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Camping an Lago Maggiore und Ortasee
Camping an Lago Maggiore und Ortasee
Genuss und Kultur

Camping an Lago Maggiore und Ortasee

Campingurlaub an den Seen in Piemont - Tipps zwischen Lago Maggiore und Ortasee
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour, Titelbild: Pixabay

An der schweizerisch-italienischen Grenze dehnt sich zwischen den Bergen das Land der Seen aus. Der Lago Maggiore ist der berühmteste dieser Seen, welche durch die Abschmelzung eiszeitlicher Gletscher entstanden sind. Doch nicht nur der Lago Maggiore lohnt eine Reise mit Wohnmobil oder Wohnwagen: Freeontour präsentiert außerdem weitere Seen des Piemont in Italien, die durch ihre Landschaften, Gärten, Inseln, idyllische Ortschaften und Gebirge Lust auf den nächsten Campingurlaub und die nächste Wohnmobiltour machen. 

Station 1: Stippvisite in der Mittelalterstadt Domodossola 

An der Grenze zur Schweiz weht von den Alpen frische Luft über die mittelalterliche Stadt Domodossola. Sie liegt zwar nicht am Ufer eines Sees, ist aber dennoch einen Besuch wert. Denn Domodossola ist seit Urzeiten eine wichtige Handelsstation für Waren und eine traditionelle Zwischenstation für Reisende. Sehenswert ist vor allem der Marktplatz Piazza Mercato, um den sich eine Mischung aus mittelalterlichen Gebäuden und Bauten der Renaissance erhebt. Dazu zählen die alten Häuser mit ihren typischen Schieferdächern ebenso wie die Nobelpalazzi mit ihren Arkaden, Loggien, Säulen und Wappen der Adelsfamilien. Sehenswert ist auch die Kirche Collegiata aus dem 18. Jahrhundert, die den Stadtheiligen Gervasio und Protasio gewidmet ist und in ihrem Innern einen wertvollen Hochaltar aus buntem Marmor beherbergt. Teile der Architektur und der Fresken wurden aus der Vorgängerkirche übernommen und stammen teils aus dem 17. Jahrhundert.

Am Stadtrand auf dem Hügel Colle di Mattarella befindet sich der Sacro Monte di Domodossola mit seiner Wallfahrtskirche sowie 15 Kapellen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen und den Verlauf des Kreuzwegs darstellen. Auch hier sollte man einen Zwischenstopp einplanen. 

Campingplatz in der Nähe von Domodossola 

Wer für die erste Nacht nicht sofort einen See in der Nähe braucht, findet etwa 15 km von Domodossola entfernt den Campingplatz Yolki Palki im Bognanco Tal. Der Platz liegt nicht weit entfernt von den Thermen von Bognanco, so dass man sich hier zum Abschluss des Tages auch noch etwas Entspannung gönnen kann. Wer lieber direkt am See nächtigen möchte, fährt weiter bis Mergozzo. 

Station 2: Naturidylle und Kultur am Mergozzo See genießen

Knapp eine halbe Stunde Fahrt von Domodossola entfernt erreicht man in Mergozzo eine malerische kleine Ortschaft am gleichnamigen See. Er befindet sich nur wenige Kilometer von der Mündung des Flusses Toce in den Lago Maggiore entfernt und stellt mit einer Länge von etwa 2,5 km und seinem kristallklaren Wasser ein Naturidyll für Strandliebhaber, Kanufahrer und Angler dar - Motorboote sind hier nämlich nicht erlaubt. Seit dem 17. Jahrhundert ist Mergozzos Symbol eine Ulme an der Strandpromenade, unter der Entscheidungen für die Gemeinde getroffen wurden. Heute gilt sie als Monumentalbaum des Piemonts. Eindrucksvoll sind ebenfalls die Pfarrkirche und eine Reihe von Kapellen in der Nachbarschaft.

Wer sich für Geologie interessiert, sollte ab Mergozzo auch eine kleine Wanderung zum Bergdorf Montorfano machen und sich in der Umgebung die vielen Steinbrüche ansehen, aus denen der berühmte weiße Granit für verschiedene Bauten in Italien gebrochen wurde. In Mergozzo illustriert ein Museum  die Eigenheiten und die Geschichte des Granits von Montorfano. 

