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Apulien – Sehenswürdigkeiten und Camping
Apulien – Sehenswürdigkeiten und Camping
Genuss und Kultur

Apulien – Sehenswürdigkeiten und Camping

Top-Highlights und Tipps für den Campingtrip in der Nebensaison nach Apulien in Süditalien
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour / Claudia Rothkamp, Titelbild: Carlo Elmiro Bevilacqua / Open Library ENIT

Die Region Apulien im Süden von Italien ist ein faszinierendes Reiseziel für Camper, die den Winter ein wenig verkürzen möchten. Denn der Stiefelabsatz Italiens lockt vom Herbst bis ins Frühjahr nicht nur mit milden Temperaturen, sondern auch mit vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten und herrlicher Natur. Und beides kann man in der Nebensaison entspannt und ohne großen Touristentrubel genießen. Freeontour stellt die zehn beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Apulien für die Tour mit Wohnmobil oder Caravan vor. 

Wo liegt Apulien?

Die Region Apulien (italienisch: Puglia) liegt im Südosten von Italien und erstreckt sich sozusagen vom Stiefelsporn der Appeninhalbinsel bis hinunter zu ihrem Stiefelabsatz. Dabei ist Apulien insgesamt die flachste Region in Italien. Im Norden bildet die hügelige Halbinsel Gargano den Stiefelsporn, die geografische Mitte von Apulien setzt sich aus verschiedenen Ebenen zusammen und im Süden bildet die Halbinsel Salento den Stiefelabsatz. Das Salento ist etwa 100 km lang und gerade einmal 40 km breit. Insgesamt kann Apulien mit einer Küstenlänge entlang der Adria und des Ionischen Meeres von mehr als 800 km aufwarten. Der nächste Strand ist also selten weit entfernt. Bari ist die größte Stadt von Apulien und gleichzeitig die Hauptstadt der Region.     

Wann ist die beste Reisezeit für Camper in Apulien?

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt die Region Apulien als Geheimtipp – zumindest für Campende aus dem Ausland. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Im Jahr 2023 lag Apulien bereits auf Platz 8 der beliebtesten Urlaubsregionen in Italien – noch vor Sizilien und Ligurien. Entsprechend voll ist es hier mittlerweile auch in der Hauptsaison im Juli und August, wenn die Badegäste an die Küste strömen. Auch Juni und September zählen zu den bevorzugten Reisemonaten vieler Touristen. Für diesen Zeitraum sollte man nach Möglichkeit auf jeden Fall frühzeitig einen Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz buchen, da die Camping-Infrastruktur in Apulien teilweise noch nicht so weit ausgebaut ist, wie in anderen Regionen. Von Oktober bis Mai geht es in Apulien hingegen deutlich ruhiger zu. Allerdings sind dann auch viele Campingplätze geschlossen, so dass man für die Wintermonate etwas genauer auf die Öffnungszeiten der Plätze achten muss. 

Von Juni bis September liegen die Tagestemperaturen in Apulien häufig bei 30 Grad Celsius oder darüber. Dies ist die Zeit der Badeurlauber. Im April / Mai sowie im Oktober bewegen sich die Tagestemperaturen meist im Bereich zwischen 20 und 25 Grad Celsius, so dass dies die besten Monate für eine Kombination aus Kultur- und Aktivurlaub sind. Zwischen November und März liegen die Temperaturen oft um die 15 Grad Celsius und es gibt die meisten Niederschläge. Während der Wintermonate können die Temperaturen vereinzelt aber auch in die Nähe der Null-Grad-Marke sinken, so dass Wohnmobil oder Wohnwagen auf jeden Fall eine gute Heizung an Bord haben sollten. Und auch wind- und wetterfeste Kleidung gehört ins Reisegepäck, da es je nach Windrichtung teilweise empfindlich kalt werden kann. Dennoch ist Apulien gut fürs Überwintern geeignet, auch wenn die Temperaturen in südlicheren Regionen wie Kalabrien, Sizilien oder auch Andalusien in Spanien noch ein wenig milder und stabiler sind. 

