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Routebeschreibung für Italien im Frühjahr 2023: Toskana & Meer


Italien im Frühjahr 2023: Toskana & Meer

Nachdem mein eigentlicher Plan, nach Südfrankreich zu fahren, ins Wasser gefallen ist (Kauf der erforderlichen Umweltplakette nicht möglich), muss eine Alternative her. Also ab nach Italien… Die Toskana stand eh schon lange auf meinem Wunschzettel. Falls es mir da nicht warm genug ist, geht es einfach noch weiter nach Süden 😉. Übernachten werde ich hauptsächlich auf öffentlichen Stell- bzw. Parkplätzen ohne große Vorplanung. So bin ich flexibel, und um diese Jahreszeit sollte sich überall noch ein Plätzchen finden lassen.

Tag

MO 20.03.2023: Retzstadt

Irgendwie dachte ich, maximal eine Stunde, bis ich nach dem Aufstehen (7:30 Uhr) loskomme, aber nein: Aller möglicher Kleinkram hält mich doch länger auf als gedacht.


Abfahrt dann endlich um 11:15 Uhr. Aber Tanken muss ich noch und eine neue Gasflasche braucht‘s auch 🙄.

Retzstadt, 97282, Deutschland

49° 54' 45" N 9° 52' 55" E

49.9125000 9.8819400


☍ 24,4 km ( 17 Min.)

HEM-Tankstelle

Zwischenstopp zum Volltanken – € 1,62 pro Liter! Das ist heutzutage mal ein Schnäppchen!

Am Handelshof 15, 97076, Würzburg, Deutschland

49° 49' 6.1" N 9° 59' 8.2" E

49.8183654 9.9856062


☍ 32,0 km ( 26 Min.)

Fritz Berger Iphofen

Gasflasche für € 25.- getauscht, auch ein stolzer Preis – beim Obi wollten sie allerdings knapp € 30.- dafür!

Alte Reichsstraße 27, 97346, Iphofen, Deutschland

49° 41' 44" N 10° 15' 11.2" E

49.6955642 10.2531210


☍ 270,4 km (2 Std. 33 Min.)

Raststätte Holzkirchen an der BAB 8

Achja, ein Österreich-Vignette brauche ich ja auch noch, also nochmal ein Zwischenstopp.

Holzkirchen Süd, Schmiedstraße, Aberg, Föching, Holzkirchen, Landkreis Miesbach, Bavaria, 83607, Germany

47° 54' 22.1" N 11° 43' 3.9" E

47.9061400 11.7177576


☍ 142,8 km (1 Std. 23 Min.)

Brennerautobahn, Ausfahrt Schönberg/Stubaital

Bisher bin ich Autobahn gefahren. Hier fahre ich von der Brennerautobahn runter und bezahle € 3,50 anstatt für die gesamte Strecke bis zum Grenzübergang € 11.-


Ein Mercedes CLS AMG überholt mich – Kennzeichen VIP BOSS 1. Wo kriegt man denn sowas her 🧐? Habe leider kein Länderkennzeichen gesehen.


Da ich die Brenner-Bundesstraße inzwischen gut kenne, fahre ich den Rest bis Sterzing über die Landstraße. Hatte gehofft, noch im letzten Tageslicht anzukommen, reicht aber nicht ganz.

B183, 6141, Austria

47° 10' 52.5" N 11° 23' 48" E

47.1812467 11.3966572


☍ 43,4 km ( 32 Min.)

Übernachtung in Sterzing

Ankunft in Sterzing um 19:15 Uhr. Es ist inzwischen dunkel, aber zum Glück kenne ich den Übernachtungsplatz, wo ich hin will. Die meisten WoMos stehen auf dem Parkplatz vom Impreis-Supermarkt, aber hier direkt daneben ist ein (nachts) kostenfreier Parkplatz, wo man nicht Angst haben muss, dass man weggescheucht wird. Hier steht schon ein deutsches WoMo (PCH – Parchim in MeckPomm), da kuschel ich mich doch gleich mal daneben 🚐.

Johann-Kofler-Straße - Via Johann Kofler, 39049, Italy

46° 53' 33.1" N 11° 26' 12.4" E

46.8925200 11.4367782


☍ 299,1 km (2 Std. 45 Min.)

Tag


Brescello, Reggio Nell'Emilia

Hier stehe ich während meines Dorfrundgangs. Sehr großer Parkplatz ohne Einschränkungen, direkt gegenüber vom Friedhof. Nur knapp 10 Gehminuten zum Don Camillo-Mueum.

8, Via Aldo Moro, Brescello, Reggio Nell'Emilia, Italy, 42041

44° 53' 47.4" N 10° 30' 42.9" E

44.8964876 10.5119091


☍ 5,3 km ( 5 Min.)


Parkplatz am Friedhof in Lentigione


Via Della Chiesa 24, Brescello, Italy

44° 51' 55.6" N 10° 28' 35.6" E

44.8654318 10.4765651


☍ 15,6 km ( 17 Min.)

Tag


Parma

Dann also auf nach Parma, wo ich um 9:40 Uhr eintreffe. So habe ich genug Zeit für die Stadtbesichtigung. Einen Parkplatz finde ich auf gut Glück an einer Durchfahrtsstraße. Von hier sind es nur 10 Minuten zu Fuß bis zum Dom.


Ich besichtige ein paar Kirchen und eine alte Klosterbibliothek, ehe ich den Dom besuche (Fotos weiter unten).


Anschließend tappe ich noch ein bisschen durch die Stadt. Es gibt einige Prachtbauten und große Villen, insgesamt haut es mich aber nicht vom Hocker – ich bin aber einfach kein Stadtmensch 😏.


Die Parmaschinken sahen sehr beeindruckend aus. Wäre ich Fleischfresser, hätte ich vielleicht auch mal ein Stück probiert. Als Vegetarier bleibt mir nur, die riesigen Schinken zu bewundern 😊.


Abschließend wollte ich in den botanischen Garten. Da haben die Außenanlagen aber so verwildert gewirkt, dass ich mir den Besuch gespart habe.


