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Kalabrien - Camping und Sehenswürdigkeiten
Kalabrien - Camping und Sehenswürdigkeiten
Genuss und Kultur

Kalabrien - Camping und Sehenswürdigkeiten

Tipps fürs Camping in Süditalien in der Nebensaison – Highlights für den Kalabrien-Urlaub
carinaneumann
Freeontour

Autor: Freeontour, Titelbild: Pixabay

Die Region Kalabrien im Süden von Italien eignet sich wunderbar zum Überwintern mit dem Wohnmobil oder Camper. Egal, ob die Winterflucht nur ein paar Tage oder mehrere Wochen andauert – die Stiefelspitze Italiens begrüßt Sonnenhungrige mit mildem Klima, reicher Kulinarik, imposanten Steilküsten, wild-romantischen Felsendörfern und viel Geschichte und Kunst am Mittelmeer. Freeontour gibt Tipps für eine gelungene Auszeit mit Caravan oder Wohnmobil. 

Wo liegt Kalabrien?

Kalabrien bildet sinnbildlich die Stiefelspitze Italiens und ist die südlichste Region des italienischen Festlandes. Sie grenzt im Norden an die Region Basilikata, im Westen ans Tyrrhenische Meer und im Süden wie Osten ans Ionische Meer. Insgesamt erstreckt sich die Küste Kalabriens über eine Länge von 780 Kilometer. Landschaftlich ist die Region von Gebirgen und den dazwischenliegenden Ebenen verschiedener Landengen geprägt. Meist ist das Land nur in Küstennähe flacher, während das Inland schnell bergig wird. Die Meerenge Straße von Messina bildet eine natürliche Grenze zwischen Kalabrien und der nahe gelegenen Insel Sizilien. Die Hauptstadt der Region ist Catanzaro.

Wann ist die beste Reisezeit für Camper in Kalabrien?

Kalabrien ist das ganze Jahr über eine Reise wert. Im heißen, trockenen Sommer erlebt die Region ihren touristischen Höhepunkt, wenn tausende UrlauberInnen zur Badesaison ans Mittelmeer strömen. Ruhiger und entspannter geht es in der Nebensaison zwischen Oktober und Mai zu. Die kühle Jahreszeit ist in Kalabrien vergleichsweise mild und mit vielen Sonnenstunden gesegnet. Auch im Herbst und Winter genießt man in der Sonne um die 15 bis 20 Grad. Insgesamt bietet sich die Infrastruktur der Region für Camper und Wohnmobilisten an – entlang der beiden Küsten warten viele Campingplätze und auch vereinzelte Wohnmobilstellplätze, von denen manche auch ganzjährig geöffnet haben und sich gut zum Überwintern eignen.

Hier geht es zu den Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen in Kalabrien im Freeontour Campingführer. 

Welche Aktivitäten bieten sich in Kalabrien an?

Während sich im Sommer unzählige Handtücher und Liegestühle an den Stränden aneinander reihen und die Parkplatzsuche teils eine wahre Herausforderung ist, hat man in der Nebensaison zwischen Oktober und Mai viele Strände und Orte (fast) für sich allein. Das lädt zu entschleunigenden Strandspaziergängen und einem spannenden Kulturprogramm ein, denn die allermeisten Museen und Ausgrabungsstätten bleiben auch abseits der Hauptsaison geöffnet. Kalabrien ist eine wichtige Region für antike Hinterlassenschaften, die teils noch sehr gut erhalten sind.