Campingplatz am See in Mergozzo

Nur wenige Minuten zu Fuß sind es von Mergozzo zum Campingplatz Campeggio Lago delle Fate, der direkt am Mergozzo See liegt. Perfekt, um sich am Abend in einem der verschiedenen Restaurants in Mergozzo etwas Gutes zu gönnen und dann gemütlich zum Camper zurückzukehren. Weitere Campingplätze gibt es am östlichen und südlichen Ufer des Mergozzo Sees.

Ausflugstipp Naturschutzgebiet Fondotoce 

Zwischen den Seen Mergozzo und Lago Maggiore liegt die kleine Ortschaft Fondotoce, dessen Umgebung und Natur unter Naturschutz steht. Hier kann man schöne Wanderungen durch die Gebirgslandschaft entlang des Flusslaufs machen und die Vegetation der Seen sowie die zahlreichen Tierarten entdecken - beispielsweise Schildkröten sind hier zu Hause. 

Station 3: Gartenpracht in Verbania am Lago Maggiore bewundern

Verbania ist die größte Stadt am Lago Maggiore und bezeichnet sich selbst aufgrund ihrer vielen Garten- und Parkanlagen auch gerne als Garten am See. Bekannt ist vor allem die Villa Taranto mit ihrem großartigen Park, der mehr als 20.000 Pflanzenarten beherbergt und weltweit zu den bedeutendsten botanischen Gärten zählt. Hier sind sowohl Eukalyptusbäume als auch Azaleen, Magnolien, Kamelien und Dahlien zu bewundern. Der Park wurde in den 1930er Jahren im englischen Stil angelegt, der aber ebenfalls italienische Elemente wie Statuen, Brunnen, Terrassen und Wasserfälle aufweist. Der etwa 16 ha große Park liegt zwischen den beiden Stadtteilen Pallanza und Intra, deren Gassen man auf jeden Fall auch erkunden sollte. Außerdem wurde im Frühjahr 2023 in der Nähe der Villa Taranto im Park der Villa Maioni ein neuer Kamelienpark eingeweiht, der ganzjährig geöffnet ist.

Im Ortsteil Pallanza sollte man sich auch das historische Zentrum mit seinen antiken Gassen und Plätze sowie herrschaftlichen Gebäuden ansehen. Die beiden mittelalterlichen Ortskerne La Villa und La Piazza sind auch heute noch gut erkennen. Außerdem beeindruckt der Palazzo della Città aus dem 19. Jahrhundert mit einem Bogengang aus 32 Pfeilern aus rosafarbenem Granit. Auch die pittoresken Gassen des mittelalterlichen Stadtkerns im Stadtteil Intra sind einen Abstecher wert. Hier gilt der Palazzo Peretti in der Via De Bonis aufgrund seiner reichen Ornamentik als das prächtigste Gebäude. Charakteristisch sind auch die Gassen Via San Vittore, Vicolo del Freschetto und Vicolo del Moretto sowie die Piazza Ranzoni. Zentraler Treffpunkt von Verbania ist übrigens die moderne Seepromenade, von der aus man den alten Hafen mit einer imposanten Granitsäule aus Montorfano und den alten Landungssteg sehen kann. Vom neuen Hafen aus kann man auch herrliche Bootstouren auf dem Lago Maggiore machen. 

Wohnmobilstellplätze und Campingplätze bei Verbania

Wer direkt in Verbania parken oder übernachten möchte, hat dazu auf dem ganzjährig geöffneten Wohnmobilstellplatz Verbania Pallanza die Möglichkeit. Darüber hinaus gibt es nördlich der Stadt in Richtung Feriolo mehrere Campingplätze, die meist zwischen April und Oktober geöffnet sind, beispielsweise der Campingplatz Camping Village Conca D'Oro, der nicht weit vom Sandstrand des Lago Maggiore entfernt liegt. Er ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge nach Verbania und auch in den deutlich ruhigeren Ort Feriolo. Achtung: Die meisten öffentlichen Parkplätze in Verbania sind für Wohnmobile gesperrt. Das gilt auch für den Parkplatz der Villa Taranto. 

