Als größte Insel im Mittelmeer hat Sizilien auch in Sachen Natur einiges zu bieten: Es gilt, aus insgesamt knapp 80 Naturschutzgebieten inklusive fünf Regionalparks und einem Nationalpark zu wählen. Freeontour stellt hier die drei größten - und vielleicht auch schönsten - Regionalparks vor:
Parco dell´ Etna – im Bann des Ätna
Dieser Naturpark ist vermutlich der bekannteste ganz Siziliens. Grund dafür ist natürlich der Ätna, Siziliens feuerspeiendes Wahrzeichen, dem man hier ganz nah kommt. Der Vulkan ist mit rund 3350 Metern über dem Meeresspiegel der höchste aktive Vulkan Europas. Im Jahr 2013 hat die UNESCO den Ätna in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um den Vulkan. Vor allem in der griechischen Antike war er Schauplatz für allerlei Sagen. So ließ Hephaistos, Gott des Feuers und Ehemann der schönen Aphrodite, jedes Mal vor Eifersucht über die Untreue seiner Frau den Ätna ausbrechen. Glaubt man der griechischen Mythologie, treibt es Aphrodite bis heute noch bunt, denn der Ätna spuckt immer wieder schwarze Rauchwolken in die Luft und sorgt teils für Erdbeben. Doch keine Sorge – die Sizilianer leben seit eh und je mit dem launischen, rund 600.000 Jahre alten Vulkan und informieren Sie vor Ort über die aktuelle Lage und eventuelle Vorsichtsmaßnahmen.
Campingplätze in der Nähe: Campeggio Etna, Mons Gibel Camping Park, Campeggio La Zagara
Parco dei Nebrodi – Siziliens Evergreen
Wenn sich die Sommerhitze über Sizilien legt, bewegt man sich am besten ganz langsam zwischen dem Strand und dem Eiscafé hin und her. Oder man geht in den Parco dei Nebrodi im Norden der Insel. Denn der ist dank seiner Gebirgsseen, Bäche, Flüsse, Wasserfälle und Feuchtgebiete auch im Hochsommer ein wahrer Evergreen und sorgt an heißen Tagen für Abkühlung. Mit rund 50.000 Hektar Fläche ist dieser Park eines der größten Waldgebiete auf Sizilien. Majestätisch ragen hier Steineichen, Korkeichen, Zedern, Ahornbäume, Kastanien, Buchen und Eschen gen Himmel. Auch Orangen- und Zitronenbäumchen und Mandeln gedeihen auf dem fruchtbaren Boden. Die Araber nannten die Gegend aufgrund seiner üppigen Vegetation die Insel auf der Insel und nutzten den Grund als Anbaugebiet. Der Parco dei Nebrodi gilt als wahres Wander-Eldorado und hält viele einfache bis anspruchsvolle Routen bereit. Hier erhalten Sie einen Überblick über das Wegenetz.
Campingplatz in der Nähe: Agriturismo Il Noceto
Foto: Pixabay
Parco delle Madonie – urige Bergdörfer und lokale Küche
Wer Sizilien von seiner wohl ursprünglichsten Seite erleben möchte, der sollte dem Naturpark Parco delle Madonie, ebenfalls im Norden gelegen, einen Besuch abstatten. Er ist mit rund 150 Kilometern gut vernetzter Wanderwege nicht nur ein weiteres Wanderparadies, sondern hier gibt es auch viele uralte, verwinkelte Bergdörfer, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Die Sizilianer aus dieser Region im Norden der Insel finden immer einen Anlass für traditionelle Dorffeste und ein Ausflug in diesen Naturpark ist stets auch lukullischer Natur: Hier gibt es im Grunde fast nur lokale Küche, die durch ihre Einfachheit und Qualität besticht. Auf den Bauernmärkten finden Sie zum Beispiel Ricotta-Käse, Olivenöl, Wein, Waldpilze oder Kastanien aus der Region. Wenn Sie die Meeresluft ruft, empfiehlt sich ein Besuch im pittoresken Fischerdorf „Cefalù“. Der normannische Burgberg wacht erhaben über den kleinen historischen Ort an der Nordküste, an dem man hervorragend fangfrischen Fisch essen, durch schmale Gassen schlendern und auf den Spuren der Geschichte wandeln kann.
Campingplatz in der Nähe: Campeggio San Filippo