Zwischen Wohnmobilisten und der Toskana gibt es ein besonderes Verhältnis. Nicht ohne Grund ist die italienische Region eines der beliebtesten Ziele deutscher Camper und Urlauber. Sind es die Zypressen auf den sanft geschwungenen Hügeln, die Olivenhaine, die historischen Städtchen oder einfach die mediterrane Küche und der Wein? Freeontour geht auf Spurensuche und stellt die interessantesten Sehenswürdigkeiten in der Toskana vor - abseits der Küste tief im Herzen der Toskana.
Überblick
Camping in der Toskana: Wann ist die beste Reisezeit?
Station 1: Kulturgenuss in Florenz
Station 2: Panoramaroute von Florenz nach Siena
Station 3: Weltkulturerbe in Siena erkunden
Station 4: Idyllische Orte im Val d'Orcia entdecken
Station 5: Bronzekunst der Etrusker in Arezzo
Station 6: Stippvisite in der Stadt der Türme San Gimignano
Weitere Zwischenstopps Richtung Küste
Camping in der Toskana: Wann ist die beste Reisezeit?
Die Toskana in Mittelitalien grenzt im Norden an Ligurien und die Emilia-Romagna, im Osten an die Marken und an Umbrien und im Süden an Latium. Die Toskana gilt als historische Landschaft, bedeutende Kulturlandschaft und Kernland der Renaissance. Der Name leitet sich vom Volk der Etrusker ab, die dort in der Antike gelebt haben. Sie wurden von den Alten Römern auch Tusci genannt. Da die Toskana eine sehr abwechslungsreiche Region ist, lockt sie sowohl Kulturinteressierte, Gourmands, Wander- und Fahrradfans als auch Badenixen an. Je nach den individuellen Vorlieben bieten sich daher verschiedene Reisezeiten für Urlauber mit Wohnmobil oder Caravan an. Wer hauptsächlich einen Badeurlaub an der Küste der Toskana plant, wird seine Reise in den Zeitraum zwischen Juni und September legen, da die meisten Campingplätze an der Küste zwischen Mitte Mai und Mitte September geöffnet sind.
Wer im Toskana Urlaub die Region gerne wandernd oder mit dem Fahrrad oder Mountainbike bei weniger heißen Temperaturen erkunden möchte, ist im Frühjahr zwischen Mitte März und Mitte Mai sowie im Herbst von Mitte September bis etwa Ende Oktober gut in der Toskana aufgehoben. Diese Zeiträume empfehlen sich auch für all jene, die im Rahmen ihrer Toskana Tour mit dem Wohnmobil vor allem die kulturellen Sehenswürdigkeiten außerhalb der Hauptsaison im Sommer genießen möchten. Denn gerade im Umfeld der touristisch stärker besuchten Städte Florenz, Siena und Pisa öffnen die Campingplätze oft schon im März oder April. Teilweise kann hier bis in den November hinein gecampt werden. Einzelne Campingplätze in der Toskana sind auch ganzjährig geöffnet - ebenso wie die meisten Wohnmobilstellplätze der Toskana. Daneben kann man den Wohnmobil-Urlaub auch auf landwirtschaftlichen Höfen und Weingütern genießen: Agricampeggio ist das italienische Zauberwort dafür.
Station 1: Kulturgenuss in Florenz
Manche sagen, wer Florenz nicht gesehen hat, kennt Italien nicht - und die Toskana schon gleich gar nicht. Historische Paläste und zahlreiche Kunstschätze belegen, dass Florenz lange Zeit das kulturelle Zentrum Europas war. Kurze Zeit war Florenz sogar die Hauptstadt Italiens (1865-1871). Im Sommer ist die Stadt ein Touristenmagnet und lange Wartezeiten an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind vorprogrammiert, wenn man sich nicht vorab Online-Tickets für einen bestimmten Termin gesichert hat. Daher empfiehlt sich ein Besuch vor allem in den Randzeiten, also vor Ostern oder im September und Oktober. Aber auch in der Nebensaison sollte man versuchen, mehrere Tage für Florenz einzuplanen und schon im Vorfeld Onlinetickets zu buchen, um die wertvolle Urlaubszeit nicht mit Schlangestehen zu vergeuden.
