Deiche, Wattenmeer, Salzwiesen und Dünen: Freeontour präsentiert eine Auswahl der schönsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten für den Campingurlaub oder die Wohnmobiltour an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein.
Die Nordseeküste von Schleswig-Holstein liegt gar nicht so weit von der Ostseeküste in Schleswig-Holstein entfernt - und doch präsentiert sie sich in manchen Aspekten komplett anders. Hier wechseln sich Grünstrände und Sandstrände ab, kilometerlange Deiche mit ihren Schafwiesen laden zum Fahrradfahren ein und außerdem gibt es an der Nordseeküste Schutzgebiete und Nationalparks mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Und die möchte aktiv entdeckt werden. Auch Wassersportbegeisterte kommen an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein auf ihre Kosten und für die Pause zwischendurch laden malerische Küstenorte mit historischem Charme zum Entspannen ein. Lust auf Meer?

Wo genau liegt die Nordseeküste von Schleswig-Holstein?
Die Nordseeküste Schleswig-Holsteins erstreckt sich auf dem Festland über eine Länge von etwa 200 km, mit Inseln und Halligen erreicht sie eine Länge von knapp 470 km. Die Festlandküste erstreckt sich über die beiden Landkreise Dithmarschen und Nordfriesland und beginnt im Süden östlich des Nord-Ostsee-Kanals an der Elbmündung bei Brunsbüttel. Im Norden reicht die nordfriesische Nordseeküste bis hinauf zur dänischen Grenze - schließlich ist Nordfriesland der nördlichste Landkreis von ganz Deutschland. Größere Orte dieses Küstenstreifens sind beispielsweise Heide, Husum und Niebüll.

Wann ist die beste Reisezeit für Camper an der Nordseeküste?
Die beliebteste Reisezeit für die Nordseeküste in Schleswig-Holstein ist zwischen Mai und Oktober. Dann werden in den den beliebten Urlaubsorten an der Küste die Teppiche wieder ausgerollt und alles wird für die Gäste hübsch gemacht. In den Sommermonaten zwischen Juni und September erwärmt sich die Nordsee soweit, dass auch baden problemlos möglich ist. Allerdings darf man dann auch nicht auf einsame Strände oder Orte hoffen. Die wärmsten Monate sind Juli und August.
Doch wer sich nicht scheut, auch mal eine vor Wind und Regen schützende Jacke überzuziehen, der kann auf die Randzeiten ausweichen, also April, Mai und Oktober, um das manchmal raue Nordseeklima zu genießen. Im Herbst nehmen häufig die Winde zu, manchmal bis zur Sturmstärke, dafür soll dann aber die Luft im Herbst am besten sein. Der hohe Salzgehalt der Luft hilft bei Hautproblemen und Atemwegserkrankungen.
Die Wintermonate bieten sich nur eingeschränkt für einen Campingtrip an die Nordseeküste von Schleswig-Holstein an, da viele Campingplätze und auch Wohnmobilstellplätze nur zwischen ungefähr Anfang April bis etwa Mitte / Ende Oktober geöffnet haben. Wer sich im Winter den Nordseewind um die Ohren pfeifen lassen möchte, findet mit ein bisschen Suchen aber auch ganzjährig geöffnete Campingplätze und Wohnmobilstellplätze in der Region.
Hier geht es zu den Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen in Schleswig-Holstein.
Die schönsten Orte und Aktivitäten entlang der Nordseeküste
Ob Windsurfen, Kitesurfen, Segeln oder Stand-Up-Paddling: Wassersportler finden an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein immer einen Spot für den Lieblingssport. Zusätzlich laden die zahlreichen Radwege entlang der Küste zu ausgedehnten Fahrradtouren ein, bei denen man die Schönheit der Küstenlandschaft erkunden kann.

