Bei Elba denken viele wahrscheinlich als erstes an Napoleon, der dort im Exil lebte und die Insel prägte. Manche denken an Traumstrände und andere an grandiose Mittelmeerlandschaften mit Kultur und Tradition. Aber egal, zu welcher Kategorie man sich zählt - Recht haben sie alle und Elba lohnt wirklich, entdeckt zu werden. Freeontour stellt die Insel Elba mit ihren Highlights und Besonderheiten vor.
Überblick
Wo liegt die Insel Elba?
Wie kommt man mit der Fähre nach Elba?
Wann ist die beste Reisezeit für Elba?
Wo liegen die meisten Campingplätze auf Elba?
Welche Elba Sehenswürdigkeiten sollte man nicht verpassen?
Die schönsten Strände auf Elba
Wandertipps für den Aktivurlaub auf Elba
Aktivitäten auf und im Wasser rund um Elba
Aktueller Hinweis zur Lage auf Elba nach dem Unwetter am 13. Februar 2025:
Nach Angaben der Tourismusorganisation Visit Elba gehen die Aufräumarbeiten gut voran, so dass man davon ausgeht, auch 2025 pünktlich Anfang Mai in die Tourismussaison starten zu können. Auch beliebte Outdoor-Sportveranstaltungen wie Elba Ultra Distance Sea Kayaking Mitte März oder Elba Trail Mitte April und andere sollen wie geplant stattfinden. Wer im März/April nach Elba reisen möchte, muss an einzelnen Stellen aber noch mit Einschränkungen oder Behinderungen rechnen.

Wo liegt die Insel Elba?
Die Insel Elba ist die größte Insel des Toskanischen Archipels und nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel von Italien. Nur rund zehn Kilometer Luftlinie trennen Elba im Nordosten vom Festland der Toskana bei Piombino. Etwa 50 Kilometer westlich von Elba liegt die Insel Korsika. Mit 224 Quadratkilometern Gesamtfläche und einer Küstenlänge von 147 Kilometern ist Elba zwar deutlich kleiner als Korsika oder Sardinien, aber groß genug für einen abwechslungsreichen und entspannten Campingurlaub. Denn selbst auf dieser vergleichsweise kleinen Insel wechseln sich unterschiedliche Landschaften ab. Dazu gehört die relativ flache Ebene Campo nell'Elba in der Inselmitte ebenso wie der Eisenerzberg Monte Calamita im Südosten oder der höchste Berg Monte Capanne im Westen der Insel.
Die Vegetation setzt sich mittelmeertypisch aus Weinanbau, anderer landwirtschaftlichen Nutzung, Wäldern und Macchia zusammen. Hinzu kommen abwechslungsreiche Küstenabschnitte mit langen Sandstränden mit goldenem Sand, winzigen Kieselbuchten, schwarze Sandstrände, imposante Granitklippen sowie Basaltfelsen.

Wie kommt man mit der Fähre nach Elba?
Mit Wohnmobil und Caravan-Gespann gelangt man vom italienischen Festland ab Piombino an der Küste der Etrusker mit der Fähre nach Elba. Die meisten Fähren verkehren ganzjährig zwischen den Häfen Piombino auf dem Festland und dem Hafen Portoferraio an der Nordküste von Elba. Einzelne Verbindungen gibt es manchmal auch zwischen Piombino und Rio Marina sowie Cavo auf Elba. Im Sommer werden jeden Tag rund 50 Fahrten vom Festland nach Elba angeboten. Die Überfahrt dauert je nach Fährangebot zwischen 40 und 60 Minuten. Insgesamt kann man zwischen den vier Fährgesellschaften Moby Lines, Blu Navy, Corsica Sardina Ferries und Toremar wählen. Von Piombino fahren zudem Schnellboote für den reinen Personenverkehr, welche die Insel in 20 bis 40 Minuten erreichen. Auf der Linie Piombino-Portoferraio gibt es in der Hauptsaison auch ein Schnellboot von Corsica Sardina Ferries, auf dem auch Fahrzeuge transportiert werden.
Wann ist die beste Reisezeit für Elba?
Da die meisten Campingplätze auf Elba erst zwischen Mitte April und Anfang Mai öffnen und dann gegen Mitte Oktober die Saison wieder beenden, ist die Reisezeit - zumindest für Camper mit Caravan-Gespann - auf Frühjahr bis Herbst beschränkt.