Einen guten Überblick über die Altstadt und den Arno-Fluss hat man vom Piazzale Michelangelo, dem vermutlich beliebtesten Fotospot in Florenz. Der unübersehbare Dom Santa Maria del Fiore aus dem 13. Jahrhundert - erbaut im gotischen Stil - sollte eigentlich die größte Kirche der Welt werden, deswegen auch die mächtige Kuppel von Bruneleschi (1418-1436), die heute als der architektonische Höhepunkt der Renaissance gilt. Von der 107 m hohen Kuppel hat man einen grandiosen Blick über die Stadt. Aber auch das Innere der Kathedrale, die zu den größten weltweit gehört, sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein weiteres herausragendes Bauwerk von Florenz ist das Baptisterium gegenüber des Doms mit seinen vergoldeten Bronzeportalen, die Szenen aus der Bibel verbildlichen. Von hier ist es auch nicht weit zum Palazzo Vecchio, dem prächtigen Rathaus mit einem ebenfalls markanten Turm und einem Must-see vor dem Eingang: der Kopie der berühmten David-Statue von Michelangelo. Das Original, das bis 1910 hier auf der Piazza della Signoria stand, befindet sich heute in der Galleria dell’Accademia, um es vor dem Verfall zu schützen. Eine weitere Kopie steht übrigens auf dem oben bereits erwähnten Piazzale Michelangelo.
Architekturhighlight Ponte Vecchio
Neben dem Dom von Florenz erzeugt auch die älteste Brücke der Stadt, die Ponte Vecchio mit ihren vielen Gold- und Silberschmiedeläden, ein echtes Wowgefühl. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und gilt als eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt. Wer die Brücke einigermaßen in Ruhe betrachten möchte, muss allerdings früh aufstehen - sie ist ein wahrer Touristenmagnet.
Weit muss man von der Ponte Vecchio nicht laufen, um das nächste Highlight der Stadt zu erreichen: Die Uffizien zählen zu den bekanntesten Museen der Welt. Meisterwerke von Botticelli, Giotto, Michelangelo oder Leonardo da Vinci aus dem 12. bis 17. Jahrhundert kann man hier mit eigenen Augen bewundern. Der Großteil stammt aus dem Besitz der Familie Medici. Tausende Besucher zieht das Museum mit seinen gut 3.000 Gemälden und Skulpturen täglich in seinen Bann. Deswegen lohnt es sich auf jeden Fall, rechtzeitig vorab eine Führung mit bevorzugtem Einlass zu buchen.
Weitere Kunstschätze in Florenz
Zudem hat man von den Uffizien aus einen einzigartigen Blick auf die Ponte Vecchio. Auf der Dachterrasse kann man außerdem hausgemachtes Eis probieren und im Anschluss den gut einen Kilometer langen Vasarikorridor durchschlendern. Dabei handelt es sich um einen früher den Fürsten reservierten, überdachten Gang, der vom Palazzo Vecchio bis zum Palazzo Pitti auf der anderen Seite des Arno führt.
Die Füße ausstrecken und ausspannen von all den Eindrücken kann man dann auf der Piazza della Signoria, dem Zentrum des öffentlichen Lebens in Florenz von den Medici bis heute. Beliebte Fotomotive sind der Neptun-Brunnen, die Reiterstatue von Cosimo de Medici und die Feldherrenhalle mit den berühmten Skulpturen Raub der Sabinerin und Perseus.
Ein weiteres Highlight ist die Kirche Santa Croce, welche Grabdenkmäler von Dante, Macchiavelli, Michelangelo und Galileo Galilei beherbergt. Sehenswert ist auch die Zentrale Markthalle von Florenz im San Lorenzo Viertel. Viele Stände mit Obst, Gemüse, Kräuter, Käse, Wurst und Fleisch sowie zahlreiche typisch regionale Leckereien vermitteln italienisches Marktflair. Den Hunger, der dabei unweigerlich aufkommt, kann man gleich im Obergeschoss in einem der kleinen Restaurants stillen. Oder aber, man deckt sich mit lokalen Leckereien ein und genießt diese dann in Ruhe mit einem Glas Vino vor dem Wohnmobil.
Parken und Übernachten in Florenz
Für größere Teile der Innenstadt von Florenz und insbesondere für die historische Altstadt gilt eine Fahrverbotszone, so dass diese nur zu bestimmten Tages- und Saisonzeiten von privaten Pkw und Wohnmobilen befahren werden dürfen. Da Parkplätze ohnehin rar gesät und die Straßen teils eng sind, nutzt man am besten öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad, um vom Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz in die Stadt zu fahren. Für Wohnmobile gut erreichbar und ganzjährig geöffnet ist beispielsweise der Camping Firenze. Er befindet sich im südöstlichen Teil der Stadt (Autobahnausfahrt Firenze Sud) am Ufer des Arno. Der Platz bietet neben den üblichen Annehmlichkeiten auch mehrere Pools und einen Supermarkt. In die Altstadt kommt man mit dem Fahrrad oder zu Fuß (rund 3 km) direkt am Fluss entlang oder auch mit dem Shuttlebus, den der Campingplatz anbietet.
