Den Legenden nach lebten einst Nymphen und Riesen im ägäischen Meer vor Griechenland. Durch den Zorn der Götter wurden sie verzaubert und schlummern heute als steinerne Inselgruppe im türkisblauen Wasser. Die Rede ist von den Kykladen (ausgesprochen: „Kük-laden“). Mit Wohnmobil oder Camper Van sind sie schon im Frühling ein tolles Ziel zum Inselhüpfen.
Der Name der Inselgruppe leitet sich vom griechischen Wort „kyklos“ („Kreis“) ab, denn die insgesamt 24 Inseln gruppieren sich kreisförmig um die „heilige Insel“ Delos. Der Sage nach wurde Apollo, der Gott des Lichtes, hier geboren. Vielleicht strahlen auch deshalb die weiß-blauen Häuser der Inseln mit dem kristallklaren Meer und der Sonne um die Wette. Darüber hinaus locken beim Camping auf den Kykladen natürlich die gesunde und würzige Mittelmeerküche der Griechen sowie die reiche und faszinierende Kultur der Kykladen. Denn die ist sowohl geprägt von der Antike, griechischen Göttern und mächtigen Seevölkern als auch von interkulturellem Austausch und einem quirligen Nachtleben.
Welchen Standard haben Campingplätze auf den Kykladen?
Zugegeben, „Inselhüpfen“ mit Wohnmobil oder Camper Van ist nicht unbedingt der gewöhnlichste Weg, die Kykladen zu entdecken. Doch wer möchte schon eine gewöhnliche Reise? Laut Erfahrungsberichten entsprechen die Campingplätze gerade auf den kleineren Inseln in ihrer Ausstattung und ihrem Komfort auch nicht immer dem europäischen Standard. Die meisten Plätze sind eher einfach gehalten und nur während der Saison von Mai bis Oktober geöffnet. Teils überraschen die Campingplätze aber mit ihrem schönen und gepflegten Ambiente.
Unser Tipp für alle, die abseits der Campingplätze stehen möchten: Freistehen ist in Griechenland verboten, doch dank der Gastfreundschaft der Einheimischen kommt man als Camper meistens problemlos auf Restaurant-Parkplätzen oder auf Privatgrundstücken unter.
Wann ist die beste Reisezeit für Camping auf den Kykladen?
Prinzipiell eignen sich die Temperaturen auf den Kykladen ganzjährig fürs Camping. Die durchschnittliche Tagestemperatur sinkt selbst von Dezember bis März nicht unter 13 Grad Celsius. Besonders schön ist der Campingurlaub auf den Kykladen aber im April und Mai bei Tagestemperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius und deutlich weniger Trubel als in der Hauptsaison. Denn die Kykladen sind bei Touristen überaus beliebt - schließlich herrscht hier das sonnenreichste Klima in ganz Griechenland. Zum Baden eignet sich die Wassertemperatur im April und Mai zwar eher für Hartgesottene, aber dafür zeigen sich die Inseln der Ägäis dann in einer beeindruckenden Blütenpracht.
Wer überwiegend einen Badeurlaub plant, aber die Hitze des Hochsommers umgehen möchte, dem seien die Monate Juni, September und Oktober empfohlen, wenn sowohl die Luft- als auch die Wassertemperaturen sehr angenehm warm sind. Zudem profitiert man in der Vorsaison von verschiedenen Rabattangeboten bei diversen Fähranbietern. Vor allem aber gilt: Planen Sie für das Inselhüpfen auf den Kykladen mit Ihrem Wohnmobil ausreichend Zeit ein – empfohlen werden bei Anreise mit dem eigenen Wohnmobil oder Camper Van mindestens drei Wochen. Schließlich liegt der Fährhafen Piräus bei Athen, von wo aus unsere Inselhüpf-Tour startet, nicht gerade um die Ecke. Außerdem sind die Kykladen so schön und es gibt so viel zu sehen, dass man am liebsten den ganzen Frühling dort verbringen würde.
Welche Fährverbindungen gibt es auf die Kykladen?