Alles in allem kann man Parma gemütlich zu Fuß in einem halben Tag erkunden. Ich hatte das Parkticket bis 15 Uhr gelöst, bin aber schon um gut 1,5-2 Stunden vorher aus der Stadt raus.


Via Tanara Faustino 29, Parma, Italy

44° 48' 9.3" N 10° 20' 23" E

44.8025972 10.3397323


☍ 25,1 km ( 26 Min.)






Langhirano - Übernachtung südlich von Parma

Ich bin noch nicht sicher, ob ich in Richtung Cinque Terre weiterfahre oder doch eher Richtung Süden, also direkt in die Toskana. Weil ich eh mein Tagebuch aufarbeiten und allen möglichen Kram erledigen will, fahre ich einfach mal von Parma aus aufs Land. Der Stellplatz hier im Ort, den ich angesteuert habe, ist völlig verramscht und nicht zugänglich. Aber ein Stück weiter gibt es ausreichend freie Parkplätze am Rand eines Industriegebiets. Gegenüber ist ein fast ausgetrocknetes Flußbett. Es kommen relativ viele Radler und Spaziergänger vorbei; ein älterer Herr spricht mich an, weil er neugierig auf den Camper ist. Mit Händen und Füßen und meinen wenigen Brocken Italienisch klappt die Verständigung ganz gut 😀. Hier dürfte es nachts auch ruhig genug sein, so dass ich wohl hier bleibe und in Ruhe überlege, wohin es morgen gehen soll.

Ciclopedonale Langhirano, Langhirano, Italy

44° 37' 11.1" N 10° 16' 34.2" E

44.6197470 10.2761687


☍ 23,6 km ( 23 Min.)

Tag


Tankstelle in Collecchio (PR)

Ein paar Kilo von meinem Übernachtungsplatz entfernt habe ich eine gute Sicht auf die Burg von Torrechiara, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Sie ist sehr gut erhalten und hat wohl einiges an Fresken zu bieten. Auf einen Besuch verzichte ich aber, da die Burg ohne Möbel bzw. Inneneinrichtung ist. Da würde mir dann doch etwas fehlen fürs Geamtbild…


An der Tankstelle:

Puh, das war höchste Zeit! Es passen 90 Liter in den Tank, 87,3 Liter habe ich eingefüllt 🥳! Preis war deutlich günstiger als an meinem Ausgangspunkt: € 1,739/Liter, dort waren es € 1,82 und mehr.

Strada Statale 62 della Cisa, 43044, Collecchio, Italien

44° 45' 30.3" N 10° 12' 12.3" E

44.7584283 10.2034094


☍ 87,7 km (1 Std. 47 Min.)


Cisa-Pass

Die Passhöhe, die ich gegen 12:30 Uhr erreiche, liegt auf 1.041 Metern. Hier oben hat es nur noch 13 Grad und es bläst ein ziemlich frischer Wind.


Es gibt eine kleine Kirche mit einer etwas seltsamen Bauweise. Die Kirche umschließt eine kleine Kapelle oder diese wurde absichtlich so eingebaut. Schade, dass ich das von den Dimensionen her nicht besser aufs Foto gekriegt habe, aber in etwa vorstellen kann man sich das ja vielleicht doch.

Passo Cisa, Italien

44° 18' 41" N 10° 24' 0.8" E

44.3113829 10.4002243


☍ 122,4 km (2 Std. 21 Min.)


Camping Acquadolce

Nachdem ich um 9:45 Uhr losgefahren war und um 10:30 Uhr getankt hatte, war ich gegen 12:30 Uhr auf dem Cisa-Pass. Auf dem Weg nach Levanto stand ich noch gut 20 Minuten lang im Stau – mitten auf einer großen Kreuzung waren zwei Autos ineinander gekracht… In Levanto kam ich gegen 17:30 Uhr an.


In Levanto habe ich erst einen anderen Campingplatz angesteuert, der sehr gute Bewertungen hatte. Die Dame dort (eine Deutsche aus dem Ruhrgebiet) war sehr nett, aber der Platz öffnet erst am nächsten Tag. Ein Blick auf die Alternativen in Google Maps hat mir diesen Campingplatz angezeigt, und der ist sogar billiger als der vorherige! Pro Nacht für eine Nase und den Campervan zahle ich mit Kurtaxe € 20,60, das ist für die Region hier ein wirklich guter Preis 👍🏻. Es war fast halb sechs, bis ich endlich hier war, und für heute bin ich total platt!


Außenrum habe ich nette Nachbarn, mit denen ich noch ein bisschen geplaudert habe: Drei Paare mit Wohnmobilen aus Straubing. Bis hierher sind sie zusammen gefahren, dann fahren sie separat weiter nach Sizilien bzw. Sardinien.


Die Entfernung von meinem Übernachtungsplatz heute morgen bis hierher ist nur etwas über 130 Kilometer, aber durch das Bergauf-Bergab und die vielen Serpentinen hat sich das viel länger angefühlt. Ich bin jedenfalls froh, nicht gleich am nächsten Tag wieder fahren zu müssen und werde morgen mal ein bisschen die Gegend erkunden. Mein Ziel sind schließlich die fünf Dörfer, die als „Cinque Terre“ bekannt sind und inzwischen zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.

Via Guido Semenza 5, 19015, Levanto, Italy

44° 9' 59.4" N 9° 36' 51.8" E

44.1665000 9.6144000


☍ 66,9 km (1 Std. 3 Min.)


Tag









Tag




Die Marmor-Steinbrüche von Carrara

Zur Besichtigung der Steinbrüche mache ich eine Jeep-Tour mit (€ 15.-). Woooowww, ist mir schlecht 🥴! Ich dachte, ich bin schon ziemlich oben am Berg, aber nein, der Fahrer brettert erst über Teerstraßen, dann über Schotterwege höher und höher hinauf in den Steinbruch. Ich schaue eine Weile gar nicht mehr raus – hatte ich schon gesagt, dass ich nicht schwindelfrei bin? Die Fahrt geht teilweise direkt an steilen Abhängen lang bis in schwindelerregende Tiefen. So genau will ich es dann doch nicht wissen!