Weitere Campingmöglichkeiten sind im Umland von Florenz der Camper Stop & Go in der Leopoldo Via Pellas und die Antica Etruria Area Attrezzata Camper in Sesto Fiorentino. Beide sind gut an das Nahverkehrsnetz angebunden und bewacht. Der Campingplatz Panoramico di Fiesole auf den Hügeln nördlich von Florenz ist vom Zentrum der Kleinstadt aus über eine stellenweise etwas schmale, ca. 2 km lange Straße zu erreichen. In die Stadt fährt regelmäßig ein Bus.
Station 2: Panoramaroute von Florenz nach Siena
Mit dem Wohnmobil empfiehlt sich die Chiantigiana oder SR 222 von Florenz nach Siena. Die Straße durchquert über rund 70 km das gesamte Chianti-Gebiet und führt durch eines der größten Weinanbaugebiete Südeuropas. Auf der Panoramastrecke hat man quasi den Duft des berühmten Chianti Classico immer in der Nase, während sanfte Hügel, Weinberge, Olivenhaine und Burgen an einem vorüberziehen. Die malerischen Dörfer entlang der Strecke laden zu spontanen Zwischenstopps ein.
Einen Halt ist beispielsweise Impruneta wert. Seit dem 14. Jahrhundert stellt diese kleine Stadt hochwertige Terrakottaprodukte her. Selbst die Ziegelsteine der renommierten Kuppel der Kathedrale von Florenz stammen aus dieser Gegend. Weiteren Ruhm verdankt Impruneta dem Anbau von Oliven und Wein. Hier kann man sich auch mit dem traditionellen Gericht Peposo verwöhnen lassen, einem köstlichen Gulasch aus Pfeffer, Tomaten und Rotwein.
Greve sollte man nicht auslassen, wo sich ein Stopp anbietet, um den dreieckigen Platz mit den Arkaden zu besuchen. Hier wurde übrigens der Seefahrer Giovanni da Verrazzano geboren, der die New York Bay entdeckte. Castellina lockt mit einer Burg, in der ein archäologisches Museum untergebracht ist, und in Pievasciata kann man ein ganz besonderes Freilichtmuseum in einem Eichen- und Kastanienwald entdecken: den Skulpturenpark des Chianti, der zeitgenössische Installationen und Skulpturen von Künstlern aus fünf Kontinenten zeigt, die allesamt genau für diesen Ort erstellt wurden.
Die Orte, die ihr mittelalterliches Aussehen vielfach bewahren konnten, sind ideal, um durch die schmalen Gassen zu schlendern, das Lebensgefühl aufzusaugen und dann zufällig eine Weinhandlung oder eine Metzgerei zu entdecken, um die regionalen Spezialitäten zu probieren. Am besten stellt man das Womo auf einem Stellplatz in der Nähe ab und radelt dann in den Ort hinein.
Station 3: Weltkulturerbe in Siena erkunden
Siena ist weltweit berühmt durch das Pferderennen Palio die Siena, das jeden Sommer auf dem Rathausplatz stattfindet und von tausenden begeisterten Zuschauern verfolgt wird. Die Piazza del Campo ist folglich zusammen mit dem hoch aufragenden Turm das Wahrzeichen der Stadt. Der Palazzo Pubblico, der um 1300 errichtet wurde, ist bis heute Gemeindesitz und somit Symbol der politischen Macht. Die Fassade spiegelt sehr schön die verschiedenen Bauphasen wider: von Stein über Ziegelstein bis zu Marmor. Im ersten Stockwerk befindet sich das Städtische Museum, das Meisterwerke der Schule von Siena bewahrt, darunter die prächtige Maestà von Simone Martini, das die Muttergottes mit Kind zeigt, umringt von Engeln und Heiligen, welche die Stadt schützen.
Da Siena ihren mittelalterlichen Charakter der italienischen Gotik weitgehend erhalten hat, gilt sie als eine der schönsten Städte der Toskana. Die historische Altstadt gehört seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nicht verpassen sollte man den Dom beziehungsweise die Kathedrale aus weißem und schwarzem Marmor, ein großartiges Beispiel für gotische Architektur. Senkt man im Dom den Blick auf den Fußboden, erschließt sich ein Kunstwerk ganz besonderer Art: Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert wurden prachtvolle Mosaike gefertigt, die detailgetreu Szenen des Alten Testaments sowie der Stadtgeschichte zeigen. Der James-Bond-Streifen Ein Quantum Trost wurde übrigens teilweise in Siena gedreht. Siena ist zudem Sitz der Banca Monte dei Paschi di Siena, der ältesten noch existierenden Bank der Welt.
