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Camping in der Eifel
Camping in der Eifel
Aktiv sein und Entspannen

Camping in der Eifel

Die Nordeifel im Westen Deutschlands bietet schöne Naturerlebnisse, viel Geschichte und ist ideal zum Wandern und Radfahren. Freeontour stellt die Region vor.
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FREEONTOUR

Autor: Freeontour / Tarja Prüss, Titelbild: Eifel Tourismus GmbH / Dominik Ketz

Das Mittelgebirge Eifel im Westen von Deutschland bietet herrliche Naturerlebnisse und viel Geschichte im Paket. Beides kann man im Rahmen einer Wohnmobiltour oder eines Campingtrips gut aktiv erkunden. Freeontour stellt hier den nördlichen Teil der Region vor - die Nordeifel mit ihren schönsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten.

Wo liegt die Nordeifel?

Die Nordeifel erstreckt sich im Westen von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz und bis über die Grenze nach Ostbelgien. Sie ist Teil des Eifelgebirges und zeichnet sich durch ihre vielfältige Landschaft aus, die von dichten Wäldern über sanfte Hügel bis hin zu malerischen Tälern reicht. Die Trennung zwischen Nordeifel und Südeifel ist fließend und geografisch nicht klar definiert, da die Begriffe meist überwiegend zur Vermarktung der Regionen genutzt werden und sich in weitere kleinere Bereiche unterteilen. Rein geografisch gesehen umfasst das Gebiet der Nordeifel im Groben das Vennvorland, das Hohe Venn, die Rureifel, die Kalkeifel und das Ourtal. Zur Orientierung: Im Norden wird die Nordeifel von den Städten Aachen und Düren begrenzt, im Osten kann man sich an den Städten Euskirchen, Zülpich und Bad Münstereifel orientieren. Im Süden geht die Nordeifel ungefähr bei Bitburg und Prüm in das Gebiet der Südeifel über.

Die Nordeifel ist das ganze Jahr über ein reizvolles Reiseziel - ob für einen Kurztrip mit Wohnmobil oder Wohnwagen oder einen längeren Aufenthalt. Die Sommermonate bieten meist angenehmes Wetter für Outdoor-Aktivitäten oder Abstecher zum Badesee, doch auch der Frühling und der Herbst locken mit milden Temperaturen. Durch die Nähe zu den großen Städten wie Aachen, Köln oder Bonn kann es aber insbesondere an den Wochenenden im Sommer mancherorts voll werden. Wer die Ruhe sucht, dem seien der Frühling und der Herbst empfohlen.

Tipp 1: Natur und Kultur im Nationalpark Eifel

Dieser beeindruckende Nationalpark - 65 km südwestlich von Köln gelegen - ist ein Paradies für Naturliebhaber. Er ist über vier Autobahnen zu erreichen: über die A1 im Osten, die A4 im Norden, die A44 im Nordwesten und über die E42/A27 im Westen. Der Nationalpark befindet sich in der Nordeifel zwischen Nideggen im Norden, Gemünd im Süden und der belgischen Grenze im Südwesten. Hier gibt es zahlreiche Wanderwege und Fahrradwege, die durch unberührte Wälder und Moore führen, vorbei an Bächen, Seen und bizarren Felsen. 
Auf den ausgeschilderten Wegen lässt sich der Park gut auf eigene Faust erkunden, zum Beispiel auf dem Wildnis-Trail oder einer der Themen-Touren. Immer wieder trifft man dabei auf besonders schöne Aussichtspunkte, die so genannten Eifel-Blicke. Allen Eifel-Blicken gemein ist, dass sie Rastmöglichkeiten bieten und mit Panoramatafeln ausgestattet sind, auf denen die Landschaft rundherum erklärt wird. 