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Für Kultururlauber bieten die Wintermonate ein weiteres großes Plus: Zwischen November und März kann man viele kulturelle Sehenswürdigkeiten wirklich in Ruhe besichtigen. Das gilt besonders für die Top-Sehenswürdigkeiten der Region Apulien, die in der Hauptsaison stark besucht sind. Freeontour stellt im Folgenden eine Auswahl von Nord nach Süd vor.  

Station #1: Gargano-Halbinsel und Mittelalter-Flair in Vieste

Für Camper, die entlang der italienischen Ostküste über die Autobahn A14 oder die alte Staatsstraße SS16 Adriatica nach Apulien reisen, ist der erste Zwischenstopp oft die Halbinsel Gargano im Nordosten der Region. Sie bildet den so genannten Fersensporn von Italiens Stiefel und hat mit dem Gargano Nationalpark ein kleines Naturjuwel mit dem einzigen Gebirge der Region zu bieten. Hier erwartet BesucherInnen zwischen Buchen, Ahorn und Eichen die größte Vielfalt an Orchideen in ganz Europa. Auch zahlreiche Wildarten wie die Garganischen Rehböcke sind hier zu Hause – ebenso die regionaltypischen Podolica-Rinder. Entlang der Nordküste der Halbinsel bestimmen Sandstrände, Dünenlandschaften und Sümpfe das Landschaftsbild, während die Ostküste geprägt ist von weißem Kalkstein, Grotten und Felsformationen zwischen denen kleine, malerische Ortschaften errichtet wurden. Die schönsten Felsen und Grotten der Umgebung kann man beispielsweise mit einem Ausflugsboot ab Vieste erkunden.

Vieste ist der größte Ort an der Gargano-Küste und ein herausragendes Fotomotiv. Denn die mittelalterliche Altstadt thront mit ihren weiß schimmernden Häuschen und einem Labyrinth aus engen Treppen und Gassen auf einem Felsvorsprung aus zerklüftetem Kalkstein. Diese so genannte Punta di San Francesco ragt weit in das türkisblaue Meer der Adria hinaus.

Südlich dieser Felsnase erstreckt sich der etwa 3 km lange Sandstrand Spiaggia di Castello. Sein unverwechselbares Erkennungszeichen ist der gut 25 m hohe Kalksteinmonolith Pizzomunno direkt an der Wasserkante. Aus kultureller Sicht zu sehen gibt es in Vieste außerdem die Überreste historischer Festungsanlagen sowie antike Funde im Museo Civico der Stadt. 

Campingplätze und Stellplätze bei Vieste

In Vieste selber gibt es keine Möglichkeiten, mit Wohnmobil oder Caravan zu übernachten. Zum Parken sollte man einen der zahlungspflichtigen Parkplätze entlang der Hauptstraßen und in Richtung San Lorenzo nutzen. Die meisten Campingplätze bei Vieste liegen etwa 3 km nördlich bei Montincello, von denen die meisten aber im Winter geschlossen haben. Es gibt ein paar einzelne Stellplätze, die ganzjährig verfügbar sind.

Station #2: UNESCO Weltkulturerbe Grottenkirche und Festung in Monte Sant‘ Angelo

Als Ausflugsziel ab Vieste oder als Zwischenstopp bei der Weiterfahrt sollten sich Architekturbegeisterte den Bergort Monte Sant‘ Angelo nicht entgehen lassen. Er liegt etwa 55 km südwestlich von Vieste im Gargano-Gebirge und hat verschiedene Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die meisten BesucherInnen kommen natürlich hierher, um die Grottenkirche Grotta di San Michele zu sehen. Dieses von den Normannen in das Kalkgestein gehauene Heiligtum ist schon seit dem 8. Jahrhundert ein Pilgerzentrum für Gläubige und zählt mit seinem außergewöhnlichen Bronzeportal außerdem zum UNESCO Weltkulturerbe. Von außen ist die Grottenkirche kaum sichtbar, als Wegweiser dient der achteckige, etwa 30 m hohe Glockenturm.