Wohnmobilstellplätze und Campingplätze in Siena
Siena lässt sich am besten zu Fuß erkunden - zumal auch hier im Innenstadtbereich teilweise Fahrverbotszonen gelten. In den engen Gassen möchte man aber ohnehin nicht nach einem Parkplatz suchen müssen, sondern viel lieber in den vielen kleinen Geschäften stöbern und vielleicht ein Eis und einen Espresso genießen. Ausgezeichnetes Olivenöl findet man überall in der Toskana, so auch in Siena. Als Antipasti empfehlen sich Crostini, kleine Brotschnittchen mit Oliven-, Pilz- oder Thunfischpaste. Zum Hauptdarsteller wird das Olivenöl jedoch erst, wenn man es auf einer Scheibe geröstetem Brot probiert. Anschließend kann man den Abend entspannt mit einem Glas Rotwein auf dem Campingplatz oder dem Stellplatz ausklingen lassen.
Vom Wohnmobilstellplatz Parcheggio Il Fagiolone gelangt man in etwa 15 Minuten zu Fuß in die Altstadt von Siena. Einen weiteren Stellplatz gibt es etwas außerhalb der City, eine Bahnhaltestelle ist in der Nähe, um in die Innenstadt zu fahren. Komfortabler ist der Campingplatz Colleverde, der einzige Campingplatz innerhalb der Stadt Siena, der ebenfalls gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Von hier aus sind es 2,5 km bis ins Stadtzentrum. Der Platz eignet sich auch als Standort für Ausflüge nach Montalcino, Montepulciano und San Gimignano.
Station 4: Idyllische Orte im Val d'Orcia entdecken
Wer mit dem Wohnmobil von Siena weiter in Richtung Süden reist, findet sich in genau der Landschaft wieder, die viele Menschen sofort vor Augen haben, wenn sie an die Toskana denken. Sie besteht aus Hügeln, Schluchten, dem gewundenen Lauf des Flusses Orcia und Zypressen, die vereinzelte Höhen krönen oder dem Verlauf von Straßen folgen. Die Landschaft des Val d'Orcia, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, ist eine wahre Idylle aus Natur und malerischen Dörfern wie Pienza und Montalcino. Weingüter und Wein gibt es hier in Hülle und Fülle, schlechten Wein dagegen sucht man vermutlich vergebens.
Pienza und Montalcino zählen zu den eher stärker besuchten Orten im Val d'Orcia. Insbesondere Pienza sollten sich Kulturinteressierte nicht entgehen lassen, die ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört. Denn Papst Pius II plante die nach ihm benannte Ortschaft im 15. Jahrhundert als Idealstadt im Renaissancestil, wovon noch heute die symmetrische Anordnung der Gebäude und auch verschiedene Bauwerke zeugen. Dazu zählen beispielsweise die Kathedrale, der Palazzo Piccolomini, der Palazzo Vescovile und das Rathaus (Palazzo Pubblico). Einen besonderen Blickfang bildet der Travertin-Brunnen auf der Piazza Comunale. Einen Abstecher wert sind aber auch das kleine Dorf San Quirico d'Orcia in der Nähe von Siena, der Ort Bagno Vignoni mit seinen Thermalbädern, die Altstadt der Kleinstadt Buonconvento, der Aussichtspunkt Belvedere von Castiglione d’Orcia, die ungewöhnlichen Portalanlagen von San Quirico d’Orcia oder die die pittoreske Altstadt von Montepulciano mit ihrer mittelalterliche Stadtmauer und Bauwerken aus der Renaissance. Und natürlich zählt auch der berühmte Weinort Montalcino mit seinen mittelalterlichen Wehranlagen und seinen 13 Sakralbauten zu den sehenswerten Orten im Val d'Orcia.
Station 5: Bronzekunst der Etrusker in Arezzo
Östlich des Val d'Orcia erstreckt sich südlich von Arezzo das Val di Chiana, das seit Jahrhunderten die landwirtschaftliche Seele der Toskana ist. Hier hinterließen die Etrusker zahlreiche Funde und Dörfer wie Castiglion Fiorentino und Cortona, die man auf dem Weg Richtung Arezzo einfach kurz besuchen sollte. Von den typischen toskanischen Weinbergen umgeben besticht Arezzo mit mittelalterlicher Vergangenheit, die hier auf Schritt und Tritt allgegenwärtig ist. Schon seit der Zeit der Etrusker ist Arezzo berühmt für seine Metallverarbeitung. Die Chimäre von Arezzo ist ein Beispiel etruskischer Bronzekunst, welche vermutlich aus dem 4. oder 5. Jahrhundert vor Christus stammt. Noch heute werden in der Stadt unfassbare Mengen an Gold zu Schmuck verarbeitet.