Prinzipiell hat das Inselhüpfen mit Wohnmobil oder Camper Van - wie so vieles - natürlich seine Vor- und Nachteile. Von Vorteil ist, dass man die Inseln ohnehin am besten mit einem fahrbaren Untersatz erkundet und man dank Wohnmobil oder Camper Van völlig autark ist und nicht auf öffentliche Verkehrsmittel oder Mietwagen angewiesen ist. Zudem hat man sein eigenes Zuhause immer mit dabei und kann spontan genau dort bleiben, wo es einem gefällt. Nachteilig sind bisweilen aber die höheren Kosten, die für die Fähren mit Wohnmobil oder Camper Van anfallen. Hier kann sich aber wieder ein Campingurlaub auf den Kykladen in der Vor- oder Nebensaison günstig aufs Portemonnaie auswirken. Darüber hinaus lohnt es sich, einen Blick auf die angebotenen Rabatte der einzelnen Fährgesellschaften zu werfen. So bietet beispielsweise der Freeontour-Partner Anek Lines/Superfast Ferries für Camper 25 % Rabatt auf den Fahrzeugpreis für die Fährüberfahrt zwischen Italien und Griechenland und auch für das Inselhüpfen in den Kykladen hat Anek Lines verschiedene Rabatte für beispielsweise Senioren im Programm. Eine Übersicht verschiedener Fährgesellschaften, die in den Kykladen unterwegs sind, findet man auch auf dem Portal Goferry.
Inselhüpfen Station 1: Von Piräus nach Paros
Unser Campingurlaub in den Kykladen umfasst vier der 15 bewohnten Inseln: Paros, Naxos, Santorin und Milos. Startpunkt ist der Fährhafen Piräus bei Athen. Bevor es aufs Schiff geht, sollte man sich natürlich auch die kulturellen Highlights der griechischen Metropole nicht entgehen lassen. Mit der Fähre geht es dann in etwa fünf Stunden nach Paros. Die Insel zählt mit einer Fläche von 196 Quadratkilometern zu den kleineren Kykladen-Inseln. Bekannt wurde Paros vor allem durch den „parischen Marmor“, der bereits in der Antike abgebaut wurde und für bedeutende Werke wie die Aphrodite von Milos, Hermes des Praxiteles, Nike von Delos, den Apollontempel und das Finanzministerium von Sifnos in Delphi Verwendung fand. Noch heute bilden die ehemaligen Steinbrüche interessante Landschaftsformationen. Paros verfügt außerdem über natürliche Kunstwerke, welche die Gezeiten im Laufe der Jahrtausende schufen: beeindruckende Meerwasser-Skulpturen, „Kolymbithres“ genannt, die wie steinerne Fabelwesen entlang der Buchten im Wasser stehen.
Weitere Sehenswürdigkeiten auf Paros: Die Geschichte des quirligen Hafenstädtchens Naoussa, in der noch die Überreste einer alten Festung stehen, ist von Piraten geprägt. Abends tobt hier das Leben in den zahlreichen Restaurants, Bars und Boutiquen. Ein weiterer Tipp ist Agia Irini, wo eine kleine Kirche direkt am Meer steht, umringt von zwei exotisch anmutenden, von Palmen gesäumten Badestränden. In puncto Buchten und Strände bietet Paros, wie die meisten Kykladen-Inseln, vielfältige Möglichkeiten. Weitere Traumbuchten sind beispielsweise Kalogeros, Kolymbithres – benannt nach den Steinformationen, die sich hier auftun – und Faragas.
Inselhüpfen Station 2: Von Paros nach Naxos
Von Paros geht’s mit der Fähre auf die Nachbarinsel Naxos. Sie ist mit 430 Quadratkilometern die größte und auch grünste Kykladen-Insel. Ein Sprichwort sagt, wer sich einmal in Naxos verliebt hat, kommt immer wieder hierher. Der Göttervater Zeus soll hier seine Jugend verbracht und den Weingott Dionysos gezeugt haben, der auf der Insel seine berüchtigten Orgien feierte. Nach Zeus ist auch der „Zas“ benannt, der mit 1.001 m höchste Berg der Kykladen, der über die Insel Naxos wacht. Als Wahrzeichen von Naxos gilt ebenso die „Portara“, das riesige Tempeltor am Hafen, das man bereits vom Meer aus sehen kann.
Weitere Sehenswürdigkeiten auf Naxos: Wie die meisten Kykladen-Inseln verfügt auch Naxos über eine bedeutende antike Geschichte. Auf der ganzen Insel verteilt finden sich immer wieder ausgeschilderte Überreste aus dieser pompösen Epoche, beispielsweise die riesigen Kouroi – zwei kolossale, halbfertige Skulpturen von jungen Männern. Lohnenswert ist auch die wunderschöne, blau-weiße Inselhauptstadt von Naxos, auch „Chora“ genannt. Mit ihrer malerischen Hafenpromenade und den vielen kleinen Gassen voller Tavernen, Cafés und Restaurants umgibt sie ein wahrlich zauberhaftes Flair. Nicht zuletzt bestechen die traumhaften Buchten von Naxos mit weitläufigen Sandstränden, karibisch anmutendem Wasser und sympathischen Strand-Kiosken. Einige besonders schöne Strände sind z. B. Aliko, Agios Prokopios, Mikri Vigla, Plaka oder Lionas.
