Die Südküste Portugals, die Algarve, hat durchschnittlich 300 Sonnentage im Jahr. Leere Strände, rotgoldene Klippen und täglich leckerer Fisch locken uns zu einem Roadtrip ans südwestliche Ende Europas.
Der Ausblick an manchen Orten ist so atemberaubend schön, dass man Tage an einem Platz verweilen will. Unser Winter-Abenteuer ist gänzlich unwinterlich. Es ist Anfang Dezember, wir sind in Europa und dennoch spazieren wir im T-Shirt umher und hier und da rinnt gar eine Schweißperle über Stirn und Rücken. Wir sind an den Südwestzipfel Europas gereist und ja, wir haben dieses Schicksal freiwillig gewählt.
Wintertrip an der Algarve
Azurblauer Himmel, schroffe Steilküsten und entspannter Lifestyle - ein Winter-Abenteuer für Sonnenliebhaber. Die atemberaubenden Küstenlandschaften der Algarve an Mittelmeer und Atlantik locken bereits seit Jahrzehnte Hippies in ihren uralten Campingwagen an verwunschene und versteckte Strände. Viele dieser Lebenskünstler haben sich mittlerweile etwas weiter im Landesinneren niedergelassen und nehmen die entspannten Wintertemperaturen als Anlass hier ihr Leben zu verbringen. Und wenn die Hippies eine Region als entspannend finden, muss da etwas dran sein.
Während es in den Sommermonaten in den wuchernden Hotelkomplexen am Mittelmeer brechend voll ist, kann man in der Nebensaison Ruhe und Gelassenheit an den Stränden finden. Und wem es an den Stränden doch nicht leer genug ist, der fährt einige Minuten ins Landesinnere und hat Ruhe und Entspannung satt. Wer ein bisschen sucht, findet auch an der Küste absolut menschenleere Plätze und Natur pur. Außerdem findet man während eines Roadtrips entlang der Küste zwischen den einzelnen Etappen in den kleinen Dörfern Bäckereien, Cafés und Restaurants. Als Ausgangsbasis für Tagestrips ist Lagos besonders zu empfehlen. Der historische Stadtkern und die belebten Gassen stehen den Steilklippen an der Ponte da Piedade um fast nichts nach.
Surfen an der Algarve
Wer sportliches Abenteuer sucht und sich traut, ist in 30 Autominuten an der wilden Atlantikküste und kann sich am Surfen versuchen. Rund um Arrifana und Aljezur finden sich dutzende Strände, Ausrüstungsverleihs und Surfguides. Ein Neoprenanzug ist Pflicht bei Wassertemperaturen um 13-14 Grad, einmal eingewöhnt, hält man es auch mehrere Stunden im Wasser aus, wenn die Kondition mitmacht. Denn Kondition ist zwingend nötig, Surfen ist eine der wohl anstrengendsten Sportarten. Was bei den Könnern so spielerisch leicht aussieht, ist jahrzehntelanges Training und mit zig Millionen Paddelarmzügen hart erkämpft.
Schlendern durch historische Fischerdörfer und Orte
Wer mehr Zeit und Muße hat oder sich vom Surfen erholen will, dem bieten sich viele kleine Fischerdörfer an der Küste und kleine Orte etwas im Landesinneren an. Oder wie wäre es mit einem Bootstrip zur Steilküste, einem gemütlichen Spaziergang am Meer oder mit einem Besuch am Fischmarkt? Hier an der Algarve kann man mit wenig Anstrengung viel Erholung aufsaugen. Einen solch ruhigen Urlaubstag empfiehlt es sich bei einem klassischen portugiesischen Abendessen mit frischem Fisch und einer traditionell riesigen Portion Pommes Frites und Fado Live-Musik abzuschließen. Man muss nicht lange suchen, um hierzu ein liebenswertes Restaurant mit formidablem Sonnenuntergangsblick zu finden.
Algarve - Anreise und Campingmöglichkeiten
Anreise:
Wer nicht selbst bis nach Portugal fahren, aber nicht auf das Campingfeeling verzichten möchte, hat die Möglichkeit, sich in Lissabon bei rent easy ein Campingfahrzeug zu mieten. In diesem Fall empfiehlt sich die Anreise mit dem Flugzeug nach Lissabon. Für alle, die mit dem eigenen Camper an die Algarve reisen möchten, gibt es im Freeontour-Routenplaner einige Beispiele.
Campingplätze & Wohnmobilstellplätze:
In der Region Algarve gibt es vergleichsweise wenige Campingplätze und Wohnmobilstellplätze. Die meisten Plätze sind entlang der Küsten zu finden, ein paar einzelne Plätze befinden sich auch im Hinterland. Hier gibt es einen Überblick zu den Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen in der Region Algarve.
Wildcampen:
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, man könne in Portugal und an der Algarve in der Nebensaison problemlos für eine Nacht freistehen, ist dies offiziell schon seit vielen Jahren nicht erlaubt. Das Übernachten ist prinzipiell nur auf speziell ausgewiesenen Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen erlaubt. Im Jahr 2021 wurden außerdem die Regeln für das Parken von Campingfahrzeugen verschärft, was nun auch nur noch auf speziell dafür gekennzeichneten Flächen erlaubt ist. Strafen für das Freistehen können bis zu 300 Euro betragen, in Naturschutzgebieten sogar bis zu 600 Euro.