Nicht weit entfernt befindet sich auch die Ruine der einstigen Kastellburg Castello di Monte Sant‘ Angelo. Ihre Wurzeln stammen aus dem 9. Jahrhundert. Teile der Anlage, die am höchsten Punkt der Stadt gebaut wurde, sind heute noch erhalten. Wer von hier aus den Blick über den Ort und die Umgebung bis hinunter zur Küste schweifen lässt, kann sich gut vorstellen, warum die Normannen damals diesen Ort wählten. Auch einen kleinen Spaziergang durch die verwinkelten Gassen des Ortes sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Hauptgassen sind zwar stark touristisch geprägt, in den Nebengassen kann man aber immer wieder interessante Details in den weißen Marmorfassaden entdecken.

Anfahrt nach Monte Sant‘ Angelo und Parken

Monte Sant‘ Angelo ist in der Hauptsaison touristisch stark frequentiert, selbst Linienbusse und Reisebusse fahren regelmäßig die serpentinenreiche Straße bis zum Bergort hinauf. Das hat den Vorteil, dass die Straßen zwar sehr steil, aber vergleichsweise gut ausgebaut sind. Mit dem Wohnmobil kann man hier durchaus hinauffahren. Mit dem Caravan-Gespann ist es empfehlenswert, nur mit dem Zugfahrzeug nach Monte Sant‘ Angelo zu fahren. Ein großer Parkplatz, auf dem auch Reisemobile und Busse Platz finden, liegt in der Nähe der Burganlage.

Station #3: Castel del Monte – Apuliens Wahrzeichen und UNESCO Weltkulturerbe

Zu den bekanntesten und imposantesten Sehenswürdigkeiten der Region Apulien gehört auf jeden Fall das Castel del Monte bei Andria im Inland. Es gilt als ein einzigartiges Zeugnis mittelalterlicher Militärarchitektur und zählt ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe. Stauffenkaiser Friedrich II. soll das Castel del Monte im 13. Jahrhundert in Auftrag gegeben haben, manche Quellen behaupten sogar, er habe es selbst entworfen. Dafür könnte der außergewöhnliche Grundriss des Bauwerks stehen: Das Gebäude umgibt einen achteckigen Innenhof und wird gleichzeitig von acht oktagonalen Türmen eingerahmt. Die Lage der Burg, ihre perfekte achteckige Form sowie die mathematische und astronomische Präzision ihres Grundrisses spiegeln die umfassende Bildung und kulturelle Vision von Kaiser Friedrich II. wider. Darüber hinaus verschmelzen hier kulturelle Elemente aus Nordeuropa, der muslimischen Welt und der klassischen Antike.

Aber so wehrhaft die Mauern des Castel del Monte auch aussehen mögen: Bis heute ist nicht geklärt, für welchen Zweck das Bauwerk damals errichtet wurde und warum es in der vorliegenden Form gebaut wurde. Deutungsversuche bewegen sich zwischen Machtsymbol, Kommunikationsstützpunkt, Jagdschloss und Festung – wirklich passend ist davon aber keine Variante. Im Rahmen einer geführten Tour durch das Castel del Monte gibt es mehr über die Rätsel rund um das Bauwerk zu erfahren. Das Castel del Monte ist das ganze Jahr über geöffnet. 

Parken beim Castel del Monte

Das Castel del Monte liegt auf einem Hügel 540 m über dem Meeresspiegel. Mit dem privaten Fahrzeug kann man aber nicht bis zum Castel hinauffahren. An der Hauptzufahrtsstraße gibt es einen großen, kostenpflichtigen Parkplatz, auf dem auf Wohnmobile und Caravan-Gespanne geparkt werden können. Von hier aus geht es entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Castel. Alternativ verkehrt ab dem Parkplatz ein kostenpflichtiger Shuttlebus. Wer in der Nähe übernachten möchte, kann ganzjährig den Stellplatz Azienda Belvedere dell'Imperatore nutzen.

