Unfortunately, we don't support your browser (Internet Explorer) anymore, some functionalities could not work. Click here to get information on how to upgrade your browser.

Per Camper durch die Provence
Per Camper durch die Provence
Aktiv sein und Entspannen

Per Camper durch die Provence

Frankreichs Südosten mit dem Wohnmobil entdecken: Highlights in der Region Provence-Alpes-Côte d´Azur
freeontour
FREEONTOUR

Autor: Text: Jörg Berghoff, Titelbild: Pixabay

Eine Wohnmobil Tour durch den Südosten von Frankreich ist an Sehenswürdigkeiten und Abwechslungsreichtum kaum zu überbieten. Insbesondere die Provence zählt zu den absoluten Traumzielen für Caravaner, denn die Jahreszeit spielt dabei kaum eine Rolle. Ein weiteres Plus für Camper: Die Region Provence-Alpes-Côte d´Azur, die von der Camargue im Westen bis zur italienischen Grenze im Osten reicht, besitzt mit der Côte d´Azur außerdem einen der schönsten Küstenabschnitte am Mittelmeer.

Zwischen dem Luberon und den Cevennen, dem Mittelmeer und den weißen Felsen von Les Baux liegt eines der Traumziele Frankreichs: die Provence. Und hier sind sie auch zu finden, jene tanzenden Pferde, Kreuzritter und Gladiatoren neben all den landschaftlichen Schönheiten, die der Provence einen mythischen Klang geben. Es ist eine Gegend, die zu jeder Jahreszeit eine besondere Anziehungskraft hat und die mit zahlreichen Campingplätzen und Stellplätzen eine gut ausgebaute Infrastruktur für den Campingurlaub bietet. 

Wo liegt die Provence?

Die Landschaft Provence gehört zur offiziellen Region Provence-Alpes-Côte d´Azur. Sie erstreckt sich von den Ausläufern der südlichen Alpen bis zur französischen Riviera, der Côte d´Azur. Das Landschaftsbild beherbergt die flache Landschaft der Camargue ebenso wie hügelige Weinberge, Pinienwälder und weitläufige Lavendelfelder. Große Städte wie Marseille, Toulon und Nizza gehören genauso dazu wie kleinere, mondäne Urlaubsorte wie Antibes, Cannes und Saint-Tropez. Die Region wird in sechs Departements gegliedert: Alpes-de-Haute-Provence, Alpes-Maritimes, Bouches-du-Rhône, Hautes-Alpes, Var und Vaucluse. Die Gesamtfläche, auf der rund fünf Millionen Einwohner leben, beträgt 31.400 km². Gut 900.000 Menschen wohnen in Marseille, der Hauptstadt und größten Stadt der Region. 

Wann ist die beste Reisezeit für die Provence?

Wenn man über 3.000 Sonnenstunden im Jahr aufweisen kann, gibt es im Grunde keine Einschränkungen für die Auswahl des geeigneten Reisezeitraums. Das Klima in der Provence und an der Côte d´Azur ist durchgehend mild und mediterran. Selbst im Winter liegen die Temperaturen an der Küste häufig über der 10-Grad-Marke, selbst 20 Grad sind nicht ungewöhnlich. Im Hinterland und an den Ausläufern der Alpen kann es natürlich kälter werden. In den Küstenregionen beginnt das Frühjahr schon Ende Januar mit der Blüte der Mimosen-Bäume. Der Sommer ist trocken und erreicht durchschnittlich 28 Grad, im Herbst kann es schon mal heftige Regenschauer geben, die zu Überschwemmungen und Straßensperren führen können. Aber selbst im Winter ist Nachtfrost nur im Landesinneren zu erwarten, was mit einer guten Heizung in Wohnmobil oder Wohnwagen völlig unproblematisch ist. Generell ist es mit einer Durchschnittstemperatur von 13 Grad eher mild.

Top-Stationen für die Wohnmobil Tour - Tipp 1: Arles

Neben Avignon und Aix-en-Provence lohnt sich am Westrand der Region definitiv ein Aufenthalt in Arles mit seinem prachtvollen Amphitheater und den Spuren des Malers Vincent van Gogh. Der Bau des neuen Forschungs- und Kunstzentrums Luma in einem zehn Hektar umfassenden Areal der ehemaligen Bahnwerkstätten hat der Stadt weiteren Aufschwung gegeben. Das 56 Meter hohe, von Franck Gehry für die Stiftung Luma entworfene und teilweise mit Edelstahl bedeckte Turmgebäude, erstreckt sich über imposante neun Etagen. Das moderne Gebäude wurde im Frühjahr 2018 als interdisziplinäres Zentrum der Kunst eröffnet. Es dient der Produktion von Ausstellungen und Ideen, der Forschung sowie der Ausbildung. Ein bedeutender Teil unterhält ein Archiv. 

Verantwortlich für die Renovierung der ehemaligen Werkstattgebäude, die ebenso für Ausstellungen genutzt werden, ist die deutsche, in New York lebende, Architektin Annabelle Selldorf. Die Außenanlage wurde vom belgischen Landschaftsarchitekten Bas Smets gestaltet. Die Schweizer Kunstmäzenin Maja Hoffmann hat 2004 die Fondation Luma ins Leben gerufen. In Arles ist sie treibende Kraft der Stiftung, die sich der Kunst, den Menschenrechten und der Umwelt verschreibt. Die Stadt Arles ist ohnehin reich an Kulturerbe, man spaziert in der Stadt durch alle Bauepochen seit der Römerzeit und der Luma-Turm wird sicher ein weiteres Wahrzeichen für Arles im 21. Jahrhundert sein.

