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Wanderung von Eschbach zum Bachlehrpfad
Wanderung von Eschbach zum Bachlehrpfad
Aktiv sein und Entspannen

Wanderung von Eschbach zum Bachlehrpfad

Rundwanderung im Pfälzer Wald über Waldwege und durch hügelige Bachlandschaft vom Dorf der Esel über die Madenburg mit Einkehr-Tipps
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Autor: Bergverlag Rother, Titelbild: Pixabay

Freeontour Wandertipp aus dem Rother Wanderbuch Pfälzerwald und Deutsche Weinstraße - Wandern & Einkehren: Das am Fuß der Burg Madenburg gelegene Eschbach ist das Dorf der Esel. 2004 wurden anlässlich der 750-Jahr-Feier des Orts 30 lebensgroße Kunst-Esel von Bürgern bemalt und an Straßen, Plätzen und in Vorgärten aufgestellt. Esel ist auch der Spitzname der Eschbacher, die überhaupt nicht störrisch wie ein Esel sind, sondern den Esel von den edlen Herren auf der Madenburg entliehen haben. Als Angehörige der Ritter- und Turniergesellschaft mit dem Esel trugen sie das Tier in ihrem Wappen.

Das Dorf der Esel und die Madenburg

250 m oberhalb von Eschbach thront die Madenburg auf einem Felsausläufer des 458 m hohen Rothenbergs. Sie ist eine der größten und ältesten Burgen der Pfalz. Vermutlich im frühen 11. Jahrhundert als Reichsburg erbaut, gehörte sie 1080 zum Besitz Diemars von Trifels und im 13. Jahrhundert den Grafen von Leiningen. 1317 gelangte sie in den Besitz Friedrichs V. von Altleiningen, der sie an den Bischof von Speyer verpfändete. 1372 war auch die Madenburg eine Ganerbenburg, die viele Besitzer hatte.

1525 wurde die Burg im Bauernkrieg zerstört und zwischen 1581 und 1610 von Bischof Eberhard von Speyer als befestigtes Renaissance-Schloss neu aufgebaut. Aus dieser Zeit stammen der Eberhardsbau und die beiden mit Ornamenten verzierten Treppentürme in der Kernburg. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) wurde die Burg von den Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. endgültig zerstört. Der Name der Burg könnte sich von Maidenburg ableiten, benannt zu Ehren der Jungfrau Maria. Eine 5 bis 7 m dicke und 12 m hohe Schildmauer mit Geschützkammern umschließt die 180 m lange und 50 m breite Burganlage, in der die Madenburg-Schänke zu einer Einkehr einlädt.

Daten & Fakten zur Wanderung 

Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 3 Stunden, 15 Minuten
Länge: 11,1 km
Ausgangspunkt: Eschbach, Parkplatz am Sportplatz westlich des Orts. Bushaltestelle im Ort.
Höhenunterschied: 265 m
Anforderungen: überwiegend Waldwege. 
Kinder: Für Kinder geeignet. Sehr lehr- und abwechslungsreiche Tour.

Beschreibung der Rundwanderung 

In Eschbach (1) geht man vom Parkplatz am Sportplatz auf der Zufahrtsstraße in den Ort bis zum Dorfbrunnen. Davor folgt man rechts dem Madenburgweg, wo im Haus Nr. 10 Franz Josef Erhardt (1853–1908) geboren wurde, der Begründer der Pfälzer Sozialdemokratie. Am Ende des Wegs passiert man rechts das Sühnekreuz und lässt sich von dem ausgeschilderten Fußweg (Pfälzer Keschdeweg und gelb-grüner Strich) zur Madenburg leiten. Neben dem Weg steht ein Lebensturm für Insekten, bei dem eine Tafel erläutert, welch vielfältigen Lebensraum dieser eine Quadratmeter Fläche den verschiedenen Insektenarten auf engstem Raum bietet. Nach einem idyllischen Rastplatz wandert man dann bergauf. Wo der Naturpfad auf die rot-weiße Welle des Pfälzer Weinsteigs trifft, geht man auf diesem rechts weiter.

Am Ende des Anstiegs liegt die mächtige Madenburg (2) vor einem. Die innere Burg ist ganzjährig zu den Öffnungszeiten der Burgschänke zugänglich (täglich außer montags geöffnet, von November bis März auch dienstags geschlossen). Von der Burg hat man eine herrliche Aussicht ins Rheintal und auf den Slevogthof. Nach der Burgbesichtigung führt vor der Burg links der Weinsteig in Serpentinen steil bergab, man bleibt auf dieser Markierung bis zur Kaiserbachermühle. Nach einem ersten Abstieg gelangt man links auf dem Waldweg in ein Tal. Hier geht es 100 m rechts und dann scharf links; die Abzweigungen sind gut markiert. Am Ende des langen Abstiegs erreicht man im Kaiserbachtal die Bundesstraße B 48. Hier 50 m rechts halten und dann links durch das Tal wandern. 