Station 4: Ausflug nach Stresa und auf die borromäischen Inseln 

Als Königin des Lago Maggiore wird die Stadt Stresa bezeichnet, die eines der touristischen Hauptziele am Lago Maggiore ist. Denn Stresa ist der Inbegriff luxuriöser Hotels im Jugendstil, die zum Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sind. Der historische Stadtkern verbirgt außerdem architektonische Schätze wie die Pfarrkirche Chiesa Parrocchiale di Sant'Ambrogio und den Palazzo dei Congressi. Und auch der im italienischen Stil konzipierte und kostenfrei zugängliche Park der Villa Ducale ist eine Augenweide, dessen Herzstück eine monumental anmutende Libanon-Zeder ist. Einer der Hauptanziehungspunkte von Stresa ist aber der Hafen, welcher der Startpunkt für diverse Schiffsausflüge zu den borromäischen Inseln ist - allen voran auf die kleine Insel Isola Bella. Die Isola Bella war ursprünglich nur ein unfruchtbarer Felsen, auf dem zwischen 1650 bis 1671 ein Sommerpalast mit einem pyramidenartigen Terrassengarten errichtet wurde. 

Die Gärten der Isola Bella sind nicht nur mit mythologischen und allegorischen Statuen, Brunnen, Obelisken, Exedren und Nymphäen verziert, sondern weisen auch einen immensen Pflanzenreichtum auf - mit Zedern, Kamelien, Azaleen, Rhododendren, Lorbeer- und Nadelbäumen, Magnolien sowie Orangen- und Zitronenbäumen. Auch den Palazzo Borromeo sollte man auf der Insel besichtigen, denn hier gibt es sowohl spannende Architektur als auch eine Vielzahl kostbarer und einzigartiger Exponate vom 16. bis 19. Jahrhundert zu sehen.

Ebenfalls nicht weit von Stresa entfernt liegt die Isola dei Pescatori, auch Isola Superiore genannt. Sie ist die einzige bewohnte Insel der borromäischen Inseln, ist deshalb aber nicht weniger idyllisch - im Gegenteil. Die einstige Insel der Fischer stellt einen faszinierenden Kontrast zu den herrschaftlichen Bauten der übrigen Inseln dar: Zahlreiche der mehrstöckigen Häuser zeugen noch heute davon, wie der Fischfang einst auf den langen Balkonen getrocknet wurde. Fangfrischer Fisch wird übrigens auch heutzutage in den Restaurants der Insel serviert - definitiv eine Pause wert. Ebenfalls nicht entgehen lassen sollte man sich den ungewöhnlichen Blick auf den grünen Boden des Sees. Hier kann man besonders gut sehen, wie sich dieser steil in Richtung Gebirge am Ufer anhebt.

Wer noch etwas weiter auf den Lago Maggiore hinausfahren möchte, besucht die Isola Madre, die größte der borromäischen Inseln. Auf dem etwa 7,8 ha großen Terrain befinden sich fast ausschließlich Gärten, die mit einer üppigen Vegetation begeistern. So wurde der botanische Garten rund um den Palazzo Madre vom französischen Schriftsteller Gustave Flaubert (1821-1880) einst als "Paradies auf Erden" beschrieben. Und wer sich die farbenfrohen heimischen und exotischen Pflanzen gepaart mit der Tierwelt der Insel ansieht, kann dem eigentlich nur zustimmen. 

Campingmöglichkeiten in Stresa

Stresa selbst bietet keine Wohnmobilstellplätze oder Campingplätze. Daher sollte man sein Domizil am besten nördlich der Stadt in Baveno aufschlagen. 