Oben auf einem weiteren Zwischenplateau dürfen wir endlich – ausgerüstet mit Warnweste und Schutzhelm – aussteigen. Es sind fast nur Italiener hier, außer mir findet sich aber noch ein französisches Ehepaar, so dass wir die Erklärungen auf Englisch bekommen. Mal sehen, was ich noch zusammenkriege – alle Angaben ohne Gewähr 😉:


Der Berg, auf dem wir uns befinden, ist praktisch komplett aus Marmor. Insgesamt zieht sich der Bergrücken über eine Länge von 65 Kilometern. Abgebaut werden dürfen ca. 5%, der Rest gehört zu einem Naturschutzgebiet unter dem Schutz der UNESCO.


Der Berg an sich gehört der italienischen Regierung, die wiederum Abbaulizenzen an diverse Firmen und eine Kooperative vergibt. Der Abbau erfolgt heutzutage aus Sicherheitsgründen von oben nach unten, wodurch man viel „Abfall“ erzeugt, also Marmor, den man nicht gut für zum Beispiel die Bildhauerei verwenden kann. Wobei dieser „Abfall“ (Hauptbestandteil ist Kalziumkarbonat) wohl auch vielfältig weiterverwendet wird: als Zusatz für Kosmetika, Zahnpasta, Scheuermittel, Nahrungsmittel etc. Früher wurden nur die guten Adern im Gestein verfolgt, man hat praktisch röhrenförmig abgebaut. Durch das Einsturzrisiko ist das heute aber nicht mehr erlaubt.


In den Steinbrüchen wird der Marmor schichtweise abgetragen. Ein riesiges Sägeblatt sägt über eine Länge von 15 Metern quer bis ca. 3 Meter ins Gestein. Die Säge trennt dann auch senkrecht den Gesteinsbrocken ab, also von vorne, wo der Schnitt beginnt, nach hinten zum Fels hin. Dann wird an den Ecken jeweils eine senkrechte Bohrung eingebracht, über die man dann mit Diamantseilen den Block abtrennt. Der ganze Vorgang dauert gut sechs Tage, wobei alleine der untere Querschnitt mindestens zwei Tage braucht. Die o.g. Größe ist wohl das Maximum, was transportiert werden kann, Gewicht ca. 35 Tonnen. Beim Abbau kommt es oft zu Rissen, wodurch die Menge an „Abfall“ oder einfach minderwertige Blöcke entstehen. Nur alle 2-3 Jahre gelingt es, einen perfekten Block zu finden und abzubauen, der dann von höchster Qualität (milchweiß) ist – ein Anlass, eine Party zu schmeißen 🥳! Die Preise variieren stark: Der „Abfall“ kostet pro Tonne ca. € 30, die höchste Qualität pro Tonne locker mal € 1.000.


Die Diamantsägeblätter brauchen übrigens Wasser, weshalb hier das ganze Gebiet auch total schlickig-grau vermatscht ist. Das es kein natürliches Wasservorkommen gibt (Marmor ist massiv und speichert kein Wasser), wird ausschließlich Regenwasser genutzt, das über Pumpen in die jeweiligen Steinbrüche gebracht wird. Es gibt übrigens mehr als 100 Steinbrüche in der Gegend um Carrara.


Schon die Römer haben Marmor abgebaut. Besonders bekannt wurde der Carrara-Marmor aber durch Michelangelo. Von der Größe des Vorkommens her wird der Marmor wohl noch Hunderte von Jahren reichen. Pro Monat werden im Moment in einem Steinbruch ca. 30.000 Tonnen abgebaut.


Wir sind inzwischen übrigens von Wolken umgeben, was einerseits eine etwas unheimliche Atmosphäre schafft, mich andererseits freut, da ich jetzt die Abgründe unter uns nicht mehr sehen kann 🙃.


Ich übernachte alleine auf dem Parkplatz – die Italiener sind alle im Konvoi abgefahren. Weit oben im Steinbruch sind noch Lichter zu sehen. Soweit ich durch meine Kamera sehen konnte, ist da oben eine Art Hütte mit einem Auto davor. Vielleicht der Bergwerksaufseher? Hier unten ist der Parkplatz beleuchtet und im Hintergrund ist ganz leise ein Dauerrauschen zu hören. Irgendeine Maschine, die rund um die Uhr läuft? Stört mich nicht weiter…

Via Miseglia Fantiscritti, 54033, Carrara, Italy

44° 5' 23.5" N 10° 8' 1.3" E

44.0898650 10.1336959


☍ 7,7 km ( 17 Min.)

Tag


Kostenfreier Parkplatz in Carrara

Viale Charles Dickens, 54033, Italy

44° 4' 30.6" N 10° 5' 37" E

44.0751783 10.0936109


☍ 62,6 km ( 48 Min.)


Bauernhof (Via della Pieve Santo Stefano 563, 55100 Lucca)

Heute übernachte ich auf einem Agriturismo (Bauernhof) etwas außerhalb von Lucca. Der Hof liegt sehr ruhig und ist ein idyllisches Plätzchen.


Generell ist der Stellplatz kostenfrei, für Strom zahlt man € 5.- Dazu kaufe ich noch Produkte aus dem Hofladen: Honig, Marmelade und eine Flasche Roséwein. Auch wenn es kein Zwang ist, etwas zu kaufen, lebt der Bauer doch davon. Man sollte auch nur eine Nacht bleiben.


Mein Konzept ist das definitiv nicht! Wenn ich spätnachmittags ankomme und am nächsten Tag eine Besichtigungstour oder irgendeinen Ausflug unternehmen möchte, bräuchte ich mindestens zwei Übernachtungen. Da sind mir meine Freisteherplätze doch lieber…

Via del Caporale, 55060, Lucca, Italy

43° 51' 56.6" N 10° 28' 59.8" E

43.8657345 10.4832730


☍ 3,6 km ( 6 Min.)