Top-Stationen für die Wohnmobil Tour - Tipp 2: Marseille 

Marseille ist eine lebendige, pulsierende Hafenstadt voller Sehenswürdigkeiten, die man alle gar nicht an einem oder zwei Tagen besuchen kann. Manche halten die ganze Stadt für verrückt, das war schon in der Vergangenheit so. Zwischen 1947 und 1951 erbaute der Schweizer Architekt Le Corbusier in Marseille die Cité radieuse. Als moderner Wohnhaustyp zu modern für die Zeit, erweckte es die Kritiker und löste eine regelrechte Polemik aus. Fortan nannte man das Bauwerk la Maison du Fada: das Haus des Verrückten. Wie so oft lassen die Jahre dem Architekten Gerechtigkeit widerfahren.

Über ein halbes Jahrhundert nach der Inbetriebnahme bekommt die abstrakte Wohneinheit einen enormen Zulauf. Besucht von Bewunderern aus der ganzen Welt wandelte das Gebäude seinen Status von architektonischer Sehenswürdigkeit zu städtischem Mythos und ist seit 2016 Teil des UNESCO-Welterbes. Auf dem Dach der Cité radieuse befindet sich seit 2013 das Mamo Marseille Modulor - ein Kunst- und Kulturzentrum, das der Marseiller Designer Ora-Ito ins Leben rief. Hier finden vor allem zeitgenössische Ausstellungen von jungen Künstlern statt. Die gemeinschaftlichen Räume der Cité radieuse kann man täglich frei besuchen. Besichtigungen der Appartements gibt’s auf Reservierung oder per Führung, die das Tourismusamt Marseille anbietet.

Top-Stationen für die Wohnmobil Tour - Tipp 3: die Verdon Schluchten

Im Herzen der Provence liegt eine landschaftliche Sehenswürdigkeit, von der beinahe jeder schon einmal etwas gehört hat: die Verdon-Schluchten. Der provenzalische Grand Canyon hat immer schon Besucher angezogen. Hier kann man einmal sein Wohnmobil stehen lassen und die Gegend mit dem Fahrrad erkunden - wobei hier definitiv Mountainbikes oder E-Bikes zu empfehlen sind. Es gibt aber auch leichtere Touren. So wurden im Radwegnetz Le Verdon à Vélo drei Radrundtouren eingerichtet, die sich vorwiegend an Familien richten. Sie führen vom Plateau de Valensole, berühmt für die weiten Lavendelfelder, bis zum Lac d’Esparron. Die kürzeste Strecke, die Balcons d’Esparron-de-Verdon, ist 33 Kilometer lang und führt von Gréoux-les-Bains bis nach Esparron du Verdon. Die Strecke Petit Plateau ist 37 Kilometer lang und verläuft von Greoux nach Valensole, weiter nach Allemagne-en-Provence und Saint-Martin-de-Brômes. Die Strecke Basses Gorges hat die gleiche Länge und führt von Allemagne en-Provence bis nach Quinson, wo das prähistorische Museum ein Highlight darstellt. 

Zu beachten ist jedoch: Zwar gibt es im Gebiet der Verdon Schluchten eine ganze Reihe Campingplätze, diese sind aber meist nur während der Campingsaison bis Ende September oder Mitte Oktober geöffnet. Ganzjährig stehen aber beispielsweise Stellplätze in Les Salles-sur-Verdon oder Riez zur Verfügung.      

Top-Stationen für die Wohnmobil Tour - Tipp 4: Saint-Maximin-La-Sainte-Baume

Die Stadt Saint-Maximin-La-Sainte-Baume in der grünen Provence ist vor allem durch die Basilika Sainte-Marie-Madeleine bekannt. Es ist die größte gotische Kirche in der gesamten Provence. Hier befindet sich eine der stattlichsten Barockorgeln Frankreichs, die Musikliebhaber aus der ganzen Welt anzieht. In der Krypta ruhen die Reliquien der Heiligen Maria Magdalena, was es zu einem der bedeutendsten Gräber der Christenheit macht. Heute noch treffen sich dort Pilger aus vielen Ländern und besuchen die Kirche sowie die Felswandhöhle in den Bergen, in der sich die Heilige 30 Jahre lang zurückgezogen haben soll. Der Pilgerweg von der Ebene von Saint-Maximin bis zur Grotte wird auch Königsweg genannt. Vom 13. und bis ins 16. Jahrhundert sollen an die vierzig gekrönte Häupter auf diesem Weg gewandert sein, was ihm den Namen Le chemin des Rois einbrachte.

Top-Stationen für die Wohnmobil Tour - Tipp 5: Uzès

Zweifelsfrei gehört Uzès zu den reizvollsten kleineren Städten der Provence. Mit dem Label Ville d’art et d’histoire - Stadt der Kunst und Geschichte - ausgezeichnet, hält es auch, was es verspricht. Die Kathedrale Saint-Theodorit ist zusammen mit der Tour Fenestrelle Wahrzeichen des Städtchens. Dazu gehört auch der Herzog-Palast. Aber auch andere schmucke Palais wie die Residenz des Baron de Castille, das Maison d’Uzès oder das Chambon de la Tour machen den Charme der Stadt aus. Keinesfalls sollte man aber den schönen Place aux Herbes mit seinen Arkaden versäumen. Er diente schon oft als Filmkulisse und lädt ein, in einem Café eine Pause einzulegen. Bunt wird es, wenn am Samstagmorgen hier der Markt stattfindet. Die Auswahl an Produkten aus der Region ist so enorm, dass sich Hobbyköche im Schlaraffenland wägen. Aber auch Genießer kommen hier auf ihre Kosten.

Das könnte Sie auch interessieren

Passende Campingplätze und Stellplätze

Die schönsten Routen

Verbundene Partner