Station 5: Malerische Orte am See besuchen - Belgirate und Arona 

Nächste Station am Westufer des Lago Maggiore in Piemont ist der idyllische Ort Belgirate nördlich von Lesa. Im 18. und 19. Jahrhundert war der Ort bei Künstlern und Intellektuellen wie Stendhal, Gozzano, Rosmini, de Amicis und Manzoni beliebt, was dazu führte, dass Belgirate eine Blütezeit erlebte und einer der ersten touristisch erschlossenen Orte am Lago Maggiore wurde. Viele Villen und Parkanlagen spiegeln den damaligen Reichtum noch heute wider - insbesondere in Ufernähe. Die Wurzeln von Belgirate sind aber viel älter: Im oberen Ortsteil findet man pompöse Patrizierhäuser, romantische Gässchen mit Laubengängen und auf einer Anhöhe die gotische Pfarrkirche Santa Maria, die teils erhaltene Fresken aus dem 16. Jahrhundert beherbergt und einen romanischen Campanile (Glockenturm). 

Kulturinteressierte sollten auch der kleinen Stadt Arona am Südwestufer des Lago Maggiore einen Besuch abstatten. Denn der beliebte Ferienort hat mehr zu bieten, als zahlreiche Strände, Shoppingmöglichkeiten und Restaurants. In der Altstadt von Arona gibt es zahlreiche verwinkelte Gassen, die auf den alten Piazza del Popolo mit dem Rathaus Palazzo del Podestà münden, einem Bau mit offenen Arkaden aus der Wende von der Spätgotik zur Renaissance. Und im Museo Civico neben dem Rathaus kann man Exponate aus Arona und Umgebung aus der Golasecca-Kultur (ca. 1200 v.Chr.) bestaunen. Sehenswert ist auch die alte Bergfestung Rocca di Angera, die über die schmalste Stelle des Lago Maggiore ragt.

Und wer es etwas skurril mag, besichtigt etwa zwei Kilometer nördlich von Arona den Sacro Monte di Arona, der dem berühmtesten und heiliggesprochenen Sohn der Stadt San Carlo Borromeo gewidmet ist. Von den ursprünglich 15 Kapellen, die im zu Ehren hier gebaut werden sollten, wurden zwar nur einige wenige Realität. Dafür hat es die kolossale Statue des San Carlo Borromeo aber in sich: Aus Kupfer- und Bronzeplatten erbaut thront eine mehr als 23 Meter hohe Statue weithin sichtbar über dem Lago Maggiore. Wer möchte, kann übrigens bis in den Kopf des Kolosses hinaufsteigen und den Panoramablick durch dessen Augen genießen. 

Campingmöglichkeiten bei Belgirate und Arona

Einige Kilometer südlich von Belgirate bietet sich für die Übernachtung der Campingplatz Solcio in Lesa an. Südlich von Arona gibt es mehrere Campingplätze in schöner Lage, die zur Auswahl stehen, beispielsweise der Campingplatz Rose, bei dem man hier direkt online nach freien Stellflächen suchen kann. 

Station 6: Weltkulturerbe in Orta San Giulio ansehen 

Vom Westufer des Lago Maggiore geht es noch ein kleines Stück weiter gen Westen an den malerischen Lago d’Orta - einem weiteren wunderschönen See in der Region Piemont.  Auf einer Landzunge im See liegt idyllisch das Städtchen Orta San Giulio, dessen Piazza von Palazzi mit schönen Arkadengängen umsäumt wird. Auch viele weitere Gebäude stammen aus der Zeit der Spätrenaissance. Oberhalb des Ortes ist außerdem das gelungen, was in Arona nur eine Vision geblieben ist: Auf dem Sacro Monte di Orta, der Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist, stellen 20 Pilger-Kapellen das Leben des Heiligen Franziskus dar. Sie wurden vom 16. bis ins 18. Jahrhundert errichtet und bilden einen Rundgang durch ein Naturschutzgebiet, der an der San Nicolao-Kirche endet. Dabei handelt es sich um ein präromanisches Gebäude, das die alte Holzfigurengruppe der Madonna della Pietà aus dem 14. Jahrhundert beherbergt. Von hier aus hat man auch einen herrlichen Blick auf die kleine Insel San Giulio, die ebenfalls einen Besuch lohnt.  

Wohnmobilstellplätze und Campingplätze bei Orta San Giulio 

Orta San Giulio bietet eine gute Infrastruktur für Camper. So gibt es sowohl einen Stellplatz in Ortsnähe als auch einen beim Naturpark Sacro Monte di Orta. Außerdem gibt es zwei Campingplätze, zum Beispiel den Campingplatz Orta.   

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