Station #4: Trulli-Stadtviertel in Alberobello

Etwa 100 km südöstlich vom Castel del Monte gibt es dann schon das nächste UNESCO Weltkulturerbe und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region Apulien zu bestaunen: die Trulli in Alberobello. Dabei handelt es sich um meist weiß getünchte Rundhäuser mit Steindächern, die sich kegelförmig in einem so genannten Kraggewölbe nach oben hin verjüngen. Den Abschluss dieser Dächer bildet ein symbolischer Schlussstein, der so genannte Zippus. Oft wird dieser aber auch durch Kugeln oder andere Symbole ersetzt. Das besondere an einem solchen Trullo-Haus ist auch, dass sie ohne Mörtel erbaut werden und somit theoretisch jederzeit wieder abgebaut werden können. Im 17. Jahrhundert machte sich in Apulien der Graf Giangirolamo II. Acquaviva d’Aragona diese Bauweise zu Nutze und ließ die Bauern in seiner Grafschaft ganze Ortschaften mit Trulli bauen. Auf diese Weise musste er keine Steuern an das Königshaus abführen.

Wer in Apulien durch die Hochebene Murgia dei Trulli und das Valle d’Itria fährt, wird immer wieder auf historische Trulli am Wegrand stoßen. Nirgends kann man aber so viele Trulli auf einmal sehen wie in der Stadt Alberobello. Hier bestehen die beiden historischen Stadtviertel Rione Monti und Aia Piccola, die zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurden, fast komplett aus Trulli-Häusern. Insgesamt sind es mehr als 1.400. Einige von ihnen sind nach wie vor von Einheimischen bewohnt, andere beherbergen Restaurants, Touristenshops oder Ferienunterkünfte. Der größte Trullo ist der Trullo sovrano, der als einziger zwei Stockwerke hat. Die Wallfahrtskirche Sant‘ Antonio di Padova trägt zwar die typischen Trulli-Dächer, wurde aber erst während der 1920er Jahre errichtet. Sehenswert ist sie aber allemal.

Parken und Übernachten in Alberobello

Während der Sommersaison ist es in den historischen Stadtvierteln von Alberobello mittlerweile sehr voll. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich dieses Ziel für die Nebensaison aufsparen. Dann hat man eventuell auch Chancen auf einen Parkplatz oder Stellplatz auf dem Area Sosta Alberobello, der nicht weit von den historischen Trulli-Vierteln entfernt ist. Wer mit dem Caravan-Gespann unterwegs ist, kann den Campingplatz Camping Bosco Selva nutzen.

Station #5: Ostuni – Stadtbummel in der Città Bianca

Die kleine Stadt Ostuni thront auf drei Hügeln im Itria-Tal mit Blick auf Olivenhaine rundum, weniger als 10 km von der Adriaküste entfernt. Schon bei der Anfahrt kann man immer wieder Blicke auf die weißen Kirchen und Häuser der Altstadt erhaschen, die der Città Bianca – der weißen Stadt – ihren Namen geben. Die Kombination aus der Lage auf den Hügeln, den weiß getünchten Häusern und den engen, verwinkelten Gassen macht den besonderen Charme der Altstadt von Ostuni aus. Der Übergang zwischen Neustadt und Altstadt befindet sich an der Piazza della Libertà, wo sich viele Bars und Cafés befinden – ebenso wie das Rathaus und die barocke Säule Guglia di Sant’Oronzo. Das heutige Rathaus ist in einem ehemaligen Franziskaner-Kloster untergebracht, das sich an eine kleine Franziskaner-Kirche anschmiegt.