Tag

MO 27.03.2023: Parkplatz in Lucca (fußläufig zur Altstadt)

In Lucca finde ich einen kostenlosen, riesigen Parkplatz (Pizzale Don Franco Baroni). Nicht weit von der Stadtmauer und somit zur Innenstadt gelegen, ist er ideal, um den Campervan hier ein paar Stunden stehenzulassen.


Die komplett erhaltene Stadtmauer umschließt die gesamte Altstadt und ist so breit, dass man auf ihr einen Geh- bzw. Radweg angelegt hat, auf dem man die Stadt umrunden kann (s. letztes Bild).

Via Galileo Galilei, 55100, Lucca, Italy

43° 51' 4.9" N 10° 30' 3.9" E

43.8513619 10.5010705


☍ 23,0 km ( 30 Min.)



Parkplatz am Laghetti di Campo bei Pisa

Nachdem ich lange geschaut hatte, wo ich in der Nähe von Pisa gut stehen kann, habe ich dieses herrliche Fleckchen Erde gefunden 😀. Der Parkplatz ist zwar nur über enge Sträßchen und am Ende tiefe Schlaglöcher erreichbar, mit dem Campervan aber noch gut machbar. Und am Ende hat es sich gelohnt: Der Parkplatz liegt absolut ruhig, nur wenige Meter von einem kleinen See entfernt, der sich zu Fuß in einer halben Stunde umrunden lässt. Das ist ein guter Ort zum Entspannen und die bisherigen Eindrücke sacken zu lassen.


Und in Lucca konnte ich nicht am Gummibärchen-Laden vorbeigehen 😋. Das ist heute der Abendessen-Ersatz 😊.

Via Antonio Pacinotti 32p, 56010, Campo, Italy

43° 42' 25.6" N 10° 28' 36.2" E

43.7071075 10.4767237


☍ 5,5 km ( 10 Min.)

Tag


Tag






Tag

DO 30.03.2023: Ver- und Entsorgung in Calci

Heute morgen muss ich erst mal meine WC-Kassette ausleeren, daher ist das mein erster Anlaufpunkt, nachdem ich mich von Beate verabschiedet habe. In Italien gibt es ein ganz gutes Angebot an öffentlichen Ver- und Entsorgungsplätzen, und der in Calci ist meinem Parkplatz in Campo am nächsten gelegen.


Nachdem das geschafft ist, mache ich mich auf in Richtung Volterra. So allmählich sieht die Landschaft dann auch so aus, wie man es von typischen Toskana-Bildern her kennt.

Via Brogiotti, 56011, Italy

43° 43' 37.5" N 10° 31' 1.1" E

43.7270724 10.5169668


☍ 61,9 km (1 Std. 10 Min.)

Volterra - Parkplatz unterhalb der Altstadt

In Volterra habe ich Glück, denn der Wohnmobilstellplatz unterhalb der Altstadt ist heute kostenfrei, da der Parkautomat gerade repariert wird. Normalerweise kostet es hier € 15.-/24 Stunden. Der Platz ist leicht schräg, was bei einer Übernachtung aber gut mit Keilen ausgeglichen werden könnte, und hat sämtliche Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten.


Von hier aus steigt man, je nach Kondition, in 5-10 Minuten über Treppen hoch ins Städtchen.

Viale dei Filosofi, Volterra, Italy

43° 24' 11.7" N 10° 51' 51.2" E

43.4032404 10.8642194


☍ 38,1 km ( 47 Min.)


Übernachtung in Ulignano

San Gimignano ist zwar einer der bekanntesten Orte in der Toskana, sehr Wohnmobil-freundlich scheint mir das aber nicht! Sämtliche Parkplätze, die man mit einem WoMo anfahren dürfte, sind deutlich weiter außerhalb gelegen als die normalen Pkw-Stellplätze. Nach einigem Umhergekurve wird mir das alles zu viel – die Plätze sind nämlich alle gut belegt, einer wegen Baustelle nicht anfahrbar – und ich fahre einige Kilometer weiter nach Ulignano. 


Auf der Fahrt hierher lege ich ein paar Fotostopps ein, da die Landschaft jetzt doch unwiderstehlich ist. In der Hochsaison wäre das wahrscheinlich nicht machbar, denn die Straße ist eng und sehr kurvenreich. Es gibt nur wenige Parkbuchten, und meistens bieten die durch Büsche und Bäume keine gute Sicht. Momentan war es aber machbar, dass ich einfach am Straßenrand angehalten habe.


In Ulignano gibt es etwas unterhalb der Hauptstraße einen Parkplatz ohne jegliche Einschränkungen, so dass ich hier die Nacht verbringen werde. Morgen versuche ich dann nochmal mein Glück in San Gimignano 🙄.

Viale Viale Val D'elsa, San Gimignano, Italy

43° 30' 17.2" N 11° 4' 50.8" E

43.5047651 11.0807852


☍ 8,2 km ( 11 Min.)

Tag

Parken in San Gimignano

Um viertel vor neun bin ich heute schon in San Gimignano und finde diesmal auf Anhieb einen – sogar kostenlosen – Parkplatz in der Nähe der Sportanlagen. Von dort aus laufe ich in gut 15 Minuten hoch in die Altstadt, wo ich mich ganz gemütlich umschauen will. Tatsächlich sind aber schon eine Herde Japaner und viele andere Touris vor mir da.

Via Giovanni Cappelletti 22, 53037, San Gimignano, Italy

43° 28' 11.2" N 11° 1' 58.6" E

43.4697837 11.0329500


☍ 57,6 km ( 52 Min.)


Übernachtung in Ponte a Tressa (südlich von Siena)

Nach dem Besuch in San Gimignano schaue ich mir in Siena drei Parkplätze an, die ich mir ausgesucht hatte. Ich dachte, eventuell würde ich heute noch ein bisschen in die Stadt gehen und den Dom am nächsten Tag besichtigen. Vor Ort sind die Plätze aber einfach nur schrecklich und laut, daher flüchte ich ein Stück nach Süden, wo ich einen ruhigen Parkplatz in einem Wohngebiet finde. Hier kann ich eine ruhige Nacht verbringen und habe ein gutes Bauchgefühl, auch wenn ich ganz alleine hier stehe.