An der Kaiserbachermühle verlässt man den Pfälzer Weinsteig und folgt links dem Wanderweg Deutsche Weinstraße (Weintraube) zum Parkplatz an der Mühle. Vor diesem nimmt man rechts den asphaltierten Weg (Weintraube) und unterquert die Deutsche Weinstraße, die L 508. Nach der Unterführung die Weintraube verlassen und dem asphaltierten Wirtschaftsweg (Radweg) entlang der Weinstraße bis zum Parkplatz an der Gedenkstätte (Rastplatz) folgen. Auf der anderen Straßenseite liegt das Pfalzklinikum für Psychiatrie. Man geht links an der Gedenkstätte vorbei über den Parkplatz in die Weinberge; dieser aussichtsreiche Weinbergweg mit Blick auf die Madenburg ist nicht markiert. Rechts vom Weg steht die nicht bewirtschaftete Göcklinger Pfälzerwaldvereinshütte Am Keschtebusch. Danach wandert man auf dem zweiten, nach links abbiegenden Weinbergweg (3) hinunter zum Kaiserbach.

Im Tal biegt man vor der Brücke nach links auf den breiten Naturweg ab und folgt der Beschilderung des Bachlehrpfads am Kaiserbach bei Göcklingen. Er informiert mit seinen schön gestalteten Erklärungstafeln über das komplexe Ökosystem Talaue mit dem Bachlauf und den Weinbergen, das Tieren und Pflanzen einen vielfältigen Lebensraum bietet. Auf diesem Wegabschnitt ist der Bach begradigt und mäandert nicht natürlich durch die Aue. Bis Ende der 1990er-Jahre wurde in dem heutigen Landschaftsschutzgebiet Ton abgebaut, wie man am Biotopweiher, einer ehemaligen Tongrube, erfährt. Nach der Renaturierung des 2 ha großen und bis zu 25 m tiefen Gewässers hat sich hier ein artenreicher Lebensraum für Tiere und Pflanzen entwickelt.

An der zweiten Brücke (Rastplatz) trifft man wieder auf die Weintraube. Hier rechts den Bach überqueren und der Markierung durch die Weinberge zurück nach Eschbach folgen. Dabei hält man sich hinter der Brücke rechts und biegt gleich darauf links auf den Grasweg ab. Unterwegs überquert man rechts die Straße K 47 und erreicht kurz vor Eschbach am Ende der Weinberge einen Rastplatz. Von hier gelangt man auf der Gartenstraße geradeaus in den Ort. An deren Ende geht es kurz links und gleich rechts auf der Weinstraße weiter.

Hier steht der Eschbacher Rutsch-Brunnen. Er erinnert daran, dass am 11. August 1843 ein schweres Unwetter über der Madenburg wütete, als dort gerade die 1000-jährige Zugehörigkeit der Pfalz zum Deutschen Reich gefeiert wurde. Da der steile Weg von der Burg hinunter ins Dorf durch den Sturzregen mit Schlamm und Geröll bedeckt war, rutschten viele Festbesucher beim Abstieg aus und erreichten den Ort völlig verschmutzt. In der Ortsmitte wandert man schließlich vom Dorfbrunnen auf bekanntem Weg zurück zum Parkplatz am Sportplatz (1).

Tipps für die Einkehr 

Weinstube Poth
Die Weinstube hat einen gemütlichen Innenhof mit einem Eselsbrunnen. Pfälzer Spezialitäten und hausgemachten Flammkuchen gibt es hier von Juli bis Oktober. Mo., Di. Ruhetage, geöffnet Mi.–Fr. ab 17 Uhr, Sa., So. ab 11 Uhr. Weinstraße 54–56, Eschbach.
Burgschänke Madenburg
Burgwirt Paul Buchwald verwöhnt die Burgbesucher in der kleinen Burgschänke mit Terrasse mit Pfälzer Spezialitäten, Flammkuchen, Schnitzel, wechselnden Tagesgerichten und Kuchen. Dazu werden gepflegte Weine der Region Südliche Weinstraße gereicht. Bei schönem Wetter im Sommer ist mittwochs bis 22 Uhr Funzelabend. Von April bis Oktober ist Mo. Ruhetag, geöffnet Di. bis So. 10.30–20 Uhr. Von November bis März sind Mo. und Di. Ruhetage, geöffnet 11.30–18 Uhr. 

Neugierig auf weitere Wanderungen und Genießertipps im Pfälzerwald?

Die hier vorgestellte Wanderung von Eschbach über die Madenburg sowie weitere 49 Wandertouren im Gebiet zwischen Kaiserslautern und dem Elsass sind Teil des Rother Wanderbuchs Pfälzerwald und Deutsche Weinstraße - Wandern & Einkehren. Die Touren verlaufen durch schöne Rebenlandschaften, vorbei an Burgen und in idyllische Winzerorte und enthalten viele Tipps zum Einkehren und zur Pfälzer Küche. Das Wanderbuch erscheint voraussichtlich Anfang Oktober 2022 in einer überarbeiteten Neuauflage.  

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