Der größte Teil des Campingurlaubs spielt sich im Freien ab. Gerade im Frühjahr und Herbst steigt dann aber doch der Anteil der Stunden, die man geschützt im Inneren des Wohnwagens oder Wohnmobils verbringen möchte. Da schützt ein Vorzelt nicht nur die Camper vor der Nässe eines Regenschauers, sondern auch die Teile der Ausstattung, die man nicht unbedingt im Campingfahrzeug haben möchte. Im Sommer schützt es außerdem vor der gleißenden Mittagssonne. Doch welche Art von Vorzelt soll es werden? Das Angebot ist der verschiedenen Hersteller ist groß. Freeontour gibt einen kurzen Überblick über die häufigsten Varianten.
Das Vorzelt als Raumerweiterung des Campingfahrzeugs
Neben dem Wetterschutz bieten Vorzelte noch einen weiteren wesentlichen Komfortgewinn: Es kann das Raumangebot von Reisemobil, Caravan und insbesondere den kleineren Camper Vans und Campingbussen bzw. Crosscampern noch einmal deutlich erhöhen. Somit schaffen sie Platz, um beispielsweise die Campingküche nach draußen zu verlegen und so die Kochdünste aus dem Wohnwagen zu verbannen. Gleiches gilt für dreckige Schuhe und nasse Kleidung. Klappmöbel wie zusammenfaltbare Campingschränke können hier die unterschiedlichsten Aufbewahrungsprobleme lösen. Im Zubehör-Handel, beispielsweise bei Movera, gibt es hierfür maßgeschneiderte Klappmöbel – von Staukästen mit Einlegeböden bis hin zu Kleiderspinden. Es gibt aber auch viele Möglichkeiten, zusätzliche Ordnungssysteme für Wohnwagen und Reisemobil selber zu bauen. Bei manchen Campern dient das Vorzelt auch als zusätzlicher Essbereich, andere nutzen es lediglich als Abstellraum. Die Art und Größe des gewünschten Vorzelts hängt also - wie immer - davon ab, für welche Zwecke es genutzt werden soll. Dies sollte vor der Kaufentscheidung immer bedacht werden.
Einfache Variante: Markisen-Vorzelte
Kaum ein Camper verzichtet auf den Komfortgewinn einer schattenspendenden und vor Regen schützenden Markise. Und diese kann bereits als Basis für ein leichtes Vorzelt verwendet werden: Erweitert man sie um Seitenwände, sorgt die Markise schon für Windschutz und mit einer zusätzlich eingezippten Vorderwand wird sie schließlich zum leichten Reisezelt. Markisen-Vorzelte sind für Kurzaufenthalte ideal geeignet, da der Aufbau schnell erledigt ist – schließlich dient die ausgefahrene Markise bereits als Zeltdach.
Vorzelte für Wohnwagen
Wohnwagenbesitzer haben die Wahl zwischen Ganz- und Teilzelten. Wie der Name schon sagt, erstrecken sich Erstere über die volle Länge des Wohnwagens. Damit bringen sie den größtmöglichen Raumgewinn. Der Aufbau eines so großen Vorzelts ist aber relativ aufwendig. Aus diesem Grund eignen sich Ganzzelte, die auch als Bungalowzelte bezeichnet werden, speziell für längere Aufenthalte an einem Ort. Zu beachten ist auch, dass Ganzzelte schon alleine aufgrund ihrer Größe oft das meiste Gewicht auf die Waage bringen. Selbst moderne Bungalowzelte mit Carbongestänge wiegen oft noch 30 kg und mehr.
Bei Teilzelten gestaltet sich der Aufbau einfacher, da sie nur über einen Teil der Caravan-Längsseite reichen und damit leichter sind sowie aus weniger Teilen bestehen. Im Gegenzug fällt der Raumgewinn geringer aus. Dafür glänzen Teilzelte aber mit Variabilität: Je nach Form und Größe des Stellplatzes können sie sowohl mittig, vorne, wie auch hinten an der Wohnwagen-Längsseite montiert werden. Aufgrund der kompakteren Bauweise bleibt neben ihnen noch Freiraum am Stellplatz, um bei schönen Wetter draußen sitzen zu können: Das ist ein großer Vorteil, speziell auf engen Campingparzellen, die mit der Kombination aus Wohnwagen und Ganzzelt weitestgehend zugebaut wären.
Vorzelte für Reisemobile, Camper Vans und Campingbusse
Im Gegensatz zu den Caravan-Vorzelten, die in die Kederleiste des Wohnwagens eingezogen werden und so fest mit dem Fahrzeug verbunden sind, werden die Vorzeltmodelle für Wohnmobile und Camper Vans bzw. Campingbusse über eine leicht zu lösende, aber wetterfeste Verbindungsschleuse mit dem Fahrzeug verbunden: So kann das Campingfahrzeug für Einkaufsfahrten oder Ausflüge leicht und schnell abgekoppelt werden. Die Verbindungsschleuse an der Rückwand des nun freistehenden Vorzelts ist mit einer Zeltplane verschließbar, so dass Campingmöbel, Grill oder Sportgeräte während der Abwesenheit sicher und trocken aufbewahrt sind.
Wie schwer darf ein Vorzelt sein?
Mit Ausnahme der Dauercamper, die ihren Wohnwagen die ganze Saison über oder sogar permanent auf einem Campingplatz abstellen, muss jeder Besitzer eines Caravans, Reisemobils oder Camper Vans das Gewicht des Vorzelts im Auge behalten. Auf Reisen zählt schließlich jedes Kilogramm, um die erlaubte Zuladung nicht zu überschreiten. Daher ersetzen bei modernen Vorzelten immer öfter leichte und flexible Gestänge aus Materialien wie Carbon oder Fiberglas die früheren Alu- und Stahl-Konstruktionen. Darüber hinaus ermöglichen biegbare Zeltstangen gerundete Außenwände und Dachformen, an denen das Regenwasser besser und ohne „Wassersackbildung“ ablaufen kann. Nahezu jeder Hersteller hat außerdem die derzeit im Trend liegenden Vorzelte im Programm, bei denen Luftkammern aus Kunststoff in die Zelthaut integriert sind. Diese Vorzelte lassen sich durch einfaches Aufpumpen der Luftkammern, die das Zeltgestänge ersetzen, aufbauen. Eine einzelne Person schafft das in zehn bis 15 Minuten. Die verschiedenen Modelle dieser Air- oder Luftzelte genannten Konstruktionen unterscheiden sich in der Anzahl der aufzublasenden Schläuche – je weniger, desto leichter ist der Aufbau – sowie in der Qualität und Platzierung der Ventile.