Hier blühen die Gänseblümchen so schön, allerdings weht ein ziemlich kalter Wind… brrrr…

Via Luigi Basso 174c, 53014, Monteroni D'Arbia, Italy

43° 14' 50.3" N 11° 23' 45.6" E

43.2472932 11.3959956


☍ 11,4 km ( 16 Min.)

Tag

SA 01.04.2023: Kostenfreier Parkplatz in Siena – aber eine halbe Stunde zu Fuß in die Stadt!

Ich fahre zuerst noch einmal den offiziellen WoMo-Stellplatz an. Der soll aber € 20.- für einen ganzen Tag kosten. Da er auf einer Art Insel zwischen zwei großen, zweispurigen Durchgangsstraßen liegt, kommt eine Übernachtung hier nicht in Frage. Und nur für ein paar Stunden will ich keine 20 Euro ausgeben.


Ein paar hundert Meter weiter finde ich aber einen kostenfreien Parkplatz, auf dem ich mit meinem Campervan gut an einer Mauer entlang stehen kann – Glück muss man haben 🍀!


Als ich später zurückkomme, steht ein alter Fiat 500 hinter mir. Sehen die zwei nicht knuffig aus!? Den Kleinen hätte ich am liebsten eingepackt und mitgenommen ☺️.

Strada Di Pescaia 127, Siena, Italy

43° 18' 32.3" N 11° 19' 1.5" E

43.3089819 11.3170747


☍ 27,0 km ( 30 Min.)



Zwischenstopp in Buonconventa

Nachdem ich aus Siena raus bin, fahre ich weiter Richtung Süden. Neben einigen Fotostopps mache ich einen kurzen Spaziergang durch Buonconvento. Hier gibt es einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz am Rande der kleinen Altstadt. Allzu viel gibt es nicht zu sehen. In der kleinen Kirche übt gerade ein Mädchen-Chor wahrscheinlich für die Osterfeiertage. Viele Geschäfte haben noch geschlossen, die Hauptstraße ist aber einen kleinen Bummel wert, ohne dass man sich allzu lange aufhalten braucht.

Via Oscura 7, 53022, Buonconvento, Italy

43° 8' 19.6" N 11° 28' 52" E

43.1387775 11.4811009


☍ 26,3 km ( 31 Min.)

Fahrt durchs Val d’Orcia und Übernachtung in Castiglione d'Orcia

Weiter geht’s durch die herrliche toskanische Landschaft bis nach Castiglione, wo ich am frühen Abend ankomme. In Castiglione gibt es einen ausgewiesenen WoMo-Stellplatz, auf dem ich neben einem Ehepaar aus Fuerteventura mit einem Campervan und einem deutschen Paar, das mit einem großen integrierten Carthago unterwegs ist, ein ruhiges Plätzchen finde, das sogar eine schöne Aussicht ins Tal bietet. Und schon ist wieder ein Tag mit schönen Erlebnissen und neuen Erinnerungen vorbei!

Viale Guglielmo Marconi 38, Castiglione D'Orcia, Italy

43° 0' 8.8" N 11° 36' 57.1" E

43.0024498 11.6158543


☍ 23,2 km ( 24 Min.)

Tag


Tag


Bagni San Filippo

Nach etlichen Fotostopps komme ich gegen 13:00 Uhr in Bagni San Filippo an. Nach circa 10 Minuten Gehzeit erreiche ich das kleine Flusstal, in dem sich schwefelhaltige Becken mit warmem Wasser gebildet haben. Hier ist ziemlich viel los (wahrscheinlich auch deswegen, weil man hier kostenlos baden kann), aber trotzdem liegt dieses natürliche Thermalbad sehr idyllisch im Wald. Die Steinformationen sehen so ähnlich aus wie Tropfsteine. Es ist sehr faszinierend zu sehen, was die Natur hier geschaffen hat!


Viele Menschen genießen hier das Bad im warmen Wasser, schmieren sich teilweise sogar mit dem grauen Schlick ein 🫣.


In den oberen Becken fühlen sich offensichtlich auch Frösche wohl. Sie sind aber blitzschnell, sobald man sich bewegt. Ein paar Fotos habe ich aber doch gekriegt 🙂.

Strada Provinciale 61 di Bagni San Filippo, 53021, Abbadia San Salvatore, Italien

42° 54' 54.2" N 11° 41' 26.1" E

42.9150667 11.6905889


☍ 14,7 km ( 18 Min.)

Radicofani

Weiter geht die Fahrt bis Radicofani. Der Ort liegt auf einer Bergkuppe und wird von einer weithin sichtbaren Festung beherrscht. Der ausgewiesene WoMo-Stellplatz liegt allerdings direkt an der Durchgangsstraße, so dass ich lieber auf den Parkplatz direkt unterhalb der Festung ausweiche. Dort stehe ich alleine und habe eine schöne Aussicht auf das umliegende Tal.


Da es erst circa 17:00 Uhr ist, mache ich noch einen Spaziergang durch den Ort. Ehrlich gesagt, haut mich das kleine Städtchen nicht wirklich vom Hocker. Wahrscheinlich ist hier in der Hochsaison aber deutlich mehr los und die Geschäfte sind dann auch offen. Momentan wirkt alles eher sehr ruhig und verschlafen, so charmant wie Castiglione finde ich den Ort aber bei weitem nicht.


Die Festung ist erst am Donnerstag und am Wochenende wieder geöffnet, so dass ich sie leider nicht genauer unter die Lupe nehmen kann. Die Ansicht von außen muss also genügen.

Via Guglielmo Marconi, Italy

42° 54' 1.9" N 11° 46' 5.3" E

42.9005263 11.7681451


☍ 23,5 km ( 25 Min.)

Tag

DI 04.04.2023: Bagno Vignoni

Nachdem es nun schon sehr auf die Osterfeiertage zugeht, habe ich mich entschieden, nicht noch weiter nach Süden zu fahren, sondern mich allmählich wieder Richtung Heimat zu orientieren.