Auf Naturliebhaber warten wilde Nationalparks, die zu Wanderungen, Rafting oder Mountainbike-Touren einladen – und im Gebirgsmassiv Sila an der Ionischen Küste kann man im Winter sogar Skifahren. Mehr dazu weiter unten. Außerdem bietet die Region Kalabrien eine Vielzahl an wunderschönen Felsendörfern am Meer und Bergdörfern im Hinterland. Sie beherbergen uralte Schlösser, Burgen und historische Ausgrabungen - ihre Schönheit kann man auf Entdeckungstouren intensiv auf sich wirken lassen. Natürlich darf auch die kalabrische Küche nicht vergessen werden. Denn Kalabrien steht ebenfalls für kulinarischen Genuss und lukullische Besonderheiten.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in Kalabrien an der Tyrrhenischen Küste

Kalabrien ist nicht nur berühmt für sein türkisblaues Meer, das sich gleich an zweierlei Küsten erstreckt. Auch das Hinterland lädt zum Entdecken ein. Die Westküste Kalabriens, die Tyrrhenische Küste, befindet sich an der wichtigsten Verkehrsstrecke zwischen Norditalien und Sizilien. Sie ist reich an malerischen Orten und wird von zahlreichen Reisenden durchquert. Den Touristen bietet sie traumhafte Ausblicke auf das kristallklare Meer, auf die Vulkaninseln Stromboli und weiter im Süden auf Sizilien, wo abends die Sonne mit ihren warmen Farben untergeht. Freeontour hat einige Highlights und Sehenswürdigkeiten an der Tyrrhenischen Küste zusammengestellt: 

Tipp 1: Strandspaziergänge und Flaniermeile bei Diamante genießen 

Abseits der Badesaison warten in Kalabrien einsame, naturbelassene Strände auf ihre Entdeckung. Oft sind die Buchten in der Nebensaison menschenleer und ein wunderbarer Ort für Spaziergänge und Picknicks. Ein fast karibisch anmutender, acht Kilometer langer Strand findet sich etwa um den Küstenort Diamante, den lange Flaniermeilen entlang des Ufers umgeben. Die Altstadt zieren kunstvolle Streetart-Wandgemälde und wer nach einem Spaziergang in einem der Cafés oder Restaurants an der Promenade einen Sonnenplatz ergattert, genießt traumhafte Blicke aufs Meer. Die Gegend ist auch berühmt für ihre Chilischoten (Peperoncini), die im Hinterland angebaut werden.

Tipp 2: Verträumte Buchten, Burgen und Schlösser bewundern

Ein wahres Naturjuwel sind die von türkisfarbenem Wasser umgebenen Buchten von Capo Vaticano. Versteckte Buchten liegen hier am Fuße von imposanten Felsformationen und werden von märchenhaften, auf Hügeln angelegten Altstädten überwacht. Oft thronen in diesen auch Schlösser, Kirchen oder Burgen, wie in Tropea, Scalea, Belmonte Calabro, Amantea, Pizzo Calabro und Scilla – allesamt sehenswerte, wild-romantische Felsenstädte mit sehr viel Charme. Insbesondere Tropea zählen viele Menschen zu den schönsten Orten an der Tyrrhenischen Küste. Dafür sorgt einerseits die spektakulär an die Felswände gebaute Altstadt und andererseits natürlich eines der beliebtesten Fotomotive in ganz Kalabrien: die auf dem Felsen thronende Wallfahrtskirche Santa Maria dell’Isola. Wer die steile Treppe zur aus dem frühbyzantinischen Mittelalter stammenden Kirche hinaufsteigt, kann von dort einen traumhaften Blick auf die Altstadt von Tropea und die dahinterliegende Berglandschaft genießen. 

Tipp 3: City-Trip mit Kultur und Geschichte in Vibo Valentia 

Im Hinterland, auf einer Anhöhe, befindet sich mit Vibo Valentia eine lebhafte Kulturstadt mit zahlreichen Kirchen, Palästen und einem normannisch-schwäbischen Schloss. Die Stadt vereint historische Spuren verschiedenster Eroberer und macht die bewegte Vergangenheit der Region deutlich. Bei einem Bummel können römische Mosaiken, ein Teil der griechischen Stadtmauer und byzantinische Zeugnisse entdeckt werden. Zahlreiche Guides organisieren Stadtführungen durch die geschichtlichen Gemäuer. Eine Wanderung hinauf zum Castello Normanno belohnt mit einem herrlichen Rundumblick über die Landschaft.