Bis Mitte Mai ist das Meer für die meisten Badefans noch zu kühl, aber zum Wandern oder Mountainbiken ist die Vorsaison ideal. Denn dann blüht die Insel in voller Pracht. Auch der Herbst eignet sich gut für einen aktiven Campingurlaub, allerdings ist die Landschaft nicht mehr so üppig farbig. Die Temperaturen im Mai liegen auf Elba bei rund 15 bis 18 Grad Celsius am Tag, in der Hauptsaison Juli und August klettert das Thermometer häufig über 30 Grad Celsius, sodass dann vor allem Wassersportler und Strandurlauber auf ihre Kosten kommen. Im Meer baden kann beim Elba-Urlaub man bis weit in den Oktober hinein.
Im Hochsommer sind auf Elba aber nicht nur die Strände gut besucht, auch die Straßen sind voll, Parkplätze rar und Staus keine Seltenheit. Auch die Campingplätze sind in der Hauptsaison früh ausgebucht, weshalb sich eine frühzeitige Reservierung empfiehlt. Da die Insel eher überschaubar ist, kann man sein Basislager auf einem Platz aufschlagen und von dort die Insel mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Das Netz an öffentlichen Bussen ist dicht, allein in und um Portoferraio verkehren sechs Linien.
Wo liegen die meisten Campingplätze auf Elba?
Elba verfügt über 27 Campingplätze sowie einige Stellplätze auf Bauernhöfen und einzelne Wohnmobilstellplätze. Dabei findet man die meisten Campingplätze an der Südküste zwischen Lacona und Lido di Capoliveri. Hier sind Badehungrige am besten aufgehoben. Fast alle Plätze im Süden liegen direkt in Strandnähe und diese Strände gelten als familien- und kinderfreundlich. Wer es ruhiger und einsamer mag, kann ausweichen auf den Westen und den Norden der Insel. Wildcampen ist auf der gesamten Insel untersagt, da sie zum Nationalpark des Toskanischen Archipels gehört.
Neben den Campingplätzen gibt es einzelne Wohnmobilstellplätze, auf denen Wohnmobile parken dürfen: Area Camper La Perla in Marciana, Agricampeggio Bioelba bei Ferrato, Area Sosta in Marina die Campo, Area di sosta Colombi Stefania in Capoliveri, Agricampeggio Orti di Mare in Lacona, Porto Azzuro und Cavo in Rio Marina in der Nähe des Strandes von San Bennato. Auch einige dieser Stellplätze sind nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt.
Hier gibt es einen Überblick der Campingplätze auf Elba.

Welche Elba Sehenswürdigkeiten sollte man nicht verpassen?
Viele Menschen verbinden Elba spontan erst einmal mit Napoleon Bonaparte - und zwar so stark, dass sie teils sogar überlegen müssen, ob Elba zu Frankreich gehört oder zu Italien. Dabei lebte Napoleon Bonaparte nur zehn Monate auf der Insel Elba, nachdem er 1814 nach seiner Abdankung hierher ins Exil verbannt worden war. Doch diese zehn Monate genügten, um sich auf ewig einen Platz in den Geschichtsbüchern der Insel zu sichern: Bonaparte ließ neue Straßen und Brücken bauen. Außerdem sorgte er dafür, dass Sümpfe trockengelegt wurden, wodurch Landwirtschaft und Weinbau gefördert wurden. Entsprechend kann man sich auch heute noch an verschiedenen Stätten auf die Spuren von Napoleon Bonaparte begeben.
Zu den wichtigsten Elba Sehenswürdigkeiten gehören Napoleons Sommerresidenz Villa San Martino außerhalb von Portoferraio, die man mit dem Bus der Linie 1 erreichen kann, und sein Hauptwohnsitz Villa dei Mulini im historischen Zentrum von Portoferraio. Sie ist heute ein Museum und bietet neben einem Einblick in das Leben und die Zeit Napoleons auch einen weiten Blick über die Stadt Portoferraio und das Meer.
Weitere Sehenswürdigkeiten in und um Portoferraio
Doch Portoferraio, eine der sieben Gemeinden von Elba und zugleich Insel-Hauptstadt, bietet noch weitere Sehenswürdigkeiten. Dazu zählt das historische Stadtzentrum mit seinen Labyrinth aus engen Gassen, bunten Gebäuden, kleinen Läden, Restaurants und Bars.

