Sardinien wird nicht ohne Grund bisweilen als die Karibik Europas bezeichnet und ist ein Traumziel für Wassersportler unterschiedlicher Art. Aber auch für Caravaner und Wohnmobilisten gibt es hier tolle Bedingungen für den Campingurlaub am Meer oder den Roadtrip. Freeontour hat die wichtigsten Infos fürs Camping auf Sardinien zusammengestellt.
Inhalt
Wo genau liegt Sardinien?
Welche Fährverbindungen gibt es nach Sardinien?
Wann ist die beste Reisezeit für Camper auf Sardinien?
Sind die Straßen auf Sardinien für Wohnmobile geeignet?
Mautstraßen, Tempolimits und Straßenverhältnisse auf Sardinien
Wo befinden sich die meisten Campingplätze auf Sardinien?
Was kann man auf Sardinien unternehmen?
Wo genau liegt Sardinien?
Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Mit einer Fläche von 23.821 km² ist sie etwas größer als Mecklenburg-Vorpommern – bietet dabei aber eine Küstenlänge von insgesamt 1.849 km. Sardinien liegt nur etwa 12 km südlich von Korsika – im Thyrrenischen Meer knapp 200 km westlich des italienischen Festlands ungefähr auf der Höhe von Rom. Die Insel ist vom Norden bis in den Süden etwa 270 km lang und erstreckt sich über ca. 145 km in der Breite. Zum Vergleich: Die größte Mittelmeerinsel Sizilien ist nur etwa 1.600 km² größer als Sardinien, Korsika ist nur ungefähr ein Drittel so groß wie Sardinien und Mallorca kommt gerade einmal auf ein Sechstel der Fläche von Sardinien.
Welche Fährverbindungen gibt es nach Sardinien?
Sardinien ist über zahlreiche Fährlinien mit dem italienischen Festland verbunden – es gibt auch eine Verbindung nach Spanien und nach Frankreich und natürlich auf die französische Insel Korsika. Die meisten Fähren kommen in Olbia an der Nordostküste Sardiniens an und starten meist in Livorno oder in Civitavecchia in Italien. Außerdem sind die Häfen von Genua, Piombino, Neapel und Palermo über verschiedene Fährlinien und Häfen mit Sardinien verbunden. Überfahrten nach Sardinien werden von verschiedenen Fährreedereien angeboten. Dazu gehören neben dem Freeontour-Partner Grimaldi Lines, der mit Nachweis der Freeontour-Kundenkarte 10 % Rabatt auf Online-Buchungen gewährt, auch die Reedereien MOBY Lines, Corsica Sardinia Ferries und GNV.
Wann ist die beste Reisezeit für Camper auf Sardinien?
Generell bietet sich Sardinien für Camper am besten zwischen Mai und Oktober an – schon alleine, weil die meisten Campingplätze am Meer in dieser Zeit geöffnet haben. Die Hauptsaison im Juli und August ist eindeutig von Badeurlaubern geprägt, die sich bei bis zu 40 Grad Celsius an den vielen schönen Stränden und beim Wassersport abkühlen. Wer neben dem Wassersport auch Wandern, Radfahren, Mountainbiken, Reiten oder Klettern möchte oder sich die Sehenswürdigkeiten der Insel ohne allzu große Hitze ansehen möchte, sollte die Nebensaison im Frühjahr oder Herbst wählen. Insbesondere im September und Oktober lassen sich diese Aktivitäten hervorragend mit einem Badeurlaub verbinden, da das Wasser dann noch Temperaturen oberhalb von 20 Grad aufweist. Immerhin lockt Sardinien stolz mit etwa 278 Sonnentagen im Jahr. Wer aufs Baden verzichten kann, ist auch in Frühjahr oder im November gut auf Sardinien aufgehoben. Dezember, Januar und Februar sind in der Regel die kühlsten Monate mit dem meisten Niederschlag auf Sardinien.
Tipp: Obwohl es auch in der Nebensaison auf Sardinien meist warm ist, können die Nächte außerhalb der Hauptsaison empfindlich kalt werden. Warme Bekleidung gehört daher mit ins Womo oder den Wohnwagen.
Sind die Straßen auf Sardinien für Wohnmobile geeignet?
Im Großen und Ganzen bietet Sardinien ein gut ausgebautes Straßennetz, das zu weiten Teilen auch für Wohnmobile und Caravan-Gespanne geeignet ist. Das gilt insbesondere für die Schnellstraßen (Strade Scorrimento Veloce / SSV) und die größeren Landstraßen (Strade Statale / SS), aber zum großen Teil auch für die kleineren Provinzstraßen (Strade Provinciale / SP) im Hinterland. Unbefestigte und enge Nebenstraßen, die auf den Karten meist weiß eingezeichnet sind (Strade Biance), können aber schon mit größeren Pkw zur Herausforderung werden und sollten mit Campervan, Wohnmobil und Wohnwagen-Gespann gemieden werden.
Gleiches gilt - wie in fast ganz Italien - auch für die Einfahrt in Ortschaften. Insbesondere kleine Bergdörfer können manchmal sehr enge Durchfahrten haben. Es empfiehlt sich daher immer, frühzeitig außerhalb einer Ortschaft nach einer Parkmöglichkeit oder einem Stellplatz zu suchen und den jeweiligen Ort dann zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Wichtig ist auch, die Augen nach Verbotsschildern für Wohnmobile offenzuhalten, die nicht selten im Bereich stark frequentierter Touristenspots zu finden sind.