Tipp 4: Die Natur genießen im Nationalpark von Pollino

Nicht nur die Küste beeindruckt durch ihre Schönheit, auch das Hinterland hat gerade für Naturliebhaber viel zu bieten. Der Nationalpark Pollino etwa ist mit einer Fläche von fast 200.000 Hektar der größte Naturschutzpark in Italien. Hier zeigt sich Kalabrien einmal mehr von seiner wilden Seite. Wasserfälle, Höhlen, Grotten, Wälder, uralte Bergdörfer und Felsformationen erwarten die BesucherInnen. Ob Rafting, Canyoning, Wandern, Mountainbike-Fahren, Kanu-Touren, Klettern oder Ausspannen in der Natur, der Park bietet gleichermaßen Action wie Erholung. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Nationalparks ist die Grotte del Romito, die Überreste und Wandmalereien einer vorgeschichtlichen Besiedelung beherbergt. 

Tipp 5: Die Bronzestatuen von Riace bewundern

Gegenüber von Sizilien liegt Reggio Calabria, deren Altstadt vom Erdbeben im Jahre 1908 zerstört wurde. Hier verdient das Museum der wichtigsten Großgriechischen-Sammlung Italiens einen Besuch, denn hier befinden sich die berühmten Bronzestatuen von Riace. Ein entspannter Spaziergang über die Promenade bei einem romantischen Sonnenuntergang eröffnet tolle Panoramablicke auf das Meer und auf die dahinterliegende Insel Sizilien.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in Kalabrien an der Ionischen Küste

Die Ostküste Kalabriens, die Ionische Küste, ist etwas unbekannter und ursprünglicher als die Westküste. Selbst im Sommer hält der Massentourismus hier noch nicht Einzug, was die Preise oft etwas günstiger macht. Gerade während der Nebensaison kann man die natürliche Lebensart der Einwohner hier noch erleben. Außerdem lassen sich an der Ionischen Küste zahlreiche geschichtsträchtige Ausgrabungen entdecken. Freeontour hat einige Highlights und Sehenswürdigkeiten an der Ionischen Küste in Kalabrien zusammengestellt:

Tipp 1: Auf den Spuren der Antike

Die Hauptausgrabungen der Westgriechen und der nachfolgenden Römer können in Locri, Monasterace und Crotone am Capo Colonna besichtigt werden. Das Capo Colonna südlich von Crotone ist übrigens auch der östlichste Punkt von Kalabrien. Aus Crotone stammten viele berühmte Athleten der Olympischen Spiele und hier gründete übrigens auch Pythagoras einst seine Schule. Einen Besuch wert ist auch die Stadt Sybaris. Diese Ortschaft wurde in der Vergangenheit mehrmals von der Gegnerstadt Crotone zerstört und zuletzt von den Römern erobert. Ihr Untergang und ihr Schicksal sind noch heute auf unglaubliche Weise zu erkennen.

Tipp 2: Die charmanten Felsendörfer besuchen

Wie bereits an der Tyrrhenischen Küste finden sich auch an der Ionischen Küste zahlreiche pittoreske Dörfer, deren malerische Häuschen sich an steile Hügelspitzen schmiegen. Ganz oben thront häufig eine Burg, beispielsweise in den Orten Rocca Imperiale, Oriolo, Corigliano Calabro, Santa Severina, Gerace, Stignano, Caulonia, Roccella Ionica, Palizzi sowie in der im Hinterland gelegenen Ortschaft Castrovillari, in der auch byzantinische und archäologische Sehenswürdigkeiten besichtigt werden können. Tipps für besonders malerische Burgen am Meer sind das Roseto Capo Spulico, das sich von einem schiefen Felsen erhebt, oder die Burg La Castella, die aussieht, als würde sie direkt auf dem Wasser schwimmen. Für Abenteurer empfiehlt sich ein Besuch im Geisterdorf Pentedattilo, über den ein steiler Felsen wacht.