Das mediterrane Flair begleitet einen hier auf Schritt und Tritt, ist jedoch direkt am Hafen mit der imposanten Hafenanlage Darsena Medicea und den majestätischen Befestigungsanlagen aus dem 16. Jahrhundert am deutlichsten spürbar. Von den Wehranlagen kann man heute noch die Festungen Forte Falcone und Forte Stella besichtigen sowie den Wehrturm Torre del Martello. Sehenswert sind auch die Ruinen der Patriziervilla delle Grotte und die Villa della Linguella. An den Badestränden Biodola und Scaglieri kann man herrliche Sonnenuntergänge bewundern. Und an den Tagen, an denen der Schirokko weht, ist das Wasser in ein leuchtendes Türkis gehüllt.
Elba Sehenswürdigkeiten bei Capoliveri
Der mittelalterliche Ort Capoliveri an der Südküste thront auf einem Hügel über dem Meer und zählt zu einem der beliebtesten Ausflugsziele auf Elba. Das liegt unter anderem an den charmanten Gassen, Treppen und romantischen Bögen, die zu versteckten Boutiquen, Handwerksläden und netten Lokalen führen. Hier lohnt es sich, ein Tintenfischrisotto oder eine süße Polenta aus Kastanienmehl mit einem guten Glas Wein zu probieren. Typisch für die Elbanische Küche sind auch Saltimbocca, Schwarzkohlsuppe, Feigenmarmelade und süßes Früchtebrot.

Ebenfalls lohnt ein Besuch im Museo del Mare im Herzen des historischen Zentrums. Das kleine Museum erzählt die Geschichte des Untergangs des Dampfschiffs Pollux, das 1841 vor der Küste von Capo Calvo gesunken ist. Zu sehen sind geschickt geborgene Schätze wie kostbarer Schmuck, Goldmünzen, Briefe und Waren verschiedener Art sowie andere kuriose Gegenstände. Neben den Schätzen aus dem Wrack ist Capoliveri aber auch wegen seiner Bergwerksgeschichte bekannt. Bereits zur Zeit der Etrusker und Römer wurde nämlich Eisen in der Umgebung von Capoliveri abgebaut, später dann auch Manganit. Die größte und älteste Mine ist die Bergmine Vallone, deren Relikte bei Führungen, aber auch auf eigene Faust erkundet werden können. Die einzige unterirdische Mine von Elba, die Mine von Ginevro, kann ebenfalls im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Sie liegt bis zu 54 Meter unter dem Meeresspiegel, ihr längster Stollen misst ganze sieben Kilometer. Gestartet wird beim Museum della Vecchia Offizina, das die Geschichte des Bergbaus erzählt. Am einfachsten erreicht man das Museum von Capoliveri aus, indem man rund sechs Kilometer der Panoramastraße folgt, die nach Calamita führt.
Weitere Elba Ausflugsziele
Über die Panoramastraße, die fast immer an der Küste entlang führt, kann man die Insel gut und gerne umrunden. Denn das gesamte Straßennetz beträgt gerade einmal 150 Kilometer. Rio Marina begeistert mit dem wohl schönsten Hafen der Insel, in dem die Segelboote hin- und herschaukeln. Marina di Campo ist für Liebhaber edler Uhren, hier gibt es neben Schmuck auch zahlreiche Lederwaren. Lacona ist ein Paradies für Naturfans und Porto Azzurro verzaubert mit seiner Uferpromenade und lädt zum Flanieren ein.

Die schönsten Strände auf Elba
Von langen Sandstränden bis hin zu malerischen Kiesbuchten: In Sachen Strände bleibt auf Elba kein Wunsch offen. Die meisten sind bequem mit dem Wohnmobil oder dem Bus erreichbar. Wer es etwas einsamer mag, muss einen Fußmarsch in Kauf nehmen. Denn was gibt es schöneres, als barfuß den Sand unter den Füßen zu spüren und die Küste entlang zu schlendern?
Familienfreundlich und mit feinem Sand - soweit das Auge reicht - ist der Strand von Lacona, aber auch der Strand von Cavoli sowie der längste Strand der Insel Marina di Campo. Zu letzterem gelangt man ganz einfach von Marina di Campo aus auf der SP25. Der große Parkplatz liegt gleich hinter dem Strand.
Von mächtigen Granitblöcken umrahmt ist der kleine Strand von Cotoncello bei Sant´Andrea. Und der schönste Strand nach Meinung vieler Gäste ist der Strand von Fetovaia, in einer Bucht gelegen mit feinem Sand und türkisfarbenen Wasser, umgeben von grünen Hügeln. Liegen, Sonnenschirme und diverse Wassersportgeräte können vor Ort ausgeliehen werden. Der Strand ist leicht zu finden, denn direkt im Ort Fetovaia führt eine Straße hinunter zum Strand.
Der Strand von Capo Bianco dagegen besteht aus weißem Kies und im Hintergrund ragen weiße Felsen in den Himmel. Übrigens: Die Strände (Spiaggia) sind immer mit braunen Straßentafeln ausgeschildert.
Wandertipps für den Aktivurlaub auf Elba
Gerade im späten Frühjahr, wenn die wilden Ginster, Orchideen und Lilien blühen, verwandelt sich die Westseite der Insel Elba zu einem wahren Wanderparadies. Die Wege und Maultierpfade führen abseits der Strände durch üppige Wälder und die Macchia des Mittelmeers.