Ich fahre also ein Stück durch das Val d‘Orcia zurück bis Bagno Vignoni. Auch hier gibt es einen Felsen, der durch abfließendes Wasser wie riesige Tropfsteine geformt wurde. Allerdings gibt es hier keine warmen Thermalquellen, sondern das Wasser wurde für den Betrieb von verschiedenen Mühlen genutzt.


Der Ort ist wirklich richtig schön! Er ist zwar sehr klein und überschaubar und abgesehen von der Besichtigung der Mühlen ist man in kurzer Zeit durchs Dorf gelaufen, es gibt aber sehr schöne und einladende Restaurants und ein paar kleine Geschäfte. Im Sommer lässt es sich hier sicher sehr schön draußen sitzen.

Bagno Vignoni, 53027, San Quirico d'Orcia, Italien

43° 1' 41.1" N 11° 37' 7.7" E

43.0280846 11.6188173


☍ 6,6 km ( 10 Min.)

Viale di Cipressi del film IL GLADIATORE

Weiter geht die Fahrt durchs wirklich sehr sehenswerte, landschaftlich absolut reizvolle Val d‘Orcia. Hier lege ich einige Fotostopps ein, den ersten bei einem der Aufnahmeorte für den Film „Der Gladiator“. Das Haus ist im Privatbesitz, das Gelände komplett umzäunt. Von der Straße aus hat man aber einen guten Blick durch die Olivenbäume und die Zypressen bis zum Haus. 

Via del Poggio, 53027, San Quirico d'Orcia, Italien

43° 3' 37.1" N 11° 36' 18.2" E

43.0603157 11.6050611


☍ 3,4 km ( 5 Min.)

Aussichtspunkt ins Val d‘Orcia

Mein nächster Stopp ist nur ein kleines Stück weiter. Es ist ein recht bekannter Aussichtspunkt, der von entsprechend vielen Touristen angesteuert wird. Ein ganz schönes Gewimmel am Straßenrand, da es keinen wirklichen Parkplatz gibt!


Ganz in der Nähe befindet sich das „Kreuz von Prata“, das sich, eingerahmt von Zypressen, gen Himmel streckt.


Nochmal ein Stück weiter hat man einen guten Blick auf die sehr bekannte „Cappella di Vitaleta“, eines der wohl bekanntesten Fotomotive der Toskana. Über einen Schotterweg könnte man hinlaufen, es ist mir aber einfach zu stürmisch. Und die Sicht von meinem Standort aus ist ja schon nicht schlecht 😉. Schon seit Tagen weht übrigens ein eiskalter Wind, so dass ich vorgestern doch meine Mütze rausgeholt habe, damit mir nicht die Öhrchen davonfliegen 🥶.


Es gibt hier ein Agriturismo, das ein paar alte landwirtschaftliche Geräte ausgestellt hat. Ich fand das zur Abwechslung auch mal ein schönes Motiv!

Poderino, 53027, San Quirico d'Orcia, Italien

43° 4' 19" N 11° 37' 30.4" E

43.0719503 11.6250989


☍ 28,1 km ( 29 Min.)

Kloster Monte Oliveto Maggiore

Ganz in der Nähe liegt ein altes Kloster, dessen Besuch sehr empfohlen wird. Auf dem Weg dorthin kommt mir plötzlich ein Rudel Hunde auf der Straße entgegen, sicher acht oder neun Tiere. Erst dachte ich, die sind irgendwo abgehauen, aber es hat weit und breit niemand nach den Hunden geschaut. Ich nehme fast an, dass sie verwildert sind und auf der Suche nach Futter durch die Gegend streifen. Leider war ich mit der Kamera nicht wirklich schnell genug, aber ich fand das ganze Rudel irgendwie faszinierend – größer als ein Schäferhund, ein Jungtier dabei und mit langem weiß-braunen Fell. 


Nachdem ich mich so lange mit den Hunden aufgehalten habe und sogar nochmal ein paar Kilometer die Straße zurückgefahren bin, ist es kurz vor fünf, bis ich endlich am Kloster ankomme.


Am Eingang erhalte ich die Auskunft, dass ich am besten erst die Kirche anschaue, da diese schon bald von den Mönchen geschlossen wird, während das Kloster bis 18 Uhr besichtigt werden kann. Die Kirche wurde im frühen 15. Jahrhundert erbaut. Einer der Ordensbrüder übt gerade an der Orgel, so dass ich in den Genuss eines kleinen Kirchenkonzerts komme 🙂.


Das Kloster ist ein riesiger Komplex und wurde zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert erbaut. Die Abtei ist seitdem der ununterbrochene Stützpunkt der Benediktiner von Santa Maria di Monte Oliveto. Aktuell leben 29 Mönche im Kloster, die aus aller Welt stammen: Mexiko, USA, Guatemala, Ghana usw. Der jüngste Mönch ist erst vor kurzem in den Orden aufgenommen worden und ist 22 Jahre alt, der älteste ist 85. Ein weiterer junger Mann ist derzeit noch Novize, so dass es also durchaus Nachwuchs für den Orden gibt.


Das Kloster ist reich an Kunstschätzen, die hauptsächlich aus der Renaissance stammen. Es gibt einen Klosterladen, wo man die hier hergestellten Produkte (Wein, Olivenöl, Liköre, Gemüse und pflanzliche Mittel) sowie Bücher und andere Andenken kaufen kann.


Das Kloster darf man auf eigene Faust erkunden und alles anschauen, was nicht abgesperrt bzw. mit „Clausura“ gekennzeichnet ist. Den Kreuzgang finde ich absolut faszinierend! Seine Fresken sind komplett erhalten und beschreiben Szenen aus dem Leben des Heiligen Benedikt. Unglaublich, was für Kunstwerke früher geschaffen wurden!


Die Mönche leben gemäß der Regel „ora et labora“ (bete und arbeite). Noch heute bestimmt der Rhythmus des Klosterlebens den Besuch in der Abtei mit strengen Öffnungs- und Schließzeiten, die durch den unmissverständlichen Klang einer Glocke angekündigt werden.