Inselhüpfen Station 3: Von Naxos nach Santorini
Die nächste Station führt zu einer wahren Bilderbuch-Schönheit der Kykladen – der Insel Santorini mit ihren blauen Kirchenkuppeln, strahlend weißen Häusern, romantischen Windmühlen und leuchtenden Blüten. Schon alleine die Anfahrt mit der Fähre bietet einen unvergleichlichen und tatsächlich unvergesslichen Anblick: Das zerklüftete Landschaftsbild der nur 76 Quadratkilometer kleinen und südlichsten Kykladen-Insel wurde durch Vulkanausbrüche geprägt - und das ist nicht nur an der Oberfläche deutlich sichtbar. Auch Taucher und Schnorchel-Begeisterte können sich auf eine interessante Unterwasserwelt mit faszinierenden Vulkanlandschaften und verschiedenen Oktopus-Arten freuen. Letztere zählen zu den maritimen Delikatessen auf Santorini und der Inselwelt der Kykladen.
Weitere Sehenswürdigkeiten auf Santorini: Sehenswert sind auch die fünf sogenannten „Castellias“ rund um die Insel. Diese Wehrkirchen dienten der Bevölkerung früher zum Schutze vor Piratenangriffen. Von der über 4.000 Jahre alten und abwechslungsreichen Geschichte Santorinis erzählen die antiken Ausgrabungsstätten von Akrotiri und Alt-Thera ebenso wie das archäologische Museum in Thera, der Hauptstadt der Insel (auch Thira oder Firá genannt). Und auch Santorinis Strände zeigen sich facettenreich mit schwarzem, goldenem und rötlichem Sand - umgeben von imposanten Steilküsten, die ins tiefblaue Meer fallen. Zu den schönsten Buchten zählen der „Rote Strand“(Kokkini Ammos), Vlichada, Kamari, Perivoli und Ammoudi. ein kleiner Nachteil: Preislich gesehen wird es deutlich teurer auf Santorini, denn die Exklusivität und Schönheit der Insel hat sich längst herumgesprochen. Nichtsdestotrotz gehört sie zu den Orten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Inselhüpfen Station 4: Von Santorini nach Milos
Weiter geht die Reise nach Milos, einer nahezu exotischen Naturschönheit mit ebenfalls reicher Geschichte. Zwischen den weißen Felsentoren, die von kristallklarem Wasser umgeben sind und in den verwinkelten Höhlen versteckten einst Piraten und Schmuggler ihre Beute. historisch ist auch die Hauptstadt von Milos, die im Jahr 1800 aus Steinen der antiken Burg gebaut wurde. Noch heute kann man zu deren Ruine hinaufklettern und einen fantastischen Panoramablick auf den Hof der Panagia Auf milos Thalassitra genießen. Und im archäologischen Museum von Plaka findet man zudem eine Replik der Aphrodite von Milos (auch „Venus von Milo“ genannt) - das Original wurde 1820 von einem griechischen Bauern auf der Insel Milos entdeckt, was dem Kunstwerk seinen Namen gab.
Weitere Sehenswürdigkeiten auf Milos: Einen Ausflug lohnt auch „Klein-Venedig“, der antike Hafen von Milos, der seinen liebevollen Namen aufgrund der bunten Häuser erhielt. Die einstigen Bootshütten wurden mit den Jahren in einen farbenfrohen Ferienort verwandelt. Neben den Burgruinen der Hauptstadt Plaka und historischen Ausgrabungsstätten können Besucher auch die Katakomben oder die alte Schwefelmine mit ihrer skurrilen Umgebung aus Eisenbahnschienen und alten Steinhäusern besichtigen. Bunt geht es übrigens gleich in mehrfacher Hinsicht an den Stränden zu: Ähnlich wie auf Santorini taucht unterschiedliches Vulkangestein die Buchten in weiße, rote und dunkle Farbtöne. Besonders empfehlenswert sind beispielsweise die Strände Palaiochori, Papafragas, Gerontas, Firiplaka, Tsigrado oder Plathiena.
Freeontour-Tipp: Bevor es mit der Fähre zurück nach Piräus geht, lohnt auch ein Halt auf der Insel Sifnos – ein herrliches Ziel für Naturliebhaber und Ruhesuchende.