen faszinierenden Besuch der Unterwelt mit dem eines hübschen, traditionellen Dorfes verbinden.

- Der bunte Fluss Río Tinto: Río Tinto heißt übersetzt roter Fluss, denn sein Wasser ist rötlich gefärbt. Grund dafür ist die Verwitterung von metallischen Mineralien – die Gegend ist geprägt von einer Jahrtausende alten Erzlagerstätte, in der schon die Phönizier, Römer und Mauren Tagebau betrieben. Sowohl der gefärbte Flusslauf, als auch die historischen Minen sind einen Besuch wert. Auf diesem Ausflug sieht man buchstäblich rot.

Camping-Möglichkeiten in der Nähe von Huelva: Campingplatz Playa la Bota, Stellplatz Parking de Caravanas y Marina Seca Gómez Sabiote

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