Deutlich pompöser ist natürlich die Basilica concattedrale di Santa Maria Assunta, die am höchsten Punkt von Ostuni thront. Von außen zieht das riesige Rosenfenster im romanisch-gotischen Stil die Blicke auf sich. Im Inneren beeindrucken die Deckenfresken aus dem 18. Jahrhundert. Eine weitere Sehenswürdigkeit in Ostuni ist der historische Brückenbogen Arco Scoppa, der gegenüber der Basilika zwei Palazzi miteinander verbindet. Vorbild für den Bau soll die Seufzerbrücke in Venedig gewesen sein, aufwändig verziert ist sie aber nur von einer Seite. Wer ein schönes Panoramafoto von der Altstadt von Ostuni schießen möchte, sollte einen Spaziergang zur Piazzetta Martiri delle Foibe etwas außerhalb der Altstadt machen. Sie liegt in der Straße Corso Vittorio Emanuele II und ist zu Fuß etwa zehn Minuten von der Piazza della Libertà entfernt.

Parken und Übernachten in Ostuni

Wer nur auf einen Tagesausflug nach Ostuni kommt, findet unterhalb der Altstadt an einer größeren Ringstraße im Norden und Osten der Altstadt je einen großen Parkplatz, der auch von Wohnmobilen und Caravan-Gespannen genutzt werden kann. Auch Grauwasser kann hier entsorgt werden. In den Sommermonaten muss man allerdings früh dran sein, um hier ein Plätzchen ergattern zu können. Für die Übernachtung empfehlen sich eher die Stellplätze und Campingplätze etwas außerhalb der Stadt und an der Küste.

Station #6: Lecce – Barockhauptstadt Apuliens

Etwa 75 km südlich von Ostuni liegt die Stadt Lecce, in der Kulturinteressierte auf jeden Fall Station machen sollten. Denn Lecce wird nicht umsonst als Barockhauptstadt von Apulien bezeichnet: Das Stadtbild ist geprägt von barocken Tuffstein-Gebäuden aus dem 16. bis ins 18. Jahrhundert. Ein zentrales Highlight von Lecce ist die Piazza del Duomo, welcher die Kathedrale Maria Santissima Assunta e S.Oronzo beherbergt – ein üppiges Glanzstück des lokalen Barocks innen wie außen. Besonders bemerkenswert ist die Krypta unterhalb des Kirchenschiffs. Und wer den Glockenturm der Kathedrale erklimmt, den Campanile, kann von seiner Aussichtsplattform einen herrlichen Blick über Lecce genießen.

Eine wichtige Sehenswürdigkeit in Lecce ist auch die Basilika Santa Croce, deren Fassade sogar noch üppiger mit Rokkoko- und Barockelementen verziert ist. Im Inneren der Basilika fällt besonders die geschnitzte und vergoldete Kassettendecke aus dem 17. Jahrhundert ins Auge. Wer durch die Altstadt von Lecce schlendert, wird außerdem sehr viele weitere Barockgebäude entdecken. Aber auch die Römer haben ihre Spuren in Lecce hinterlassen: Mitten in der Altstadt an der Piazza Sant’Oronzo findet man beispielsweise ein Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert, das selbst heute noch für Open-Air-Veranstaltungen genutzt wird. Das Besondere daran: Nur etwa ein Drittel seiner Gesamtfläche wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ausgegraben, der Rest versteckt sich noch unter den Gebäuden der Altstadt. Nur wenige Straßen entfernt gibt es das Römische Theater aus dem 1. Jahrhundert zu bestaunen. Weitere Sehenswürdigkeiten in Lecce sind die historischen Stadttore und das Castello Carlo V aus dem 16. Jahrhundert.

Parken und Übernachten bei Lecce

Lecce ist eine Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern und bietet eine dementsprechend gute Infrastruktur in Sachen öffentliche Verkehrsmittel. Wohnmobil, Caravan-Gespann oder auch Pkw sollte man daher möglichst außerhalb der Innenstadt parken. Für die Übernachtung bieten sich Campingplätze in der Nähe der Küste an, beispielsweise bei San Foca oder bei Torre dell‘ Orso. Wer hier nächtigt kann auch noch Ausflüge entlang dieses wunderschönen Küstenabschnitts machen. Ein beliebtes Ausflugsziel ist zum Beispiel die Grotta della Poesia.