Mautstraßen, Tempolimits und Straßenverhältnisse auf Sardinien
Die gute Nachricht zuerst: Anders als auf dem italienischen Festland gibt es auf Sardinien aktuell keine Mautstraßen. Die – je nach Blickwinkel – etwas schlechtere Nachricht: Für das Vorankommen auf Sardinien muss man immer etwas mehr Zeit einplanen. Das liegt zum einen daran, dass die Höchstgeschwindigkeit auch auf Schnellstraßen und Landstraßen in den meisten Fällen 90 km/h beträgt, in geschlossenen Ortschaften ist das Tempolimit 50 km/h sofern vor Ort nichts anderes angegeben ist. Für Caravan-Gespanne und schwere Wohnmobile gelten dieselben gesonderten Tempolimits wie in Italien auf dem Festland.
Zum anderen trägt aber auch die Beschaffenheit der Straßen ihren Teil dazu bei, das Tempo zu drosseln. Denn einerseits muss man immer wieder mit Schlaglöchern rechnen und andererseits schlängeln sich viele Straßen - abgesehen von den Schnellstraßen – in Serpentinen durch die Landschaft an der Küste und im Landesinneren. Beispielsweise windet sich die Küstenstraße von Alghero in Richtung Macomer in vielen Kurven immer wieder das Vorgebirge hinauf und wieder zum Meer hinunter. Schnell kommt man hier definitiv nicht voran, aber die tollen Panoramablicke sind das langsamere Tempo allemal wert. Besonders im Juli und August muss man auf den Küstenstraßen mit sehr viel Verkehr rechnen, so dass man in dieser Zeit noch mehr Zeit einplanen oder aber einen morgendlichen Frühstart hinlegen sollte.
Wo befinden sich die meisten Campingplätze auf Sardinien?
Wie schon erwähnt, sind die meisten Campingplätze auf Sardinien nur zwischen Mai und Oktober geöffnet. Es gibt aber auch eine Reihe Campingplätze, die im April und November Gäste empfangen. Nur vereinzelte Campingplätze sind ganzjährig geöffnet. Viele Wohnmobilstellplätze lassen sich aber das ganze Jahr über nutzen. Die meisten offiziellen Campingplätze liegen an der Küste im Norden und im Osten von Sardinien und sind so die Ideale Basisstation fürs Camping am Meer oder eine Wohnmobiltour entlang der Küste. Seit einiger Zeit wächst aber auch die Anzahle der so genannten Agri-Campeggio-Betriebe, die kleine Naturcampingplätze im ländlichen Raum auf dem Bauernhof anbieten. Darüber hinaus gibt es natürlich auch an der Südküste und an der Westküste eine ganze Reihe Campingplätze.
Generell gilt Sardinien als touristisch weniger stark besucht als die französische Nachbarinsel Korsika. In der Hauptsaison sollte man aber auch hier seinen Campingplatz möglichst frühzeitig buchen. Zur Auswahl steht ein breites Spektrum an Campingplätzen – von großen Campinganlagen mit Animationsprogramm für Kinder bis hin zu kleinen Naturcampingplätzen für Ruhesuchende. In einigen Urlaubsorten am Meer werden in der Hauptsaison auch kleine Vergnügungsparks mit Karussells, aufblasbaren Hüpfburgen, Trampolins und ähnlichem aufgebaut.
Übrigens: Wildcampen oder Freistehen ist auf Sardinien – wie in ganz Italien – nicht erlaubt. Und auch wenn verschiedene Blogs und Foren verbreiten, dass das Freistehen unter bestimmten Voraussetzungen geduldet wird: Die sardischen Behörden haben in den vergangenen Jahren zunehmend Strafen für das Wildcampen verhängt.
Was kann man auf Sardinien unternehmen?
Um es gleich vorwegzusagen: Sardinien ist eine große Insel, wodurch es nahezu unmöglich ist, alle Highlights der Insel in nur einem Urlaub zu entdecken. Dafür ist Sardinien einfach zu vielfältig. Hier muss man sich schweren Herzens die schönsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten nach den persönlichen Interessen herauspicken. Denn zur Auswahl stehen nicht nur unzählige karibische Sandstrände und abgelegene Buchten zum Sonnen, Baden, Schnorcheln, Tauchen, Stand-UP-Paddeln, Surfen oder anderweitigen Wassersport, sondern auch diverse Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten im Hinterland.
Denn während sich an den Küsten lange Sandstrände und hohe Vorgebirge abwechseln, ist das Inselinnere überwiegend geprägt von Hügel- und Berglandschaften mit vulkanischem Ursprung, die von großen Ebenen durchzogen werden. Insgesamt gibt es auf Sardinien beispielsweise 33 kleine und große Naturparks, die sich hervorragend zum Wandern, Mountainbiken, Fahrrad fahren und Reiten eignen. Vier dieser Naturschutzgebiete sind Nationalparks und drei zählen zu den Meeresschutzgebieten. Hinzu kommen viele historische und prähistorische Sehenswürdigkeiten, charmante Bergdörfer, spannende geologische Formationen sowie eine vielfältige Fauna und Flora. Nicht zu vergessen die kleinen vorgelagerten Inseln, die ebenfalls einen Besuch wert sind.