Wer es weniger aktiv mag, kann die Küstenorte der Nordseeküste von Schleswig-Holstein erkunden. Orte wie Husum, Büsum oder Tönning versprühen mit ihren historischen Gebäuden und den idyllischen Hafenpromenaden einen einzigartigen Charme. Hier kann man gemütlich in den kleinen Cafés sitzen, durch die Boutiquen schlendern und die frische Meeresluft genießen.
Und natürlich kann man in den Häfen frische Nordseekrabben pulen und schlemmen. Denn ob pur oder ganz klassisch als Krabbenbrötchen gehören sie einfach zu einem richtigen Nordseeurlaub dazu. Von Süd nach Nord gibt es hier zwischen Nord-Ostsee-Kanal und dänischer Grenze ein paar Tipps zu verschiedenen Stationen, Orten und Aktivitäten für den Campingurlaub oder die Wohnmobiltour an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein:
1. Highlights an der südlichen Nordseeküste von der Elbmündung bis Büsum
Los geht die virtuelle Reise an den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel. Zugegeben, nicht unbedingt der idyllischste Ort an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein, aber durchaus faszinierend, wenn man sich ein wenig für große Schiffe und Technik interessiert. Denn in den vier Schleusenkammern herrscht das ganze Jahr über reger Betrieb. Allein zwischen April und Oktober passieren den Kanal jedes Jahr bis zu 100 Kreuzfahrtschiffe. Die großen Pötte kann man im Rahmen einer Fahrradtour entlang des Nord-Ostsee-Kanals bestaunen oder von der Besucher-Aussichtsplattform an der Großen Schleuse in Brunsbüttel. Sie ist jeweils von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang kostenfrei zugänglich. Wer möchte, kann hier auch an einer kostenpflichtigen Schleusenführung teilnehmen. Kostenfreie Parkplätze in Schleusennähe befinden sich in der Kautzstraße, Kreystraße, Schleusenstraße, Schillerstraße, Koogstraße und am Gustav-Meyer-Platz. Einen Wohnmobilstellplatz mit direktem Blick auf den Nord-Ostsee-Kanal findet man hier.

Nächste Station ist dann die Seehundstation Friedrichskoog, die sich das ganze Jahr über bei jedem Wetter für einen Besuch anbietet. Denn hier kann man sowohl heimische Kegelrobben als auch Seehunde gut an Land und auch durch große Sichtfenster unter Wasser beobachten. In der Station finden von der Mutter verlassene junge Seehunde und Robben vorübergehend ein neues Zuhause, bis sie wieder ausgewildert werden können. Einzelne Tiere, die dafür nicht in Frage kommen, haben hier ein permanentes Zuhause gefunden.
Die Seehundstation Friedrichskoog ist die einzige autorisierte Aufnahmestelle für verlassen oder erkrankt aufgefundene Seehunde und Robben in Schleswig-Holstein. Und sie ist die einzige Station, in der Seehunde und Kegelrobben gemeinsam betreut werden. Eine Ausstellung gibt in der Station erklärt die Unterschiede zwischen den verschiedenen Robbenarten in Deutschland und international und erklärt Urlaubern auch, wie sie sich verhalten sollen, falls sie am Strand ein verlassenes Jungtier finden sollten. Tipp: Seit Herbst 2023 kann man sich dafür auch die Robben.App des Nationalparks Wattenmeer herunterladen.
Direkt an der Seehundstation gibt es eine Anzahl Parkplätze, die ausschließlich für Pkw zur Verfügung stehen. Kostenfreie Besucherparkplätze (P1 & P2) für Pkw, Caravan-Gespanne oder Wohnmobile befinden sich am ehemaligen Hafen etwa 12 Minuten Fußweg entfernt.

Sowohl für eine erste Übernachtung als auch als Basisstation für den Campingurlaub bietet sich der Ort Büsum an: Ob Radfahren vor der Kulisse des Nationalparks Wattenmeer, bummeln in maritimer Atmosphäre oder Krabben schlemmen frisch vom Kutter - Büsum bietet Raum für diverse Freizeitmöglichkeiten. Während die einen ihre Seele beim Wellness im Gesundheits- und Thalassozentrum vitamaris baumeln lassen, nutzen andere die Zeit für Aktivitäten in der Natur oder fahren mit dem Krabbenkutter hinaus auf die Nordsee.
Rund um Büsüm gibt es mehrere Campingplätze und Wohnmobilstellplätze. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Campingplatz Zur Perle liegt direkt hinter dem Deich am Büsumer Sandstrand unmittelbar an der neuen Familienlagune. Die Stellflächen sind bis zu 130 m² groß, wodurch der Campingplatz nicht nur gut für Familien mit Kindern, sondern auch für Camper mit Hund geeignet ist. In der Regel ist der Campingplatz bis Anfang November geöffnet. Von Büsum aus sind bequem Tagesausflüge in der Region möglich, beispielsweise nach St. Peter Ording, Husum, Kiel, Amrum, Sylt oder zu einer der übrigen in diesem Artikel beschriebenen Stationen.