In Marciana Marina zum Beispiel kann man am Strand Felicia auf dem Küstenpfad starten. Hier sollte man unbedingt dem Pfad in Richtung Punta della Madonna folgen. Er bringt einen zu einem der schönsten Aussichtspunkte von Elba: Hier reicht der Blick von den Felsklippen bis Sant´Andrea und bei klarer Sicht kann man am Horizont sogar Capraia und Korsika erkennen. Kurz vor Ripa Barat nimmt man dann links einen Eselspfad und gelangt über alte Weinterrassen nach Cala. Wer mag, kann noch weiter über Holzbrücken und Stege bis zum Strand von Sant´Andrea laufen. Auf der gesamten Strecke (rund 16 km) hat man Ausblick auf das kristallklare Meer und die wilde Schönheit der Umgebung.
Eine leichtere Route mit weniger als fünf Kilometern empfiehlt sich in der Nähe von Portoferraio: Diese Tour beginnt bei der ehemaligen Tonnara und endet am Capo d´Enfola. Entlang der Route gibt es tolle Aussichtspunkte, schöne Fotomotive und einige alte Militärbunker.

Ein beliebtes Wanderziel ist auch der höchste Berg der Insel Elba: Der Monte Capanne mit seinen 1.019 Metern Höhe besteht aus magmatischem Gestein vulkanischen Ursprungs. Das Bergmassiv lässt sich auf zahlreichen Wegen erobern - umgeben von schroffen Felshängen, Orchideen und anderen duftenden Blüten und Kräutern, kleinen Bergbächen sowie herrlichen Ausblicken.
Alternativ kann man von Marciana Pozzatello aus auch mit der Seilbahn (Gittergondeln) abkürzen. Einzigartig ist der Schmetterlingsweg, der von der Picknickzone auf dem Monte Perone aus etwa zwei Stunden bis zu den Hängen des Monte Capanne führt. Mehr als 50 verschiedene Schmetterlingsarten wurden hier gezählt. Entlang des Wegs findet man zahlreiche Infoschilder zu den jeweiligen Arten.

Aktivitäten auf und im Wasser rund um Elba
Naturgemäß spielt das Meer eine wichtige Rolle für den Campingurlaub auf Elba. Denn Elba ist ein wahres Paradies zum Schnorcheln und Tauchen. Strände, Riffs, Felsen und glasklares Wasser laden ein, die Vielfalt der Unterwasserwelt zu bestaunen. Wer einen Tauchschein hat, kann mit den zahlreichen Tauchclubs auf Tauchgang gehen. Zahlreiche Schiffswracks landeten im Lauf der Jahrhunderte auf dem Meeresboden rund um Elba.
Ganz wenige davon ragen aufgrund ihrer Besonderheiten heraus. Etwa das Frachtschiff Elviscot, das 1972 ganz in der Nähe der Küste sank. Taucher können es vom Strand von Pomonte erkunden. Es liegt in nur 12 Metern Tiefe und ist komplett von marinen Mikroorganismen bedeckt und sicherer Unterschlupf für zahlreiche Fische. Das Tauchen im Rumpf des Schiffes ist aber nur mit lokalen Guides erlaubt.

Elba ist aber auch ein beliebtes Reiseziel zum Wellenreiten, Windsurfen und Kytesurfen. Und wer es etwas ruhiger mag, kann die Insel vom Wasser aus an Bord eines der vielen Ausflugsschiffe entdecken. Während der Saison gibt es zahlreiche Angebote für Ausflüge zu Grotten, naturbelassenen Buchten und Küstenstreifen, die nur vom Meer aus erreichbar sind. Und mit etwas Glück sieht man unterwegs Delphine oder einen Wal. Denn die Insel Elba ist auch Teil des Internationalen Walschutzgebietes Pelagos. Dieses 1999 von Italien, Frankreich und dem Fürstentum Monaco gegründete Schutzgebiet ist die Heimat von Zehntausenden Walen unterschiedlicher Arten, darunter gewöhnliche und gestreifte Delfine, Finnwale sowie Pottwale.