Letztes Update: 05.06.2024
Inhalt
Einreise nach Estland
Tempolimits für Wohnmobil und Wohnwagen in Estland
Maut in Estland
Tankstellen - Öffnungszeiten und Zahlungsmittel in Estland
Camping und Freistehen in Estland
Allgemeine Verkehrsregeln in Estland
Wohnmobil mieten in Estland
Wichtige Telefonnummern für Estland-Urlauber
Einreise nach Estland
Einreisebestimmungen für EU-Bürgerinnen und -Bürger
Für einen touristischen Aufenthalt bis zu drei Monaten reicht für die Einreise nach Estland ein (vorläufiger) Reisepass oder ein (vorläufiger) Personalausweis beziehungsweise ein Kinderreisepass. Die Reisedokumente dürfen seit höchstens einem Jahr abgelaufen sein, ein vorläufiger Personalausweis muss für die Dauer des Aufenthalts gültig sein. Nimmt man Freunde seiner Kinder unter 18 Jahren mit, benötigen sie offiziell keine Einverständniserklärung der/des Erziehungsberechtigten. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, wird aber empfohlen, eine solche Vollmacht dabei zu haben. Begleitet nur ein Elternteil sein Kind, sollte man die Einverständniserklärung des anderen dabei haben.
Aus der EU erreicht man Estland mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen auf dem Landweg über Polen, Litauen und Lettland und auf dem Seeweg per Fähre über die Ostsee über Deutschland, Polen, Schweden und Finnland.
Hinweis: Aufgrund der aktuellen politischen Lage kann es im Grenzbereich zu Russland verstärkt zu Kontrollen kommen. Für die Weiterreise in die Russische Föderation gelten gesonderte Regelungen. Der Grenzübergang Narva-Ivangorod ist aufgrund von Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2025 nicht mit dem Fahrzeug passierbar, für Fußgänger ist er nur zwischen 7 und 22 Uhr geöffnet.
Einreise mit Haustieren nach Estland
Beim Mitführen von Haustieren gelten die EU-Einreisebestimmungen. Mitreisende Hunde und Katzen brauchen einen EU-Heimtierpass u. a. mit tierärztlicher Bestätigung der Tollwutimpfung, die bei Erstimpfung mindestens 21 Tage zurückliegen muss. Im Impfpass muss außerdem angegeben sein, wann die nächste Auffrischungsimpfung notwendig ist. Die Tiere müssen eine Identifizierung per Mikrochip haben, falls es vor dem 3.7.2011 noch nicht per Tätowierung gekennzeichnet war. Sofern der Tierarzt die Gesundheit des Tieres im EU-Heimtierpass bescheinigt, kann man in Ausnahmefällen auch mit einem Tier im Alter zwischen zwölf und 16 Wochen nach Estland reisen, das noch nicht gegen Tollwut geimpft ist.
Tempolimits für Wohnmobil und Wohnwagen in Estland
Das Straßennetz ist in Estland gut ausgebaut, kleinere Nebenstraßen sollte man mit größeren Fahrzeugen meiden. Grundsätzlich gilt innerorts die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und 90 km/h außerhalt von Ortschaften und auf den Schnellstraßen. Auf bestimmten Landstraßenstrecken wie Tallinn-Narva, Tallinn-Tartu oder Tallinn-Pärnu sind auch 110 km/h in den Sommermonaten als die maximum Geschwindigkeitsgrenze erlaubt. Autobahnen gibt es zurzeit in Estland noch nicht - der Ausbau einzelner Nationalstraßen als Autobahn ist ab 2025 geplant.
Hinweis für Fahranfänger: Wer seinen Führerschein weniger als zwei Jahre besitzt, darf in Estland generell maximal 90 km/h fahren.
Besondere Regelungen für Wohnmobile und Caravan-Gespanne
Generell dürfen Wohnmobile und Gespanne nicht breiter als 2,55 m sein. Reisemobile sind ohne Sondergenehmigung bis 12 m Länge erlaubt, Caravan-Gespanne dürfen maximal 18,75 m lang sein.
In Estland zugelassene Fahrzeuge müssen einen Feuerlöscher und zwei Unterlegkeile an Bord haben. Die Pflicht gilt zwar nicht für im Ausland zugelassene Fahrzeuge, wer beides dabei hat, kann bei Kontrollen aber Diskussionen und Missverständnisse vermeiden.