2. Sehenswertes auf der Halbinsel Eiderstedt
Der absolute Star der Nordseeküste von Schleswig-Holstein ist natürlich das Wattenmeer, das seit 2009 zum UNESCO Weltnaturerbe zählt. Denn hier leben rund 10.000 Tier- und Pflanzenarten - angefangen bei einzelligen Organismen bis hin zu Fischen, Vögeln und Säugetieren. Für die zehn bis zwölf Millionen Zugvögel, die im Wattenmeer jährlich einen kurzen oder längeren Zwischenstopp auf dem Weg zu ihren Überwinterungsorten einlegen, ist es eine lebenswichtige Tankstelle. Und auch für menschliche Zweibeiner lohnt sich ein Ausflug ins UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer mit faszinierender Natur und interessanten Entdeckungen. Was alles dazugehört, kann man beispielsweise in Tönning erfahren.
Die Stadt Tönning ist die Heimat des Multimar Wattforums, dem größten Besucherzentrum für den Nationalpark Wattenmeer. Das Erlebniszentrum gibt faszinierende Einblicke in die Welt des Wattenmeers, hat große Aktionsflächen für Kinder und elf große Aquarien. Hauptattraktion ist das 17,5 m lange Originalskelett eines gigantischen Pottwals. Einen kostenfreien Parkplatz findet man etwa 200 m entfernt in der Dithmarscher Straße 6a. Direkt an der Eider gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz und einen Campingplatz.
Die Kleinstadt ganz im Süden von Nordfriesland ist aber auch das Tor zur Halbinsel Eiderstedt mit ihren traditionsreichen Haubargen, Kirchen, Salzwiesen, Stränden und Deichen. Eine besondere Sehenswürdigkeit der Halbinsel ist das Eidersperrwerk. Es ist das größte deutsche Küstenschutzbauwerk. Geplant und gebaut wurde es nach der verheerenden Sturmflut im Jahr 1962, bei der mehr als 120 Deiche an der Nordseeküste brachen. Im Inneren des Sperrwerks verbindet ein 236 m langer Tunnel für den Autoverkehr Dithmarschen mit der Halbinsel Eiderstedt. Vom Fußgängerweg darüber kann das gigantische Jahrhundertbauwerk besichtigt werden.

Vom Eidersperrwerk werden Ausflüge mit dem Schiff zu den vorgelagerten Seehundsbänken angeboten. Mit ein bisschen Glück kann man die süßen Wesen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten, wie sie in der Nordsee schwimmen oder es sich in der Sonne auf einer Sandbank gemütlich machen.
An der Westküste in Schleswig-Holstein ragt die Halbinsel Eiderstedt ca. 30 km in die Nordsee hinein. Die einzigartige Landschaft, die direkte Lage am Meer und die endlose Weite machen sie zu einem Sehnsuchtsort für viele. Die Küstenlinie Eiderstedts wird von Salzwiesen umsäumt und im Landesinneren prägen Schafe auf Weiden, grüne Wiesen und urige Reetdachhäuser die Landschaft.

Der größte und bekannteste Touristenmagnet der Halbinsel Eiderstedt ist aber ohne Zweifel St. Peter Ording mit seinem 12 km langen Sandstrand und den typischen Pfahlbauten. Die 7 m hohen Holzgebäude sind einzigartig an der deutschen Küste. 1911 eröffnet der erste Pfahlbau-Kiosk, heute gibt es noch fünf Pfahlbauten-Restaurants mit toller Aussicht auf Strand und Meer. Seit 2023 gibt es auch ein Pfahlbauhaus hinter dem Deich. Dort finden sich ein Spiele-Hus, eine 47 m lange Rutsche, Spielplätze und Aussichtsplattformen.
Bei schönem Wetter lockt es die meisten Urlauber aber naturgemäß an den langen Nordseestrand von St. Peter Ording. Der größte und beliebteste Strandabschnitt von St. Peter-Ording befindet sich in Ording. Entsprechend lebhaft geht es hier zu. Wer sich ein wenig abseits der Hauptstrandzugänge niederlässt, findet aber trotzdem noch etwas ruhigere Ecken. Der Strand von Ording ist über Fahrrad- und Fußstege erreichbar und vom 15. März bis 31. Oktober kann man mit Pkw oder Wohnmobil sogar direkt am Strand parken.