Die Abtei Monte Oliveto Maggiore entspricht in ihrem Aufbau den klassischen Benediktinerabteien: Der Komplex besteht aus einer großen Kirche, einem Hauptkreuzgangund weiteren kleineren Kreuzgängen, einem Kapitelsaal und einem Refektorium. Hier kommt noch eine große Bibliothek hinzu.


Wenn man früher am Tag kommt, kann man der gesungenen Messe beiwohnen, die die Olivetanermönche mit gregorianischem Gesang feiern. Weinliebhaber können im Weinkeller der Abtei an einer Weinprobe teilnehmen und den von den Mönchen produzierten Wein natürlich auch kaufen.

Abbazia di Monte Oliveto Maggiore, Asciano, Italy

43° 10' 45.2" N 11° 32' 49.2" E

43.1792181 11.5469921


☍ 9,2 km ( 15 Min.)

Übernachtung in Buonconvento

Da der einzige Parkplatz fürs Kloster, auf dem man mit einem WoMo stehen darf, direkt an der Straße liegt, kommt das für mich als Übernachtungsplatz nicht in Frage. Auch wenn es hier nachts sicher sehr ruhig ist, ist mir das doch zu sehr auf dem „Präsentierteller“. So fahre ich also nach Buonconvento, wo ich vor einigen Tagen schonmal einen Zwischenstopp gemacht hatte.


Der Platz ist für WoMos ausgewiesen und wird kostenfrei von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Hier stehen schon zwei WoMos, so dass ich hier in guter Gesellschaft eine ruhige Nacht verbringen kann.

Viale della Libertà, Buonconvento, Italy

43° 8' 19.9" N 11° 28' 49.9" E

43.1388505 11.4805321


☍ 44,6 km ( 42 Min.)

Tag

MI 05.04.2023: Monteriggioni

Morgens gehe ich erstmal im nahegelegenen Coop einkaufen, so dass ich in den nächsten Tagen mit frischem Gemüse eingedeckt bin. Anschließend geht es weiter Richtung Norden. Normalerweise fahre ich eine Strecke nur selten zweimal, aber einerseits ist das Val d‘Orcia wirklich sehr schön, andererseits ist das die schnellste Strecke, wenn man nicht unzählige Serpentinen hoch- und runterfahren will.


Hinter Siena besuche ich heute Monteriggioni, das ich neulich links liegen gelassen hatte. Vom Parkplatz aus ist man in etwas mehr als 5 Minuten in den kleinen Ort gelaufen, der komplett von einer Stadtmauer mit verschiedenen Türmen bzw. Einlasstoren umschlossen wird. 


Das erste Erinnerungsstück, das von Monteriggioni erhalten ist, ist ein Kaufvertrag aus dem September 1126. Im Ort finden sich einige charmante Gebäude und eine kleine Kirche; alles ist sehr gepflegt, und wer will, kann gegen eine kleine Gebühr einen Spaziergang auf der Mauer machen.


Der Ort ist schon auf die Touristenströme vorbereitet. Allzu viel war noch nicht los, aber die Restaurants und Geschäfte sind offen und warten auf Kundschaft. Es gibt nur ein paar wenige Straßen, so dass mir für eine reine Besichtigungstour eine gute Stunde ausreicht.


Anschließend mache ich Mittagspause auf dem Parkplatz, ehe ich weiter Richtung Norden fahre.

Via Cassia Nord 142, Monteriggioni, Italy

43° 23' 8" N 11° 13' 40.7" E

43.3855448 11.2279837


☍ 62,6 km ( 58 Min.)

Tag

DO 06.04.2023: Florenz

Ich finde einen Parkplatz etwas außerhalb des Stadtzentrums, von dem aus ich in wenigen Minuten zu einer Straßenbahnhaltestelle gelangen. Von dort aus sind es circa fünf Stationen bis in die Innenstadt. Der Parkplatz kostet € 18 pro 24 Stunden und ist umzäunt und bewacht. Hier fühle ich mich nicht nur sicher, es spart mir auch viel Zeit, die ich sonst mit der Parkplatzsuche verbracht hätte.


In der Stadt angekommen befindet sich direkt gegenüber vom Bahnhof eine große Kirche mit angeschlossenem Kloster, wo ich gleich meine erste Besichtigungstour unternehme.  Es handelt sich um die Basilica di Santa Maria Novella.

Via Luigi Castaldi 2 2, Florence, Italy

43° 47' 46.1" N 11° 14' 54.8" E

43.7961514 11.2485432


☍ 8,6 km ( 16 Min.)



Tag

FR 07.04.2023: Fiesole

Am Morgen überlege ich erst noch kurz, ob ich nochmal nach Florenz reinfahre. Allerdings hatte ich nach Eintrittskarten für die Uffizien geschaut und herausgefunden, dass man die zwar online vorbestellen kann, aber einen Ausdruck der Bestätigungsmail mitbringen muss. Diese Bestätigung wird dann in eine „richtige“ Eintrittskarte umgewandelt. Haha – einen Drucker habe ich sicher nicht dabei 😂! Damit hat sich das Thema also sowieso erledigt und ich bleibe bei meinem Entschluss, Florenz irgendwann nochmal zu besuchen.


Auf der Seite „florenztipps.de“ finde ich Tipps für Ausflüge in die Umgebung von Florenz. Kurzentschlossen fahre ich nach Fiesole, circa 10 km außerhalb von Florenz in einer typisch toskanischen Hügellandschaft gelegen.


Fiesole wurde im 7. Jh. v. Chr. von den Etruskern gegründet. Bis zum Aufstieg von Florenz war es eine wohlhabende mächtige Stadt. 1028 wurde der Dom von Fiesole mit seinem beeindruckenden Glockenturm erbaut. Der Innenraum ist recht nüchtern gehalten, doch hinter der Kirche befindet sich eine archäologische Fundstätte. Dort sieht man die Reste eines römischen Theaters, etruskische Mauern und ein Museum zur Bronzezeit. 


Das Franziskanerkloster oberhalb der Stadt ist eine Oase der Ruhe und hat neben einer neoklassizistischen Kirche auch einen hübschen Kreuzgang, und man kann sogar die Mönchszellen besichtigen. 