Station #7: Otranto – Küstenstadt mit viel Geschichte

Nur knapp 20 km südlich von Torre dell‘ Orso liegt am östlichsten Punkt des Stiefelabsatzes die kleine Hafenstadt Otranto. Sie gilt als östlichste Stadt Italiens und hat eine lange Geschichte, die bis in die Bronzezeit zurückreicht. Trotz ihrer geringen Größe findet man hier einige bedeutende Sehenswürdigkeiten der Region Apulien. Die Kathedrale Santa Maria Annunziata ist beispielsweise ein zentrales Highlight von Otranto. Sie beherbergt ein gut erhaltenes Bodenmosaik aus dem 12. Jahrhundert und die Gebeine der 800 Märtyrer von Otranto. Ein bemerkenswertes Bauwerk ist auch die Burg Castello Aragonese aus dem 15. Jahrhundert, welche die aragonesische Militärarchitektur der Stadt beeindruckend widerspiegelt. 

Die Burg vor dem Hafen ist direkt mit der gesamten Stadtmauer verbunden und bietet einen hervorragenden Aussichtspunkt auf die Stadt und das Meer. Gleiches gilt für die erhaltenen Türme der Verteidigungsanlage. Zusätzlich bietet Otranto mehrere weitere Kirchen und Klöster sowie andere Gebäude von historischem Interesse.

Otranto ist aber nicht nur bekannt für seine malerische Altstadt, sondern auch für die herrliche Natur rundum mit Macchia, Pinienwäldern, Olivenhainen und Zitrusbäumen. Die Küste erstreckt sich über etwa 25 km und bietet sowohl Sandstrände im Norden als auch felsige Klippen und versteckte Buchten im Süden. Viele BesucherInnen bezeichnen diesen Küstenabschnitt als einen der schönsten in Italien.

Parken und Übernachten bei Otranto

Nur wenige Gehminuten vom historischen Stadtzentrum entfernt gibt es zwei große, kostenpflichtige Wiesen-Parkplätze ohne Infrastruktur. Hier können auch Wohnmobile und Caravan-Gespanne geparkt werden. Für die Übernachtung bietet sich beispielsweise der Campingplatz beziehungsweise Stellplatz Oasy Park ein wenig weiter außerhalb an.

Station #8: Santa Maria di Leuca am südlichen Ende des Stiefel-Absatzes

Etwa 50 km südlich von Otranto liegt bei Santa Maria di Leuca der südlichste Punkt von Apulien. Eines der markantesten Wahrzeichen der kleinen Stadt ist der 47 m hohe Leuchtturm auf der Punta Meliso. Durch seine Lage auf dem hochgelegenen Felsplateau erreicht der Leuchtturm eine Gesamthöhe von 102 m über dem Meeresspiegel, was ihn zum höchsten Leuchtturm Italiens macht. Der Leuchtturm ist insbesondere bei Sonnenuntergang ein beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv. Hier befindet sich auch die Basilica Santa Maria de Finibus Terrae, die an der Stelle eines ehemaligen Minerva-Tempels steht. Vom Vorplatz des Leuchtturms kann man über Treppen entlang des Endpunkts des Acquedotto Pugliese zum Hafen hinabsteigen. Von dort aus starten touristische Bootsstouren zu verschiedenen Felshöhlen und Grotten entlang der Küste. Dazu gehören beispielsweise die Grotta della Vora und die Grotta delle Tre Porte.

Die Grotta Diavolo kann man von der Punta Ristola über einen mehrere Meter abwärts führenden Gang auch vom Land aus erreichen. In einigen Höhlen der Gegend gab es diverse historische Funde – von der Altsteinzeit und der Bronzezeit bis hin zu den Byzantinern und den Römern. Santa Maria di Leuca ist aber auch einen gemütlichen Stadtbummel wert – entlang der Strandpromenade und durch die kleinen, verwinkelten Gassen. Dabei kann man sich auch direkt weitere interessante Bauwerke, wie den Torre degli Uomini morti aus dem 16. Jahrhundert, die Kirche Parrocchia Cristo Re Leuca oder diverse Jugendstilvillen ansehen.