Freunde der Freikörperkultur finden an der Badestelle Ording Nord/FKK eine weitläufige, ruhige Badestelle. Zwischen Deich und Strand gibt es einen Fahrrad- und Fußsteg. Der Strandparkplatz wird gemeinsam mit der Badestelle Ording genutzt.
Die Badestelle Bad besticht durch ihren seichten Strand und ist deswegen vor allem bei Familien mit kleinen Kindern sehr beliebt. Über die ca. 1 km lange Seebrücke führt der Fußweg von der Erlebnis-Promenade aus direkt auf den feinen Sandstrand. Südlich der Badestelle beginnt die Regattastrecke der Strandsegler und Kitebuggyfahrer.
Bei der geschützt liegenden Badestelle Dorf/Süd starten viele geführte Wattwanderungen. Der Strandabschnitt ist über einen gut ausgebauten Fußweg zu erreichen. Bei der Badestelle Böhl kann man bei Flut im flachen, ruhigen Wasser baden. Zwischen Deich und Strand gibt es einen Fahrrad- und Fußsteg. Vom 15. März bis 31. Oktober kann man auch mit Pkw oder Wohnmobil am Strand parken.
In St. Peter Ording findet man auch das Museum der Landschaft Eiderstedt, welches die Geschichte Eiderstedts auf anschauliche Weise erzählt. Viele historische Objekte und regionale Besonderheiten bringen einem die Identität Eiderstedt näher. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist der 100 Jahre alte Westerhever Leuchtturm. Er ist eines der berühmtesten Symbole der gesamten Nordseeregion und einer von insgesamt zwölf Leuchttürmen an der Nordsee in Schleswig-Holstein. Am Info-Hus, direkt am Parkplatz Ahndelweg in Westerhever, bekommt man Tickets für eine Führung.
Ein Museum der besonderen Art findet man im Inselinneren in Tetenbüll: Im Haus Peters Tetenbüll werden im biedermeierlichen Ambiente Accessoires, Leinen und Töpferwaren angeboten. Und im Bauerngarten lässt es sich unter alten Bäumen herrlich ausspannen oder Picknick machen.

3. Highlights und Erlebnisse rund um die Husumer Bucht
Im Norden der Halbinsel Eiderstedt schließt sich die Husumer Bucht an, die auf der gegenüberliegenden Seite von der Insel Nordstrand begrenzt wird. Die zentrale Stadt in der Husumer Bucht und auch die größte Nordsee-Hafenstadt in Schleswig-Holstein ist Husum. Mit knapp 24.000 Einwohnern ist Husum quasi die Metropole der Nordseeküste in Schleswig-Holstein. Geboten wird eine Mischung aus maritimem Hafenambiente, nordfriesischen Leckereien, Shopping-Angeboten, Kulturerlebnissen und Veranstaltungen. Und auch wenn Husum durch Theodor Storm literarisch als die "graue Stadt am Meer" bezeichnet wurde, hat sie dennoch ein buntes Programm zu bieten: im Frühjahr die Krokusblüte im Schlosspark und das Krokusblütenfest, das Schimmelreiterturnier im Mai, die Kulturnacht und die Husumer Hafentage im Sommer, die Raritäten der Klaviermusik im August, die Pole Poppenspälertage im September, die Krabbentage und die Husumer Filmtage im Herbst oder den Weihnachtsmarkt. Das Nordseemuseum Husum im Nissenhaus gibt außerdem spannende und interessante Einblicke in die Kultur und den einzigartigen Naturraum der Nordseeküste.

Den Charme der Husumer Bucht machen aber nicht zuletzt die kleineren Orte mit ihrem Landidyll und den reetgedeckten Häusern aus sowie die Möglichkeiten für Aktivitäten in der Natur. Eine beliebte Fahrradrundtour führt beispielsweise von Simonsberg am Deich entlang zum Roten Haubarg. Dabei handelt es sich um einen Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert, in dem sich heute ein Museum und ein Café befinden. Die Strecke ist leicht und verläuft durch das Naturschutzgebiet Wester Spätinge. Dabei lassen sich hervorragend die Vögel des Gebietes erkunden, die gerne in den Sumpf- und Wasserflächen unterwegs sind. Von Uelvesbüll geht es dann zum Porrendeich mit vielen reetgedeckten Häusern.
Erlebnisse in Marschland, Wattenmeer, Stadt und Insel kombiniert eine Fahrradtour um die Husumer Buch über den Damm auf die Halbinsel Nordstrand. Sie führt über Deich und Land direkt in den grünen Zipfel Nordfrieslands. Vorbei an der Altstadt von Husum geht es Richtung Wobbebüll, vorbei an reetgedeckten Häusern und den typisch friesischen Gärten mit Steinwällen bis zum Yachthafen Süderhafen. Auf dem Außendeich lässt sich die Halbinsel Nordstrand komplett umrunden bevor es vorbei am Hattstedtermarsch zurück aufs Festland geht.