Tipp 3: Weltkulturerbe im Bergdorf Stilo besichtigen

Für einen Besuch auf den Spuren des byzantinischen Einflusses ist die Ortschaft Stilo ein Muss. Hier befindet sich eine der wichtigsten byzantinischen Kreuzkuppelkirchen Italiens, die Cattolica von Stilo, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. In dieser Gegend kann außerdem das byzantinische orthodoxe Kloster von San Giovanni Theristis besichtigt werden. Und wer sich nicht so sehr für Geschichte interessiert, erfreut sich einfach an der herrlichen Ruhe und der Schönheit der umliegenden Landschaft aus Flüssen, Bergen und Grün.

Tipp 4: Die geschichtsträchtige Stadt Rossano erkunden 

Rossano ist nicht nur architektonisch ein wahrer Hingucker. Einige Orte sind auch wichtige und seltene Kulturerben der byzantinischen Zeit. So bewahrt Rossano ein bedeutendes, illustriertes Manuskript des neuen Testamentes aus dem Jahr 550 auf, das ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Auch die trutzige Kirche von Panaghìa aus dem 11. Jahrhundert ist sehenswert. Die Stadt ist außerdem für ihre Lakritze bekannt, die man in vielen Geschäften verkosten kann. Wer nach einem Stadtbummel noch etwas in die Natur eintauchen möchte, findet unweit des Zentrums die WWF-Oase Cozzo del Pesco. Sie wird auch Oase der Giganten genannt, da hier riesige Kastanienbäume wachsen. 

Tipp 5: Die Natur im Nationalpark Sila genießen

Naturliebhaber finden im Gebirgsmassiv Sila ihr Vergnügen. Es erhebt sich bis zu 1.928 Meter und im Nationalpark befinden sich weitere Giganten, also hohe, jahrhundertealte Bäume. Flüsse münden in stille Bergseen und auch eine große Vielfalt seltener wilder Tiere, wie Wölfe oder Wildschweine, kann hier beobachtet werden. Im Park befindet sich ein weit verzweigtes Netz aus Wanderwegen. Outdoorfans können den beeindruckenden Canyon von Valli Cupe auf einer einzigartigen Tour zwischen Wasserfällen, botanischen Seltenheiten und uralten Bäumen besuchen. Im Winter fällt in den höher gelegenen Gebieten des Sila-Massivs Schnee und es gibt sogar einige Skigebiete. Zwischen den Bergen schlummern einige charmante Bergdörfer. San Giovanni in Fiore ist der älteste und größte Ort des Sila, wo sich einer der größten Abteien Kalabriens befindet: die Abtei Florense.

Welche kulinarischen Highlights hat die kalabrische Küche zu bieten?

Kalabrien ist auch für seine genussreiche Küche bekannt. Von süß bis salzig ist alles dabei, was den Gaumen verwöhnt. Besondere Spezialitäten sind unter anderem die scharfe N’duja- Streichwurst, die süßen roten Zwiebeln Cipolla Rossa von Tropea, aus denen nicht nur Pasta-Sauce (Cipollata) sondern auch Marmelade (schmeckt besonders gut zu Käse) gemacht wird, Schwertfisch, Tartufo-Eis aus Pizzo Calabro, knusprige Brotkringel mit einem Loch in der Mitte (genannt Frisa oder Fresa), Chilischoten aus der Gegend um Diamante, Pilze aus dem Sila-Gebirge, Lakritz aus Rossano oder Antipasti-Platten mit eingelegtem Gemüse und Käse-Spezialitäten wie Ricotta, Provolone, Mozzarella oder Pecorino. 

Auch Weinliebhaber sind in Kalabrien gut aufgehoben. Zum Essen wird gerne der bekannte kalabrische Wein Cirò getrunken. Cirò ist eine Bezeichnung für Weiß-, Rosé- und Rotweine aus der Region und ist an der kontrollierten Herkunftsbezeichnung DOC (Denominazione di origine controllata) zu erkennen. Außerdem wird nach dem Essen gerne der Kräuterlikör Vecchio Amaro del Capo gereicht. Bon appetit! 

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