Empfehlenswert ist beispielsweise der barrierefreie Natur-Erlebnisraum Wilder Kermeter. Dieser umfasst ein 4,7 km langes Wegenetz für Wanderer mit und ohne körperliche Einschränkungen. Höhepunkt ist der Aussichtspunkt Hirschley mit Panoramablick über den Rursee. Dort informiert ein ertastbares Bronzemodell über die Nationalpark- und Talsperrenlandschaft. 
Als erste Anlaufstelle liefern die Nationalpark-Tore einen guten Überblick. Sie befinden sich in in Simmerath-Rurberg, Heimbach, Monschau-Höfen und in Nideggen. Neben touristischen Informationen zum Nationalpark kann man hier auch verschiedene Ausstellungen besuchen und sich anhand von Geländemodellen einen Überblick über die Natur und Landschaft des Nationalparks sowie der darin beheimateten Sehenswürdigkeiten verschaffen. 

Geschichte erleben in Vogelsang IP

Oberhalb des Urftsees auf der Dreiborner Hochfläche inmitten des Nationalparks Eifel liegt beispielsweise die rund 100 ha große Anlage der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang. Wesentliche Teile der Anlage wurden 1934 von den Nationalsozialisten mit dem Ziel errichtet, hier den Führungsnachwuchs zu schulen. Wie die meisten NS-Großbauten ist die Anlage nie fertig gestellt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2005 war Vogelsang das Zentrum eines zunächst britischen, dann belgischen Truppenübungsplatzes. Heute nennt sich die Anlage Vogelsang IP, wobei die Abkürzung IP für Internationaler Platz steht, und dient als Tagungszentrum und Veranstaltungsort. Außerdem sind hier verschiedene Ausstellungen zu Hause, die sich teilweise mit der NS-Vergangenheit des Ortes beschäftigen und teilweise mit der Natur des Nationalparks Eifel. Auch eine Sternenwarte ist heute in Vogelsang zu Hause.  

Die Anreise nach Vogelsang ist am einfachsten über die B 266 aus Richtung Einruhr beziehungsweise Gemünd. Nach dem Lösen eines Parktickets an der Schranke geht es noch rund 2 km bis zum Besucherparkplatz, der auch auf größere Wohnmobile eingestellt ist.

Nationalpark Eifel = Internationaler Sternenpark

Aufgrund der dünnen Besiedlung und der geringen Lichtverschmutzung ist in der Eifel und speziell im Nationalpark Eifel oftmals noch der natürliche Nachthimmel zu bewundern. Diese Besonderheit hat dazu geführt, dass der Nationalpark Eifel von der International Dark Sky Association als Internationaler Sternenpark ausgezeichnet worden ist. 

Um das natürliche Nachterlebnis auf spannende Art und Weise zu erleben, bietet die Astronomie-Werkstatt Sterne ohne Grenzen regelmäßig Himmelsbeobachtungen an der Sternenwarte in Vogelsang IP an. Dabei stehen leistungsfähige Teleskope und Großfeldstecher zur Verfügung, die mitten in der Natur stehen und den Blick auf den ganzen Sternenhimmel erlauben. Alternativ dazu bieten die Guides Sternen-Wanderungen an. 

Stellplätze und Campingplätze am Nationalpark

Zwischen Nideggen, Monschau und Gemünd gibt es eine Reihe an Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen am Rand des Nationalparks Eifel und teilweise sogar mittendrin. Ganzjährig geöffnete Campingplätze gibt es beispielsweise in Nideggen, Heimbach, Simmerath und Schleiden. Ebenfalls ganzjährig geöffnet sind beispielsweise die Wohnmobilstellplätze in Schleiden-Gemünd, Simmerath und Heimbach. Für Besucher der Anlage Vogelsang ist auch der ganzjährig geöffnete Eifel-Wohnmobilpark Vogelsang eine bequeme Option. 