Die Husumer Bucht eignet sich auch hervorragend für kurze oder längere Wattwanderungen. Eine Wattwanderung durch die Husumer Bucht mit Deicherkundung startet beispielsweise in Simonsberg. Nationalparkführerin Sesle Jacobs bietet hier als staatlich geprüfte Wattführerin interessante Naturerlebnisse an, um das Wattenmeer von seiner schönsten Seite kennenzulernen. Eine weitere Watterlebnistour startet am Deich von Lundenbergsand direkt vor dem Campingplatz Nordseecamping zum Seehund. Sie führt durch die Salzwiesen direkt in das Wattenmeer der Husumer Bucht. Oder wie wäre es mit einer etws anderen Wattwanderung oder Kutschtour durchs Watt von Nordstrand zur versunkenen Stadt Rungholt und zur Hallig Südfall? Wer hier aufmerksam durchs Watt geht, findet immer wieder Überbleibsel des Ortes, der im 14. Jahrhundert durch eine Sturmflut im Meer versank.
4. Kultur und Museen im nördlichen Nordfriesland
Mehr über das sturmumtoste Wattenmeer, die von Menschenhand geschaffenen Köge, sumpfige Moore, weite Heidelandschaften, die Geheimnisse des Waldes und Norddeutschlands größte Vogelausstellung gibt es im Naturzentrum Mittleres Nordfriesland in Bredstedt zu entdecken. Großdioramen und Schausammlungen präsentieren hier mit viel Liebe zum Detail die Flora und Fauna Nordfrieslands. Hier kann man sich auch zu weiteren Ausflügen in die Natur der Region inspirieren lassen.

Wer noch mehr über die Tierwelt der Region Nordfriesland erfahren möchte, sollte einen Ausflug nach Niebüll einplanen. Das familienfreundliche Naturkundemuseum Niebüll zeigt vorwiegend Tiere des norddeutschen Raums von der Biene bis zum Seeadler in ihrer Umgebung, die in fünf Groß- und zahlreichen Kleindioramen liebevoll und übersichtlich dargestellt werden. Das Museum ist zwischen Anfang April und Ende Oktober geöffnet. Niebüll ist insbesondere als Ausgangsort des Autozugverkehrs vom nordfriesischen Festland auf die Insel Sylt bekannt, lohnt sich aber durchaus aus für einen kleinen Stadtbummel oder den Besuch anderer Museen. Weitere Museen in Niebüll sind das Richard-Haizmann-Museum für moderne Kunst und das Friesische Museum. Geöffnet ist letzteres aber nur von Juni bis Ende September. Und natürlich kann man von Niebüll aus gut einen Tagesausflug mit dem Zug nach Sylt machen.
Wer sich für Kunst interessiert, darf sein Wohnmobil auch noch weiter nordwärts nach Seebüll lenken. Kurz vor der Grenze zu Dänemark findet man das frühere Wohnhaus des expressionistischen Malers Emil Nolde, das heute ein Museum ist. Es zeigt jährlich von März bis Oktober wechselnde Ausstellungen mit Werken des Künstlers. Das ehemalige Wohn- und Atelierhaus hat der Künstler selbst entworfen - in einer für die damalige Zeit sehr modernen Architektur. Im Erdgeschoss sind die Wohnräume des Künstlers noch original möbliert. Der angrenzende Garten besticht nicht nur durch seine Pracht an Stauden, denn von April bis Oktober blühen hier unter anderem Schwertlilien, Rittersporn, Sonnenbraut, Lupinen und Storchenschnabel. Auch die Gestaltung der Wege in Form der Buchstaben A und E für Ada und Emil ist bis heute erhalten geblieben. Hier sind auch zahlreiche Garten- und Blumenbilder Noldes entstanden.