Beim Stichwort Kroatien-Urlaub und Istrien denken die meisten an türkisblaues Wasser und pittoreske Buchten - und natürlich darf beim Camping in Istrien das Strandleben nicht fehlen. Doch auch abseits der Strände gibt es viel zu erleben, wie malerische Altstädte, wilde Nationalparks und kulinarische Kostbarkeiten. Nicht umsonst wird Istrien auch die Halbinsel der Kontraste genannt. Freeontour stellt Sehenswürdigkeiten in Istrien abseits der Strände für die Wohnmobiltour oder den Campingurlaub vor.
Inhalt
Wo liegt Istrien?
Wann ist die beste Reisezeit in Istrien für Camper?
Sehenswürdigkeiten in Istrien abseits der Strände
Naturhighlights und Outdoor-Aktivitäten in Istrien
Wo findet man die schönsten Strände in Istrien?
Wo befinden sich die meisten Campingplätze in Istrien?
Wo liegt Istrien?
Dichte Pinienwälder, rauhe Felsformationen und kristallklares Meer: Mit einer Fläche von 3.500 Quadratkilometern ist Istrien ist die größte Halbinsel an der nördlichen Adria. Sie liegt zwischen dem Golf von Triest und der Kvarner-Bucht und ist ein Camper-Paradies und eine mediterrane Schönheit, die mit vielen Sonnenstunden lockt. Der größte Teil Istriens gehört zu Kroatien und liegt im Nordwesten des Landes. Es gibt aber auch einen slowenischen und einen italienischen Teil. Insgesamt leben in der Region rund 200.000 Menschen. Von Berlin aus erreicht man Istrien bei guter Verkehrslage mit dem Pkw in rund zwölf Stunden, von München sind es sogar nur sechs Stunden. Mit dem Wohnmobil oder dem Caravan-Gespann muss man natürlich entsprechend noch einmal mehr Zeit einplanen.
Wann ist die beste Reisezeit in Istrien für Camper?
Istrien ist mit einem milden, aber nicht zu heißen Klima gesegnet. Trotz der rund 2.400 Sonnenstunden im Jahr liegt die Durchschnittstemperatur in den Sommermonaten bei circa 24 Grad. Selbst im Hochsommer klettert das Thermometer nur selten über 30 Grad. Die laue Meeresbrise und die dichten Wälder sorgen für Abkühlung. Die Bade-Saison im wohl temperierten Mittelmeer geht von Mai bis Oktober. Die Wassertemperaturen liegen in der warmen Jahreszeit zwischen 22 und bis zu 28 Grad. Istrien ist also eine tolle Sommer-Destination. Wer es nicht ganz so heiß mag und keinen reinen Badeurlaub machen möchte, findet hier aber auch im Frühjahr und Herbst ein abwechslungsreiches Reiseziel bei wohlig milden Temperaturen. In diesen Jahreszeiten bieten sich besonders Wanderungen oder Radtouren an.
Sehenswürdigkeiten in Istrien abseits der Strände
Verwinkelte Gassen, romantische Steinhäuschen und weitläufige Uferpromenaden – Eis essen, Bummeln und Flanieren durch die historischen Städtchen Istriens gehört einfach dazu. In der Region warten zahlreiche pittoreske Orte darauf, entdeckt zu werden. Eine kleine Auswahl.
5 besonders schöne Altstädte in Istrien
- Pula: Istrien war lange Teil des Römischen Reichs und damit der italienischen Welt. Davon zeugt in Pula vor allem die berühmte Arena. Sie soll die zweitgrößte Arena des römischen Reichs gewesen sein und gilt als das sechstgrößte Bauwerk seiner Art weltweit. Zusätzlich gibt es in Pula aber auch noch alte römische Tore und Tempel bewundern. Mit ihren knapp 60.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt Istriens und vergleichsweise urban. In dem quirligen Städtchen reihen sich Restaurants, Bars und Museen aneinander.
- Rovinj: Die Altstadt von Rovinj ist Istriens klassisches Postkartenmotiv und schmückt daher auch den Titel dieses Artikels. Sie gilt als architektonisches Juwel der Region, in dem zahlreiche Gebäude der venezianischen Epoche erhalten geblieben sind. Wie auf einem romantischen Gemälde steigen die Steinhäuschen auf einer runden Landzunge an der Westküste von Istrien aus dem Meer empor, umringt von blauem Wasser und gekrönt von einer stolzen Kirche im Zentrum. Rovinj zählt zu den Städten in Istrien, die von Touristen am häufigsten besucht werden. Entspannte Ruhe wird man in der Altstadt von Rovinj in der Hauptsaison eher selten finden. Mit etwas Glück könnte das aber im Naturpark Goldenes Kap, Zlatni rt, südlich der Altstadt klappen. Der Waldpark gehört zu den schönsten Landschaften von Istrien und vereint idyllische Natur zum Wandern, Radfahren oder einfach nur zum Entspannen mit schönen Bademöglichkeiten.