Maut in Estland
Die erfreuliche Nachricht zuerst: Für Pkw, Wohnmobile und Caravan-Gespanne bis 3,5 t muss man in Estland keine Maut zahlen. Gleiches gilt im Prinzip für Wohnmobile und Caravan-Gespanne über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht. Eine Mautpflicht besteht aber auf allen Straßen in Estland für Lkw ab 3,5 t - und somit auch für schwere Wohnmobile, die als Lkw zugelassen sind. In einem solchen Fall berechnet sich die Maut nach verschiedenen Faktoren wie Nutzungszeit nach Tagen, Emissionsklasse, Gewicht unter oder über 12 t sowie der Anzahl der Achsen. Die Zahlung kann online vorab oder an verschiedenen Grenzstationen vor Ort per Kreditkarte erfolgen. Hier gibt es detaillierte Infos zur Lkw-Maut in Estland.
Tankstellen - Öffnungszeiten und Zahlungsmittel in Estland
In Estland gibt es in den Ortschaften und Städten ein gut ausgebautes Tankstellennetz. Wer längere Strecken im ländlichen Raum fahren möchte, sollte vorher noch einmal volltanken, da in dünn besiedelten Regionen nur wenige Tankstellen zu finden sind. Bleifreies Benzin hat meist ein E als Kennzeichnung und für gewöhnlich sind die Zapfrüssel farblich markiert: grüne (bleifrei) und rote (verbleit) sowie schwarze (Diesel) Zapfsäulen. Die Bezeichnung 95E (grün) zum Beispiel, entspricht dem deutschen Super bleifrei. Autogas ist flächendeckend erhältlich.
Viele Tankstellen in Estland haben ab 7:00 Uhr geöffnet und schließen gegen 21:00 Uhr. Tankstellen an den großen Schnellstraßen (ohne Service) sind meist 24 Stunden täglich geöffnet. Mittlerweile gibt es viele Self-Service-Tankstellen mit Automaten, wo man mit der Kreditkarte oder mit Bargeld in Euro bezahlen kann.
Camping und Freistehen in Estland
Für Camper mit Wohnwagen oder Wohnmobil gibt es in Estland eine gute Infrastruktur an Campingplätzen unterschiedlicher Kategorien, wobei die meisten Campingplätze entlang der Küsten im Westen und Norden des Landes, auf der Insel Saareema und im Südosten zu finden sind. Die meisten Campingplätze in Estland sind von Mai bis Oktober geöffnet. Etwas spärlicher ist das Angebot an Campingplätzen im Inland von Estland. Im Gegenzug ist das Freistehen außerhalb geschlossener Ortschaften aber an Straßen und auf Parkplätzen für ein oder zwei Nächte erlaubt, sofern es nicht per Beschilderung untersagt ist. Das Wildcampen in der freien Natur - insbesondere in Naturschutzgebieten und Nationalparks - ist dabei nicht inbegriffen. Auch auf Privatgrundstücken darf man freistehen, sofern man dazu die Erlaubnis des Grundstückbesitzers hat. Mit dem Zelt darf man in der Natur übernachten, sofern man der Natur dabei keinen Schaden zufügt. Vorzugsweise sollte man dafür bereits existierende, ausgeschilderte Campingflächen nutzen, wo es oft auch Feuerstellen und Trockentoiletten gibt.
Allgemeine Verkehrsregeln in Estland
Führerschein und Fahrzeugschein: Für das Fahren mit Wohnmobil oder einem Caravan-Gespann in Estland reicht der nationale EU-Führerschein. Auch die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher der Fahrzeugschein) muss auf Reisen mit dabei sein. Als Nachweis einer gültigen Kfz-Haftpflichtversicherung ist das EU-Kennzeichen, welches das Nationalitätszeichen tragen muss, in der Regel ausreichend. Das Mitführen einer grünen Versicherungskarte wird aber empfohlen, um eine eventuelle Schadensabwicklung zu erleichtern.