Tipp 2: Naturerlebnisse rund um Schleiden

Auch südöstlich des Nationalparks Eifel kann man rund um die Stadt Schleiden viel Natur erleben. Die Stadt befindet sich inmitten der Berge und Hochwälder des Deutsch-Belgischen Naturparks und hat 2.200 Einwohner. Sehenswert ist das Schloss Schleiden, dessen älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen. Die ehemalige Schlosskirche wurde zwischen 1515 und 1525 von Graf Dietrich von Manderscheid-Blankenheim und seiner Gemahlin erbaut. Sie ist eine spätgotische Hallenkirche mit dem Grabmahl der Sybille von Hohenzollern mit zwei kostbaren Buntglasfenstern sowie einer König-Orgel aus dem Jahre 1770. Schleiden hat aber auch ein gut ausgebautes Wanderwegenetz, darunter Stadt- und Dorfspaziergänge, die zu besonderen Sehenswürdigkeiten führen.

Ein Stück südlich von Schleiden locken bei Hellenthal ein Wildfreigehege und die Oleftalsperre. Diese Talsperre bietet ein herrliches Naturerlebnis und eine gewaltige, in Deutschland einmalige Staumauer in Kombination. Denn rund um den Olefsee der Trinkwassertalsperre verläuft ein 13,5 km langer Rundweg für Wandernde und Fahrradfahrer mit vielen Panoramablicken. Und hoch über der Oleftalsperre thront das Freigehege Hellenthal mit einer großen Greifvogelstation. Hier kann man nicht nur einheimische Wildarten wie Hirsche, Muffelwild, Wildschweine und Luchse in ihrer natürlichen Umgebung bewundern, sondern in der täglichen Flugshow auch Adler, Falken und Eulen hautnah erleben.

Campingplätze und Wohnmobilstellplätze in Hellenthal

Übernachten kann man auf dem Campingplatz Dickerscheid oder beim Wildbach Campingplatz - beide liegen in der Gemeinde Hellenthal. Der Campingplatz Wildbach ist an verschiedene Trails und Trekkingrouten angebunden. Von dort aus kann man zum Beispiel auf den Hausberg wandern. Für einen kurzen Zwischenaufenthalt kann man den Wohnmobilstellplatz Hellenthal Oleftalsperre nutzen. 

Tipp 3: Naturpark Hohes Venn-Eifel & Monschau 

Ein absolutes Kontrastprogramm zum hügeligen Mittelgebirge der Eifel bietet der Naturpark Hohes Venn-Eifel im Grenzgebiet zu Belgien. Denn dieser deutsch-belgische Naturpark bietet eine einzigartige Hochmoorlandschaft und eignet sich perfekt für Vogelbeobachtungen und Wanderungen. Und wer einmal den Aufstieg über Venndach hinter sich gebracht hat, den erwartet ein riesiges Plateau mit unbewirtschafteten Torfheiden, die je nach Jahreszeit gelb, rot oder grün eingefärbt sind. Seit 1992 sind die Moore und Heiden streng geschützt. Deswegen sind Hunde und Fahrräder im Naturschutzgebiet nicht erlaubt und die Wege, die oft über Holzstege führen, dürfen nicht verlassen werden. Der Besuch lohnt aber auf jeden Fall, denn auch in der vermeintlich kargen Moorlandschaft lässt sich so einiges entdecken. 

Zwischenstopp im historischen Monschau 

Fast ein Muss bei einem Besuch im Naturpark Hohes Venn-Eifel ist auch ein Zwischenstopp in der kleinen Stadt Monschau. Da sie alles andere als ein Geheimtipp ist, sollte man den Besuch aber möglichst während der Woche planen, an Wochenenden kann es hier sehr voll sein. Denn bekannt für sein gut erhaltenes Fachwerk, ist Monschau ein beliebtes Touristenziel. Hier kann man durch die engen Gassen schlendern und beispielsweise eine 100 Jahre alte Senfmühle und das Rote Haus besichtigen. Das Rote Haus wurde 1752 von Tuchmacher Johann Heinrich Scheibler erbaut und erzählt heute multimedial die Geschichte des Tuchhandels. Aber auch das Wohnhaus an sich mit kostbaren Leinwandtapeten und einer über drei Etagen freitragend gebauten Wendeltreppe aus Eichenholz sind sehenswert. Einige Sehenswürdigkeiten in Monschau sind allerdings nur vom Frühling bis in den Herbst geöffnet, die für Monschau berühmte Senfsoße kann man aber das ganze Jahr über in den Restaurants kosten. Spezielle Infotafeln informieren bei der Anfahrt nach Monschau schon frühzeitig über Parkmöglichkeiten nahe der Altstadt, da der historische Altstadtkern verkehrsarm gehalten werden soll. Eine weitere Alternative ist der Wohnmobilstellplatz Monschau: Dieser Parkplatz liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt.