Unterhalb des Klosters gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus man einen herrlichen Blick auf Florenz hat. Diesen Abstecher fand ich sehr lohnenswert!

Via Pierluigi Banchi, Fiesole, Italy

43° 48' 30.6" N 11° 17' 52.9" E

43.8085129 11.2980241


☍ 178,2 km (2 Std. 6 Min.)

Brisighella

Nach dem Besuch in Fiesole fahre ich weiter nach Brisighella, das in den Bergen zwischen Florenz und Ravenna liegt. 


Ich komme am späten Nachmittag dort an, nachdem ich eine ziemlich anstrengende Fahrt über etliche Serpentinen bergauf und bergab hinter mich gebracht habe. Zum Ausgleich nach der langen Fahrt mache ich einen Spaziergang durch den Ort, obwohl sich langsam ein Gewitter zusammenbraut. Wenn man nur den Ort besichtigt, ohne auf die Festung und zum Uhrturm hochzusteigen, gibt es hier nicht allzu viel zu sehen. Die Kirche ist wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, sehenswert ist vielleicht noch der „Eselspfad“, eine überdachte Strecke, auf der früher Waren auf Eselskarren befördert wurden.


Brisighella wird oft als eines der schönsten mittelalterlichen Dörfer Italiens beschrieben, was ich aus meiner Sicht so allerdings nicht bestätigen würde. Vielleicht ist es im Sommer aber noch etwas hübscher, wenn alles blüht und die Leute draußen sitzen können.


Am Friedhof, wo schon viele andere WoMos stehen, verbringe ich eine sehr ruhige Nacht.

Via Antonio Lanzoni 8, 48013, Brisighella, Italy

44° 13' 11.9" N 11° 46' 19.9" E

44.2199798 11.7721839


☍ 126,4 km (1 Std. 54 Min.)

Tag

SA 08.04.2023: Porto Levante

Nachdem ich ab Dienstag wieder arbeiten muss, werde ich die folgenden Ostertage am Meer verbringen. Daher fahre ich weiter nach Porto Levante, wo es einen Stellplatz inmitten der Lagune gibt. Dort stehen bestimmt schon 10-15 Wohnmobile, so dass ich hier keineswegs alleine bin. Der Ausblick auf die Lagune und die vielen Flamingos ist aber wirklich grandios! Es sind auch einige Leute mit riesigen Zoom-Objektiven hier. Das sind wahrscheinlich die professionellen Vogelbeobachter.


Leider zieht sich am Abend der Himmel zu, so dass vom Sonnenuntergang kaum etwas zu sehen ist. Trotzdem hatte ich mit 18 Grad und herrlichem Sonnenschein so schönes Wetter, dass ich ein wenig spazierengehen und anschließend sogar draußen sitzen konnte.


Auch hier verbringe ich eine ruhige Nacht, bis am Morgen die ersten Hunde anfangen zu bellen 🙄.

Via delle Valli, Italy

45° 1' 36.1" N 12° 22' 0.3" E

45.0267077 12.3667453


☍ 33,4 km ( 31 Min.)

Tag

SO 09.04.2023: Chioggia

Den ganzen Vormittag verbringe ich damit, mein Tagebuch nachzuschreiben, meine Fotos aufs iPad zu übertragen und noch ein bisschen den Flamingos zuzuschauen. Puh, den ganzen Tag mit dem Kopf und den Füßen im Wasser, das wäre nichts für mich! Um die Mittagszeit mache ich mich auf den Weg nach Chioggia, das wohl eine kleinere Version von Venedig sein soll. Ich bin schon sehr gespannt!


Die Fahrt dauert eine gute Stunde. Der offizielle WoMo-Stellplatz kurz vor der Altstadt war voll, so dass ich in ein nahegelegenes Industriegebiet ausweiche. Von dort gehe ich zu Fuß ungefähr 15 Minuten in die Stadt.


Ganz ehrlich: Chioggia ist meiner Meinung nach überhaupt nicht mit Venedig vergleichbar. Natürlich ist die Stadt viel kleiner, aber es führt eine große Straße hindurch und parallel dazu laufen ein paar Kanäle. Wo man in Venedig imposante Palazzi hat, gibt es hier einige in deutlich kleinerer Version. Leider dürfen bis auf eine sehr überschaubare Fußgängerzone fast überall Autos durchfahren, so dass viele schöne Ecken komplett zugeparkt sind – schade! Trotzdem ist der Ort relativ charmant, es gibt viele Restaurants zum Draußensitzen und nicht zu vergessen die unentbehrlichen Souvenirstände. Gefühlt gibt es an fast jeder Ecke eine Kirche, ansonsten gäbe es ein Museum und eine Gemäldegalerie. Man kann den Ort an sich sicher in einem halben Tag besichtigen.


Im Hafen liegt ein riesiges Kreuzfahrtschiff der „Viking“-Flotte vor Anker. Das erklärt wahrscheinlich, wo die vielen Amerikaner herkommen, die mir überall begegnet sind 🥳.


Wäre ich warm genug angezogen, hätte ich wahrscheinlich noch eine von den Bootstouren durch die Lagune und die Kanäle von Chioggia mitgemacht. Es hat heute zwar wieder 15 Grad, durch den kühlen Wind fühlt es sich aber deutlich kälter an. Und nur mit einem T-Shirt und einer Fleecejacke dürfte das auf dem Wasser viel zu kalt sein – mir fliegen ja jetzt schon teilweise die Ohren davon, so dass ich dankbar für meine Kapuze bin.


Nach ein paar Stunden gehe ich zurück zum Auto, das völlig ungestört weiter da steht, wo ich es gelassen habe. Für heute hatte ich genug Wind!


Das war’s jetzt auch schon mit meinem Tagebuch. Den Rest des Tages und morgen werde ich ein bisschen faulenzen und mich erholen, ehe es dann am Dienstag zurück an die Arbeit geht…

Chioggia, 30015, Italien

45° 13' 8" N 12° 16' 42.9" E

45.2188940 12.2785805