Promillegrenze: Wer sich in Estland hinters Steuer setzt, sollte vorher keinen Alkohol getrunken haben. Die Promillegrenze liegt hier bei 0,00 ‰ Blutalkohol - eine Toleranzschwelle gibt es nicht. Wer am Morgen mit dem Wohnmobil weiterfahren möchte, sollte daher auch am Abend zuvor nicht zu viel trinken. Ebenfalls wichtig: Die Promillegrenze gilt auch, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Besonderheit an Ampeln: Die Schaltung der Ampeln in Estland läuft von Grün über blinkendes Grün bis Gelb und Rot. Gefahren werden darf in Estland aber nur bei Grün und blinkendem Grün, bei Gelb muss man bereits anhalten.
Lichtpflicht: In Estland muss das ganze Jahr über auf allen Straßen auch tagsüber mit Licht gefahren werden - entweder mit Abblendlicht oder mit Tagfahrleuchten, sofern die Witterungsbedingungen und Sichtverhältnisse dies zulassen.
Kindersitze im Fahrzeug: Kinder bis 12 Jahre oder unter einer Körpergröße von 150 cm benötigen eine dem Gewicht und der Größe des Kindes entsprechenden Kindersitz.
Warnwestenpflicht: Wer sein Fahrzeug im Rahme eines Unfalls oder einer Panne verlässt, muss eine Warnweste tragen. Zu empfehlen ist daher, eine Warnweste für alle Passagiere an Bord zu haben.
Reflektoren bei Dunkelheit: Fußgänger, Fahrradfahrer und Rollstuhlfahrer müssen bei schlechter Sicht und bei Dunkelheit - auch innerhalb von Ortschaften - Reflektoren tragen oder mit einer Lichtquelle ausgestattet sein. Fußgänger sollten die Reflektoren mindestens an der Oberbekleidung tragen, Fahrradfahrer müssen mindestens mit der üblichen Fahrradbeleuchtung ausgestattet sein und Rollstühle müssen hinten links einen roten Reflektor oder eine rote Lichtquelle haben.
Wildwechsel: Besonders morgens und in der Abenddämmerung gilt es in Estland, besonders aufmerksam zu fahren. Denn gerade im ländlichen Raum kann es dann zu Wildwechsel von Elchen und anderen Wildtieren kommen. Speziell Unfälle mit Elchen können zu schweren Schäden bei Mensch, Tier und Fahrzeug führen. Wird ein Wildtier angefahren, sollte man die estnische Polizei benachrichtigen.
Telefonieren während der Fahrt: Wer am Steuer eines Fahrzeugs sitzt, darf in Estland während der Fahrt nur mit Freisprecheinrichtung telefonieren.
Winterreifen in Estland: Zwischen dem 1. Dezember und dem 1. März gibt es in Estland eine pauschale Winterreifenpflicht für alle Fahrzeuge. Außerhalb dieses Zeitraums besteht zwischen Oktober und April eine situative Winterreifenpflicht, die sich nach den jeweiligen Straßenverhältnissen richtet. Die Mindestprofiltiefe beträgt generell 3 mm, empfohlen werden jedoch mindestens 5 mm. Schneeketten dürfen aufgezogen werden, wenn die Straßen komplett mit Schnee bedeckt sind. Spikes sind von Oktober bis April erlaubt.
Wohnmobil mieten in Estland
Für all jene, die kein eigenes Wohnmobil besitzen, nur wenig Zeit für die Estland-Tour haben oder sich die Anfahrt nach Estland sparen möchten, lohnt sich die Miete von Wohnmobil oder Campervan vor Ort. Dafür bietet sich der Wohnmobilvermieter McRent an, der eine Vermietstation in Tallinn betreibt und für Freeontour-Mitglieder außerdem vergünstigte Konditionen anbietet. Die McRent-Station liegt weniger als 4 km vom Flughafen Tallinn entfernt, so dass sich das Umsteigen vom Flieger ins Wohnmobil schnell und unkompliziert gestaltet. Wer im Rahmen seiner Tour durch Estland außerdem einen Abstecher nach Finnland - beispielsweise ins Saimaa Seengebiet - machen möchte, kann mit den Fähren von Tallink Silja in nur zwei Stunden von Tallinn nach Helsinki übersetzen.
Wichtige Telefonnummern für Estland-Urlauber
Europäische Notrufnummer: 112
Über diese zentrale Notrufnummer, die sowohl übers Festnetz als auch mit dem Mobiltelefon ohne Vorwahl kostenlos zu erreichen ist, erhält man Hilfe durch die ortsansässige Polizei, Feuerwehr, einen Notarzt oder Krankenwagen.