Sehenswert ist auch der zentrale Platz, der schon allein wegen seiner starken Neigung auffällt. Arezzo diente als Kulisse für Roberto Benignis Film Das Leben ist schön (ital. La vita è bella), der drei Oscars erhalten hat. In dem Film, der sich mit dem Holocaust auseinandersetzt, sieht man unter anderem die Piazza Grande, die Stufen der Kathedrale Santi Donato e Pietro, die Basilika San Francesco und das ihr gegenüberliegende Caffè dei Costanti.
Mit dem Wohnmobil in Arezzo
Am Ortsrand von Arezzo befindet sich ein gebührenpflichtiger Stellplatz für 20 Wohnmobile. Es handelt sich um geschotterten Untergrund. Frischwasser ist erhältlich und Entsorgung von Grauwasser und Chemie-WC sind möglich. Das Zentrum ist zu Fuß erreichbar. Etwas außerhalb der Innenstadt liegt der Campingplatz Camping le Ginestre.
Station 6: Stippvisite in der Stadt der Türme San Gimignano
Nicht direkt auf der Route, aber ein schöner Zwischenstopp in Richtung Livorno oder Pisa an der Küste der Toskana, ist die kleine UNESCO-Weltkulturerbestadt San Gimignano. denn San Gimignano ist die am Besten erhaltene mittelalterliche Stadt der Toskana. Die Landschaft ist wie von Künstlerhand gemalt. Die meisten Häuser der Stadt stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert und im 16. Jahrhundert entschied der damalige toskanische Großherzog, dass keine neuen Gebäude mehr errichtet werden sollen. Somit hat man in San Gimignano das Gefühl, dass die Zeit irgendwann stehengeblieben ist. Von den ehemals 72 Türmen stehen heute nur noch 13. Diese Haustürme wurden von den reichen Adelsfamilien gebaut und waren vor allem Statussymbol: je höher ein Turm, desto mehr Prestige. Der Volksmund erzählt, dass zwei der hiesigen Türme sogar als Vorbild für die eingestürzten Zwillingstürme in New York gedient haben sollen. Ob das wirklich stimmt, muss man sich wohl vor Ort selber ansehen.
Parkplatz und Campingmöglichkeiten bei San Gimignano
Insbesondere in der Hauptsaison - teilweise aber auch schon in der Nebensaison - ist es in San Gimignano selten leer. Es empfiehlt sich daher, die Stadt möglichst früh am Morgen oder erst ab dem späten Nachmittag zu besuchen, wenn die meisten Tagesbesucher schon wieder weitergezogen sind. Vor den Toren der Stadt gibt es im Ortsteil St. Lucia am Schwimmbad einen Stellplatz mit Videoüberwachung und Entsorgungsmöglichkeiten, der sich auch zum Parken eignet. Stromanschluss, Toiletten oder Duschen sind nicht vorhanden. Wer länger bleiben möchte oder nicht autark unterwegs ist, findet etwa zwei Kilometer von der Altstadt entfernt den Campingplatz Campeggio Il Boschetto di Piemma.
Weitere Zwischenstopps Richtung Küste
Auf dem Weg Richtung Livorno oder zurück nach Florenz kann man sich in den Thermen von Gambassi auch in einem Thermalbad erholen und das gesunde Pillo Wasser trinken. Wer noch nicht genug Kultur erlebt hat, kann nur wenige Minuten von den Gambassi Thermen entfernt das Kloster von San Vivaldo besuchen. Die zahlreichen Kapellen und die kleine Kirche sollen die heiligen Stätten von Jerusalem repräsentieren. In Certaldo kann man auf Tuchfühlung mit der italienischen Literatur gehen: Es ist der Herkunftsort von Boccaccio, bekannt in ganz Europa durch seinen Roman Dekameron.
Zwischen den antiken Gassen in Certaldo wartet übrigens bereits der nächste kulinarische Genuss: Zwiebeln zieren nicht nur das Wappen der Stadt, es gibt auch traditionelle Zwiebelgerichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Gourmets werden sicherlich auch einen Abstecher nach San Miniato machen, wo der weiße Trüffel zu Hause ist. Doch auch wenn nicht gerade Trüffel-Saison ist: Von der Aussichtsplattform des Turms in San Miniato hat man einen wunderbaren Blick über das weite Tal und das ferne Apenninen-Gebirge.