- Poreč: Etwas unaufgeregter, aber nicht weniger malerisch ist der
Küstenort Poreč, der ebenfalls auf einer Landzunge umgeben vom Meer
liegt. Mit der Euphrasius-Basilika aus dem 6. Jahrhundert befindet sich
hier der älteste frühchristliche Kathedralenkomplex der Welt. 1997 kürte
die UNESCO ihn zum Weltkulturerbe. Ebenfalls sehenswert: drei erhaltene
von ursprünglich elf Türmen der historischen Stadtmauer. Am Kai reihen
sich kleine Fischlokale aneinander.
- Motovun: Das Städtchen, das im
Landesinneren umringt von grüner Natur auf einem Hügel thront, ist
Istriens Hauptstadt des weißen Trüffels und des Weines. Allein für diese
kulinarischen Höhepunkte lohnt sich ein Besuch im Herbst. Frischen Trüffel gibt es hier von September bis Januar. Aber auch unabhängig von den Trüffelgenüssen lohnt sich ein Besuch im Frühjahr oder Sommer. Denn auch in Motovun ist die römische Vergangenheit der
Region noch spürbar. Oben, auf dem von einer antiken Stadtmauer
umgebenen Fort, genießt man eine weite Aussicht über die grünen
Weinterrassen und Wälder im Mirna-Tal. Und das eignet sich übrigens auch bestens für Aktivurlauber, um die Landschaft mit dem Fahrrad oder im Rahmen von Wanderungen zu erleben. Auch wer auf der Suche nach ein bisschen Ruhe abseits des Strandtrubels ist, ist hier genau richtig. Ein guter Ausgangspunkt, um Motovun und Umgebung zu erkunden, ist der Stellplatz Camper Stop Motovun.
- Opatija: Wer etwas Côte d’Azur-Flair schnuppern möchte, sollte sich Opatija nicht entgehen lassen. Die Bauweise des Küstenortes nahe dem Urlaubsort Rijeka unterscheidet sich optisch von den restlichen Orten Istriens. Hier, zwischen den Jugendstilbauten, weht der vergangene Geist der Belle Epoque der österreich-ungarischen Donaumonarchie. Im 19. Jahrhundert war Opatija nämlich ein Winterkurort der besagten feinen Gesellschaft. Heute versprühen die prachtvollen Hotels, Villen und Sommerhäuser nostalgischen Charme, der Opatija den Kosenamen alte Dame verlieh.
Tipp: Etwas andere Städte im Landesinneren sind auch das kleine Künstlerdorf Grožnjan mit lokalen Kunstwerken und Freiluftgalerien in den schmalen Gassen – oder der Lost Place Dvigrad, eine zerfallene mittelalterliche Geisterstadt, die seit dem 18. Jahrhundert unbewohnt ist und von der Natur zurückerobert wurde. Die Ruinen der Stadt Dvigrad thronen sozusagen auf einem Hügel über dem Limski Tal, östlich vom Limski Kanal. Am Besten erreicht man die Ruinenstadt mit dem Fahrzeug über die Zufahrt von Kanfanar aus. Die Straße über Mrgani weist einige sehr enge Kehren auf.
Naturhighlights und Outdoor-Aktivitäten in Istrien
- Naturpark Učka: Schroffe Felsen, tiefe Schluchten, wilde Wasserfälle – hier, beim Gebirgsmassiv Učka nahe dem Küstenort Rijeka, wird Istriens kontrastreiche Natur wieder einmal deutlich. Als Wahrzeichen des Naturparks wacht auf dem Gipfel Vojak (1.401 m) ein mittelalterlicher Turm. Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht. Wanderlustige können sich auf den vielfältigen Pfaden austoben. Auch Kletter- und Mountainbike-Fans sowie Gleitschirm-Flieger finden hier eine abwechslungsreiche Spielwiese. Der Park beheimatet auch eine einzigartige Flora und Fauna. So ist Učka der einzige Ort der Welt, wo man die endemische Tommasini-Glockenblume fotografieren kann – und eines der wenigen Gebirge Europas, in dem Gänsegeier und Steinadler ihre Kreise ziehen. Kulinarisch ist die Gegend berühmt für ihre Esskastanien und den wilden Spargel.
- Nationalpark Brijuni-Archipel: Nur von einem breiten Kanal vom istrischen Festland getrennt liegt vor den Toren von Pula beziehungsweise Fazana die Inselwelt Brijuni. Dieser paradiesische Archipel besteht aus 14 Inseln, die gemeinsam den Nationalpark Brijuni bilden. Öffentlich zugänglich ist aber nur die größte der Inseln, Veli Brijun. Am besten erreicht man die autofreie Insel vom Küstenort Fažana. Im Hafen kann man zum Preis von rund 35 Euro eine Überfahrt auf die Insel inklusive einer 4-stündigen geführten Tour per Panoramazug durch den Nationalpark buchen. Wer die Insel lieber individuell entdecken möchte, kann ein Schiffsticket mit Pocket Guide für knapp 30 Euro erwerben (Preise Stand: Mai 2022). Vor Ort kann man auch Fahrräder oder E-Scooter mieten, die Mitnahme eigener Räder oder Scooter ist nur nach vorheriger Anmeldung bei der Schiffsgesellschaft gegen Gebühr möglich. Wer in der Gegend nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen möchte, findet beim Hafen übrigens auch einen Wohnmobilstellplatz.