Hinweis: Monschau selbst war von der Flutkatastrophe 2021 vergleichsweise wenig betroffen, so dass die Infrastruktur hier schnell wieder hergestellt werden konnte. In verschiedenen Nachbargemeinden waren die Schäden deutlich höher, so dass es teilweise noch immer zu Einschränkungen kommen kann.

Tipp 4: Archäologischer Landschaftspark Nettersheim

Östlich von Hellenthal zeigt der Archäologische Landschaftspark Nettersheim Teile einer römischen Siedlung, deren Überreste hier 2009 entdeckt wurden. Sie bestand aus Wohnhäusern, Heiligtum, gewerblichen und öffentlichen Bauten sowie einer Befestigungsanlage und erstreckte sich entlang der römischen Agrippastraße, die von Köln nach Trier führte. Ein 4 km langer Rundweg mit Erlebnisstationen erzählt von der römischen Geschichte der Region. Weitere Infos rund um die Römer und die Römerstraße bieten außerdem die Ausstellungen im Naturzentrum Eifel in Nettersheim. Sich wie ein Römer fühlen kann man anschließend in der Taverne, in der Speisen und Getränke nach römischen Rezepten angeboten werden.

Tipp 5: Freilichtmuseum in Kommern

Das Freilichtmuseum Kommern bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region. BesucherInnen können historische Gebäude und traditionelle Handwerkskunst erleben. Ausgestattet mit Möbeln und Haushaltsgeräten der unterschiedlichen Epochen ist es eine wahre Zeitreise durchs Rheinland und die Eifel. Ergänzt wird das Erlebnis des Freilichtmuseums durch wechselnde Sonderausstellungen zu alltagsgeschichtlichen Themen. Parken kann man direkt beim Museum. In Kommern beziehungsweise Mechernich gibt es zudem zwei Wohnmobilstellplätze

Tipp 6: Burgromantik und enge Gassen in Dahlem-Kronenburg

Romantik empfängt Gäste im malerischen Burgdorf Kronenburg, das 1277 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Von einer Bergkuppe über dem idyllischen Kylltal grüßt es die BesucherInnen. Hier kann man durch schmale Gässchen bummeln, mittelalterliche  Häuser und Handwerkskunst in den kleinen Läden bewundern und den Burgbering umrunden. Dieser umschließt die Ruine der Kronenburg und die bis zu 400 Jahre alten Häuser. Wer zur Burg hochsteigt, kommt in den Genuss eines schönen Eifel-Blickes über das weite Land und den Kronenburger See. Mit der rund 9 km langen EifelSchleife Moorpfad  besteht eine weitere attraktive Möglichkeit zum Wandern. Der Moorpfad führt durch die östlich von Dahlem gelegene Wasserdell, eine wertvolle Naturlandschaft mit gut ausgebildeten Heidemoorflächen und Torfmoosbeständen.

Als Kontrastprogramm zum Entspannen lädt der Barfuß- und Generationenpark Schmidtheim ein. Mit seinen 15 Stationen bietet er ein besonderes Erlebnis nicht nur für die Füße. Wohnmobilstellplätze in Dahlem gibt es an der Dahlemer Binz und am Kronenburger See, dort befindet sich auch der gleichnamige Campingpark. Von hier aus lassen sich weitere Tagesausflüge starten, zum Beispiel zum Nürburgring oder ins nur 8 km entfernte Belgien.

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