Parken und Übernachten bei Santa Maria di Leuca

An den Zufahrtsstraßen zum Leuchtturm befindet sich ein kostenpflichtiger Wohnmobilstellplatz (SP124) und ein großer Parkplatz (SS275). Campingplätze finden sich entlang der Straße SP214 Richtung Norden.

Station #9: Gallipoli – beeindruckende Festungsstadt im Golf von Tarent

Zu den ältesten Städten von Apulien zählt auf jeden Fall Gallipoli an der Westküste der Region. Dabei befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten in der auf einer Insel gelegenen Altstadt, dem Centro Storico. Die Festungsinsel ist auch heute noch von einer Mauer umgeben und durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Direkt hinter der Brücke trifft man auf das Castello von Gallipoli mit byzantinischen Wurzeln aus dem 13. Jahrhundert. Im Lauf der Jahrhunderte wurde es immer wieder verändert und erweitert und kann teilweise besichtigt werden. Im Osten der Insel kann man die Bastion Il Rivellino besichtigen, auf deren Turm noch die ursprünglichen Katapulte und Kanonen aus dem 16. Jahrhundert stehen.

Ebenfalls sehenswert ist die barocke Basilica Cattedrale di Sant'Agata aus dem 17. Jahrhundert am höchsten Punkt der Altstadt-Insel. Hier sind mehrere barocke Altäre zu Hause. Darüber hinaus sind im 16. und 17. Jahrhundert weitere Kirchen und Paläste in der Altstadt von Gallipoli entstanden, die das barocke Bild der Festungsinsel im Inneren prägen.

Während der wärmeren Monate kann man sich übrigens direkt am Sandstrand der Altstadt zwischendurch ausruhen oder abkühlen. Oder aber man lässt sich in einer Bar oder einem Restaurant gemütlich nieder. 

Parken und Übernachten bei Gallipoli

Für Pkw gibt es links und rechts der Brücke Parkplätze – ebenso wie entlang der Zufahrtsstraßen zur Altstadt. Mit dem Wohnmobil empfiehlt sich die Fahrt bis in die Stadt naturgemäß wenig. Campingplätze gibt es sowohl südlich als auch nördlich von Gallipoli. Von hier aus kann man dann mit dem Fahrrad, dem Shuttle oder öffentlichen Verkehrsmittel in die Stadt fahren.

Station #10: Massafra – Schluchten- und Höhlenstadt in Apulien

Knapp 20 km nördlich der Stadt Tarent liegt im Inland die Stadt Massafra, die tatsächlich noch weitgehend von Touristenmassen verschont geblieben ist. Das verdankt sie vermutlich vor allem der geografischen Nähe zur berühmten Höhlenstadt Matera, die nur ungefähr 60 km nordwestlich in der Region Basilikata liegt. Mit Massafra hat aber auch die Region Apulien eine wirklich sehenswerte Höhlenstadt zu bieten. Denn auch die Altstadt von Massafra liegt auf einem Felssporn am Rand einer Kalkstein-Schlucht. In dieser Gravina Principale befindet sich ein großes Areal mit Wohnhöhlen und auch Grottenkirchen mit Wandfresken. Einige Höhlen sind frei zugänglich, andere nur im Rahmen von Führungen begehbar.

Insbesondere in der Nebensaison muss man in Massafra aber damit rechnen, dass nicht alle Sehenswürdigkeiten geöffnet sind. Hierzu sollte man sich vorab beim lokalen Tourismusbüro erkundigen. Das ist sozusagen der Preis dafür, dass man die Stadt in aller Ruhe und weitgehend ohne Touristenmassen entdecken kann.

Parken und Übernachten bei Massafra

Westlich der Altstadt gibt es auf einer Anhöhe den einfachen Wohnmobilstellplatz La Stella. Er eignet sich gut für die Übernachtung. Die meisten Parkplätze befinden sich im Osten der Neustadt von Massafra. Von hier aus kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad in Richtung Altstadt fahren.

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