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Gewichtsbeschränkungen bei Wohnmobil und Wohnwagen beachten
Gewichtsbeschränkungen bei Wohnmobil und Wohnwagen beachten
Rund ums Fahrzeug

Gewichtsbeschränkungen bei Wohnmobil und Wohnwagen beachten

Das bedeuten die Gewichtsangaben im Fahrzeugschein von Reisemobil und Caravan
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Autor: Egbert Schwartz, Titelbild: Carado

Ob Wohnwagen, Wohnmobil oder Camper Van: Ein Überladen beeinträchtigt das Fahrverhalten des Fahrzeugs bzw. Gespanns und kann gefährlich werden –  speziell bei Notbremsungen oder abrupten Ausweichmanövern. Zudem belastet das Mehrgewicht die Technik des Fahrzeugs und lässt sie schneller verschleißen. Auch das bedeutet eine Gefahr in Sachen Fahrsicherheit.

Daher hat der Gesetzgeber Maximalwerte für die Gewichtsbelastung vorgeschrieben. Sie sind –  wie bei einem Pkw –  für jedes Modell eines Reisemobils oder Caravans unterschiedlich und in den Fahrzeugpapieren (offizielle Bezeichnung „Zulassungsbescheinigung Teil 1“) zu finden. Doch wo genau und was bedeuten diese Werte? 

Nicht nur das Gesamtgewicht entscheidet

Entscheidend für die richtige Beladung ist es zunächst einmal, das zulässige Gesamtgewicht (F.1) zu kennen: Schwerer als der dort angegebene Wert darf das Wohnmobil – oder der Wohnwagen – nicht sein. Sonst hagelt es im Falle einer Kontrolle eine drastische Geldstrafe, in manchen Urlaubsländern droht gar ein Fahrverbot. Ebenfalls wichtig: Man darf die maximale Belastung der Vorder- und der Hinterachse oder beider Hinterachsen (bei Reisemobilen mit Tandemachse!) nicht überschreiten – und zwar unabhängig vom Gesamtgewicht. Das kann vor allem bei einer großen Reisemobil-Heckgarage passieren.

Dabei wird gerne auch deren mögliche Traglast übersehen: Sie beträgt konstruktionsbedingt oft um die 150 kg. Tipp: Wer beispielsweise schweres Gerät wie einen Motorroller oder gar ein Mittelklasse-Motorrad (etwa 600 ccm Hubraum) einladen möchte, sollte sich ein Wohnmobil mit einer Heckgaragen-Traglast von mindestens 250 kg zulegen. Die exakten Werte für die erlaubten Achslasten sind ebenfalls in den Kfz-Papieren angegeben oder auf einem Typenschild im Motorraum bzw. einer der Türen zu finden.

Überblick: Wo finde ich die Gewichtsangaben für mein Fahrzeug in der Zulassungsbescheinigung?

Technisch zulässige Gesamtmasse („Gesamtgewicht“): Spalte F.1 
Masse des im Betrieb befindlichen Fahrzeugs („Fahrgewicht“): Spalte G
Achslasten (max. Belastung der Achsen): Spalten 7.1, 7.2, 7.3
Stützlast Anhängekupplung: Spalte 13
Anhängelast gebremste Anhänger (für Wohnwagen): Spalte O.1
Anhängelast ungebremste Anhänger (für Campingtrailer): Spalte O.2 

Gewichtsangaben beim Wohnwagen-Gespann

Auch Caravaner müssen auf die Achslast ihres Wohnwagens oder Campingtrailers sowie darüber hinaus auf die maximalen Anhängelasten ihres Zugfahrzeugs sowie die Stützlast achten. Die Stützlast ist das Gewicht, mit dem die Caravan-Deichsel auf den Kugelkopf der Anhängerkupplung des Zugwagens drückt beziehungsweise drücken darf. Moderne Wohnwagen und Fahrzeuge sind auf bis zu 100 kg ausgelegt. Die Faustregel lautet: Je höher die Stützlast, desto weniger neigt der Caravan zum Pendeln – ein Plus für die Fahrsicherheit. Aber Achtung, es gibt in diesem Zusammenhang noch zwei Punkte, die man beim Beladen des Zugwagens beachten muss: Dessen Zuladung verringert sich um den Wert der Stützlast. Beispiel: Beträgt die Stützlast 75 kg, darf man in den Pkw exakt 75 kg weniger einladen. Generell müssen Camper also auch hier ein Auge auf die erlaubte Hinterachslast ihres Fahrzeugs haben.

So definiert sich die Masse des Fahrzeugs im fahrbereiten Zustand (Fahrgewicht) 

Für das Gewicht des betriebsfertigen Wohnmobils werden folgende Punkte herangezogen: 
• Leergewicht lt. Papieren / Serienausstattung
• Kraftstofftank zu 90 Prozent gefüllt
• Betriebssysteme (Gas, Frischwasser) zu 100 Prozent gefüllt*
• Fahrergewicht 75 Kilogramm
• Stromkabel-Trommel, Bordwerkzeug, Ersatzrad, Warndreieck, Verbandskasten

*Die Frischwassertanks vieler aktuellen Camper Vans und Reisemobile besitzen einen Regler, mit dem die Befüllung für die Fahrt auf meist 20 Liter begrenzt werden kann. Das spart Gewicht und ermöglicht eine höhere Zuladung.

Wie berechnet man die erlaubte Zuladung?  

Das erlaubte Zuladungsgewicht entspricht der Differenz zwischen der Masse im fahrbereiten Zustand, also dem Fahrgewicht, und dem zulässigen Gesamtgewicht. Aber Achtung: Ausstattungspakete und Zubehör, das beim Kauf des Wohnmobils oder Wohnwagens zusätzlich bestellt oder später nachgerüstet wurde, verringert die Zuladung! Dazu zählen beispielsweise Markise, Sat-Anlage und TV, Dachklimaanlage, Solarpanel, eine zweite Aufbaubatterie usw. 

Freeontour-Tipp: Zur Sicherheit vor der Reise auf die Waage

Reisemobile und Wohnwagen bieten eine Menge Stauraum. Das verführt nicht nur frischgebackene Camper dazu, mehr Urlaubs-Equipment einzuladen, als sie brauchen - und vor allem dürfen. Denn die Menge an Zubehör und Gepäck und deren Gewicht kann das mobile Heim an die Grenzen der erlaubten Zuladung bringen. Dabei kann man sich auch leicht verschätzen. Daher sollte man vor Reisebeginn auf Nummer sicher gehen und das Campingfahrzeug wiegen. Das exakte Gewicht von Caravan oder Wohnmobil lässt sich entweder auf einer öffentlichen Waage ermitteln – die jeweilige Adresse vor Ort findet man in der Regel auf der Stadt- oder Gemeinde-Website. Oder man bedient sich einer elektronischen Rad-Waage aus dem Zubehörhandel. Auch zur Messung der Stützlast gibt es spezielle Feder- oder Digital-Waagen.

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