Video: Besuch auf der Insel Brijun - von Tito bis Safari-Park
Für den Preis bekommt man auf der Insel aber auch so einiges zu sehen und zu entdecken - angefangen bei Titos altem Cadillac und anderen historischen Relikten aus Zeiten des Kalten Krieges über einen Safaripark und ein Vogelreservat bis hin zu einem Unterwasserlehrpfad in der Bucht Verige, den man mit Schnorchel erkunden kann und einem Dinosaurier-Lehrpfad mit Fußabdrücken, Fossilien und Fundstätten.
- Kap Kamenjak: Am südlichsten Zipfel von Istrien liegt der Naturpark Kap Kamenjak. Sein Highlight bilden eine insgesamt rund 30 Kilometer lange zerklüftete Küste, unbewohnte kleine Inseln, spektakuläre Klippen und naturbelassene Strände und Buchten. Das Kap ist eine der wenigen Küstenabschnitte am Mittelmeer, an denen die vom Aussterben bedrohte, scheue Mönchsrobbe noch eine seltene Besucherin ist. Durch den Park führt ein ausgedehntes Netz aus Wander- und Fahrradwegen mit filmreifen Aussichten auf das Meer und die Landschaft. Aber nicht wundern, wenn vor einem plötzlich jemand Saltos in den Abgrund macht – das Kap ist ein Hotspot für Klippenspringer. Der Park kostet Eintritt. Wer nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern mit dem eigenen Fahrzeug kommt, zahlt rund zehn Euro mit den Pkw und etwa 20 Euro mit dem Camper.
- Istriens Unterwelt entdecken: Istrien ist berühmt für seine Höhlen und Grotten. Ein Besuch in den surreal anmutenden Naturwundern ist immer auch eine Zeitreise in die geologische Vergangenheit der Region. Besonders beeindruckend ist die Tropfsteinhöhle Baredine nordöstlich von Poreč, die nicht weit von der Küste entfernt liegt und eines der größten touristischen Ausflugsziele auf der Halbinsel Istrien ist. Zugleich ist sie die einzige öffentlich zugängliche Tropfsteinhöhle von Istrien. Aber auch rund um die Paziner Grotte in der Nähe der Stadt Pazin im Inland gibt es ein Naturschauspiel zu bewundern: Am Ende einer etwa 500 Meter langen Schlucht versickert hier der Fluss Pazinčica im Ponor, einem so genannten Schluckloch. Die Grotte an sich ist zwar in der Regel nicht zugänglich, dafür lädt aber die Umgebung mit ihrer mittelalterlichen Burg, den Naturlehrpfaden und Wasserfällen zum Erkunden ein.
Wo findet man die schönsten Strände in Istrien?
Beim Thema Camping in Istrien darf man natürlich auch das Thema Strände nicht vergessen - auch wenn die Region für einen reinen Badeurlaub viel zu schade ist. Aber der gelegentliche Sprung ins kühlende Nass darf natürlich nicht fehlen. Dabei ist es in Istrien wirklich nicht schwer, einen schönen Strand zu finden, denn entlang der Halbinsel erstrecken sich rund 500 Kilometer Küste vollgespickt mit Stränden und charmanten, kleinen Felsbuchten. Die meisten Strände sind aber Kiesstrände, so dass Bade-Sandalen definitiv von Vorteil sind. Es gibt aber auch ein paar herrliche Sandstrände in Istrien:
5 Tipps für schöne Sandstrände in Istrien
- Strand Bijeca beim Badeort Medulin: Der rund 1,5 Kilometer lange Sandstrand zählt mit seinem feinen, beigen Sand zu den beliebtesten Stränden in Istrien. Hier geht es wunderbar seicht ins Wasser hinein.
- Strand Zambratija nördlich von Umag: Der kleine, aber feine Sandstrand gilt als Geheimtipp. Hier gibt es ein ruhiges Flair, wenig Trubel und eine authentische Beach Bar.
- Valbandon Beach beim Badeort Fazana: Cremeweißer, feiner Kieselstrand mit einer Sandbank zum Sonnenbaden im seichten, klaren Wasser. Wer hier entspannt, kann dabei zusätzlich den Blick auf die Inseln des Nationalparks Brijuni genießen.
- Cyclon's Strand westlich von Pula: Schroffe Felskulisse mit wild-romantischem Pinienwald und einem Mix aus Kiesel- und Sandstrand. Türkises Wasser lädt zum Schnorcheln ein und die Grotte von Pula in geheimnisvollen Felsenhöhlen ist fußläufig erreichbar. Tipp: Von Pula aus gibt es dorthin auch Kajak-Touren.
- Bucht Lone beim Badeort Rovinj: Ein dichter, schattenspendender Pinienwald geht direkt in die idyllische, geschützte Bucht über. Es gibt eine Beach Bar mit Bambusliegen und Sonnenschirmen.